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Eine Premiere und zwei vorsichtig positive Nachrichten bestimmen heute unseren Tag.

Guten Morgen!

Eine Premiere und zwei vorsichtig positive Nachrichten bestimmen heute unseren Tag. Den Morgenmoment schickt dir Tom Schaffer.

#1 Möchtest du das teilen?

In den vergangenen Monaten haben wir wieder hart an einer großen Video-Dokumentation gearbeitet. Sie heißt “Suizid bei Männern: Der hohe Preis der Stille” und ist ab sofort kostenlos abrufbar. Auch wenn die Zahl der Suizide zum Glück sinkt, auf irgendeine Weise wird fast jeder Mensch in Österreich einmal mit dem Thema konfrontiert. Geredet wird wenig darüber. 3 von 4 Suiziden werden von Männern begangen. Woran liegt? Dafür sprechen wir mit Expert:innen, Betroffenen - und Männern, die Suizidgedanken hinter sich gelassen haben. Wie haben sie das geschafft?

#2 Besser geht doch?

Die niederländische Regierung begrenzt die Zahl der Flüge vom Amsterdamer Flughafen Schiphol. Mehr als 450.000 Flüge darf es künftig pro Jahr nicht mehr geben. Die Fluggesellschaften geben sich empört. Dabei ist die angekündigte Maßnahme der Regierung zahnloser und milder, als sie sein könnte - und sein müsste.

Die Maßnahme soll in erster Linie den Lärm für die Bevölkerung verringern. Aber im Jahr 2022 wurden nicht einmal 400.000 Flüge verzeichnet. Leiser oder klimafreundlicher als zuletzt wird der Flughafen durch die geplante Grenze also nicht unmittelbar. Zwischen 450.000 und 500.00 Flüge gab es in Amsterdam überhaupt nur in den Jahren 2016 bis 2019.

Der Flugverkehr brach weltweit durch Corona ziemlich ein, nun wächst er aber wieder ungebremst weiter. Er verursacht 3 bis 4 Prozent der menschengemachten Treibhausgase, die zur Klimakrise beitragen. Der Großteil davon durch eine sehr kleine, reiche Gruppe von Vielflieger:innen. Die Flug-Grenze ist deshalb zwar ein kleiner, aber immerhin ein richtiger Schritt.

Der Flughafen ist einer der größten Europas. Sein eigenes Managemet hätte übrigens sogar eine noch klarere Verringerung befürwortet - und andere drastischere Maßnahmen. Doch die konservative Regierung wird weder die 20.000 Flüge von Privatjets noch 30.000 Nachtflüge pro Jahr verbieten.

#3 Geht es nochmal besser?

Im ORF-Sommergespräch am Montag sprach Bundeskanzler Karl Nehammer unter anderem über Kinderbetreuung. "Es darf nicht an der Kinderbetreuung scheitern, wenn Eltern arbeiten gehen wollen", sagt er. Das stimmt, passt aber nicht ganz zur bisherigen Politik der ÖVP.

Wir erinnern uns. Nehammers Vorgänger Sebastian Kurz wollte als Mitglied der Rot-Schwarzen Regierung Kern-Mitterlehner laut öffentlich gewordenen Chats "ein Bundesland aufhetzen", um den Rechtsanspruch auf Nachmittagsbetreuung zu verhindern. Aus den damals besprochenen 1,2 Milliarden für Bildung wurde schließlich nur ein kleineres Paket um 750 Millionen - die von 2018 bis 2025 reichen sollten. In der folgenden Türkis-Blauen Regierung Kurz-Strache wurden diese Mittel dann sogar bis 2032 gestreckt - also faktisch halbiert.

Nehammer kündigt als Kanzler einer Türkis-Grünen Koalition im Sommergespräch nun an, die Kinderbetreuung ausbauen und bis 2030 4,5 Milliarden Euro investieren zu wollen. Das konkrete Programm und die Umsetzung bleibt für den Glauben an den wirklichen Sinneswandel natürlich erstmal abzuwarten. Der Ausbau wäre dringend notwendig. Die Kinderbetreuung ist in Österreich nämlich schlecht ausgebaut. Eine aktuelle Auswertung zeigt etwa, dass nur jeder vierte Kindergartenplatz Vollzeit-tauglich ist. Die EU-Kinderbetreuungsziele von unter 3-Jährigen verpasst Österreich schon seit Jahren.

Ich wünsch dir einen tollen Tag

Tom

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