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Die Sorgen der Neoliberalen
Man stelle sich vor, Nettozahler:innen müssen für den Rest der Österreicher:innen aufkommen - und sind dabei auch noch in der Unterzahl.
Guten Morgen!
Man stelle sich vor, Nettozahler:innen müssen für den Rest der Österreicher:innen aufkommen - und sind dabei auch noch in der Unterzahl. Über ausgedachte Sorgen der Neoliberalen und wahre Sorgen bei EU-Fonds erfährst du im Morgenmoment, geschrieben von Elisabeth Bauer.
#1 Möchtest du das teilen?
Ein neoliberaler Think Tank und die Wirtschaftskammer wollen uns einreden, dass der Sozialstaat den falschen Menschen hilft. Ein schlechter Witz. Natascha Strobl analysiert.
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich
Geld investieren und dabei den Kampf gegen die Klimakrise unterstützen? Für viele Menschen klingt das verlockend. In der EU wird man dabei aber sehr leicht in die Irre geführt. 16,8 Milliarden Euro von angeblichen “nachhaltigen” Fonds gehen in der EU an die 200 größten Umweltsünder.
Damit Fonds unter die Nachhaltigkeits-Regulation der EU fallen, müssen sie Artikel 8 (“leicht grün”) oder Artikel 9 (“nachhaltige Investition als Hauptziel”) entsprechen. Insgesamt halten Investor:innen mehr als 81,3 Milliarden Euro in solchen Fonds, die von europäischen Banken gemanagt werden.
Banken biegen durch irreführende Bezeichnungen die Auflagen so hin, dass sie als nachhaltige Fonds gelten. Sie verwenden etwa Wörter wie “Paris” und “clean”, um auf die Pariser Klimaziele hinzuweisen.
In Wahrheit werden damit aber umweltschädliche Öl-, Gas und Fast Fashion Firmen sowie große Auto- und Flugzeughersteller finanziert. Unter den Top-10-Empfängern der “grünen” Fonds sind große Autohersteller wie Stellantis, Toyota und Mercedes oder der Flugzeughersteller Airbus. Keine der Firmen kann als "grün" bezeichnet werden.
Das Problem ist bekannt: Die zuständige EU-Behörde hat bereits Anti-Greenwashing-Richtlinien für nachhaltige Fonds aufgestellt. Die werden dieses Jahr in Kraft treten, sind aber nicht bindend. Die Länder können sie ganz einfach ignorieren.
#3 Hast du das gesehen?
Jede zweite Frau arbeitet in Österreich Teilzeit. Viele unfreiwillig. Tendenz steigend. Erzwungene Teilzeit erhöht das Armutsrisiko. Wie Österreich da im Ländervergleich abschneidet, erklären wir dir in einer neuen Folge Girlmath.
#4 Ignoriert
Nach fast zwölf Jahren Haft darf Julian Assange zurück in seine Heimat Australien. Zuletzt war er fünf Jahre lang in einem Hochsicherheitsgefängnis in London inhaftiert. Seit 2022 war er 22 Stunden am Tag in Isolationshaft.
Der WikiLeaks-Gründer hat ab 2010 unzählige US-amerikanische Geheimdokumente geleakt hat. Er konnte sich mit US-Behörden auf einen Deal einigen. Vor einem Gericht auf den Marianeninseln im Pazifik soll sich Assange am Mittwoch zu einem Spionagevorwurf schuldig bekennen.
Die dazugehörige Haftstrafe, so der Deal, hat Assange bereits abgesessen.
Bestätigt wurde die Einigung von britischen und US-Behörden noch nicht.
Was wurde Assange eigentlich vorgeworfen? Den Artikel dazu findest du hier.
#5 MOMENT Live
Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Im gestrigen Livestream mit Host Max Leschanz ging es um all die Bauchschmerzen bereitenden Auswirkungen der Klimakrise.
Bevor ich euch noch einen schönen Mittwoch wünsche, noch eine kurze Ankündigung: Morgen ist in der Redaktion großer Klausur-Tag. Damit wir reflektieren und mit neuen Ideen in das etwas ereignisreiche zweite Halbjahr starten können, fällt der Morgenmoment leider morgen aus.
Schönen Mittwoch,
Elisabeth
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