Dieser Gap ist kein Gag

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Konzerne verweigern Milliarden an Steuern, Sozialleistungen in Salzburg werden gekürzt und der Gender Pay Gap wurde auch noch nicht bereinigt. All das thematisieren wir in diesem Morgenmoment - heute von Lisa Duschek.

#1 Möchtest du das teilen?

Obwohl Frauen im Schnitt deutlich weniger verdienen als Männer, sorgt der Markt nicht für Ausgleich – im Gegenteil: Er erzeugt die Ungleichheit. Warum genau das so ist und was das über unsere Erwerbswelt aussagt, erklärt Barbara Blaha.

#2 Zahl des Tages

475 Milliarden Dollar. Das klingt nach unvorstellbar viel Geld. Ist es auch. Aber soviel konnten Konzerne weltweit zwischen 2016 und 2021 allein deshalb an Steuern verweigern, weil die USA die Verschleierung ihrer Gewinne mit einem "Gag Order" (gemeint ist ein “Knebelbefehl”, kein Scherz) unterstützten. Der Schaden durch Gewinnverschiebungen ist insgesamt gleich vier mal so hoch. Darüber berichtete das Tax Justice Network.

Großkonzerne verstecken weltweit ihre Gewinne geheim in Steuersümpfen, während Schulen, Krankenhäuser und der Schutz unserer Umwelt auf Geld warten. Ein Gesetz aus der ersten Trump-Amtszeit war Haupt-Antrieb für diese Verluste der Allgemeinheit, nun macht seine Regierung damit weiter. Auch Österreich entgehen durch Konzern-Gewinnverschiebungen Milliarden an dringen benötigten Steuereinnahmen (5,5 Milliarden Dollar) - die Pflicht zu transparenten Berichten allein würde 1,5 Milliarden verhindern.

Gegen diesen Missstand kämpfen viele Menschen an. Diesen Monat verhandeln die UNO-Staaten in Nairobi über ein erstes globales Steuerabkommen. Das könnte solche Dinge künftig zu unterbinden helfen. Aber mächtige Interessen von Superreichen, Konzernen und die ihnen nahestehende Politik arbeiten dagegen.

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Das von ÖVP und FPÖ regierte Salzburg kürzt weitere 6,2 Millionen im Sozialbereich. Das trifft vor allem die Bereiche Pflege, Behindertenhilfe und soziale Dienste hart.

Die 6,2 Millionen Euro sind aber nur ein Teil der Kürzungen. Denn als einziges Bundesland streicht Salzburg außerdem auch den Pflegebonus. 15.000 Beschäftigte verlieren somit insgesamt 12 Millionen Euro pro Jahr. Die Salzburger Landesregierung sagt, das Land müsse sparen. Der Personalaufwand darf laut Gesetz 2026 nur noch maximal 1,65 % steigen.  Aber die Kosten steigen in der gleichen Zeit um 3,45 Prozent.

Jetzt werden Personalnot und weniger Leistungen befürchtet, Betroffene nennen die Kürzungen einen „Schlag ins Gesicht“. Denn die Kürzungen treffen einmal mehr die Schwächsten - und die, die sie täglich pflegen, betreuen und begleiten.

#4 MOMENT Live

In unserer täglichen Liveshow (MO-DO um 18:00) ging es gestern um das Thema Wohnen - und wie Befristungen dazu beitragen, dass die Mieten explodieren.

Einen guten Start in den Freitag wünscht euch,

Lisa

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