Ein Dorn im blau-schwarzen Fleisch

Guten Morgen!

Es wird in Österreich wohl nicht angenehmer für kritische Medien. Jetzt braucht es die Vielen umso mehr. Der heutige Morgenmoment kommt von Ralf Waldhart und Sebastian Panny.

#1 Wir brauchen dich für unsere Arbeit

Was jetzt auf Österreich zukommt, wissen wir. Ein Angriff auf Demokratie, Sozialstaat und Beschäftigte droht. Wer für die Interessen der Vielen arbeitet, ist für eine FPÖ-ÖVP-Regierung unter Herbert Kickl ein Problem und wird bekämpft. Diese Blau-Schwarze Koalition ist auch eine existenzielle Bedrohung für progressive Organisationen und unabhängige Medien. Sie brauchen jetzt deine Unterstützung. Das gilt auch für uns. Um unseren unabhängigen Journalismus zu sichern, hilft jeder Euro. 

Eine verschnupfte Barbara Blaha erklärt es noch genauer:

#2 Möchtest du das teilen?

Auf Druck der FPÖ wird die Kärntner Bevölkerung am Sonntag über ein Windradverbot abstimmen. Es ist eine absurde Abstimmung, bei der die FPÖ das macht, was sie am besten kann:

#3 In was für einem Land leben wir eigentlich?

9,5 Millionen Euro hat Gerald Grohmann im Jahr 2023 “verdient”. Knapp über einen Arbeitstag hat der damalige Chef des Öl- und Gasfeldausrüsters SBO also gebraucht, um das mittlere österreichische Jahresgehalt zu erhalten. Das lag im selben Jahr bei 38.748 Euro. 

Grohmann führt damit die heimische Liste zum “Fat Cat Day” an. Das bezeichnet den Tag, an dem die Vorstände von börsennotierten Unternehmen so viel verdient haben wie Durchschnitts-Österreicher:innen in einem ganzen Jahr. Heuer fällt der "Fat Cat Day" auf den 8. Jänner. Bei Grohmann als Österreichs Top-Bezieher in der Liste ging das noch schneller. 

Die Gehaltsunterschiede sind absurd. Im Schnitt haben die 20 Topverdiener:innen (es befindet sich auch eine Frau darunter) 3,1 Millionen Euro erhalten. Das ist das 81-fache des mittleren Jahreseinkommens in Österreich. Die "Fat Cats" werden dabei immer dicker. Noch vor 20 Jahren lag das Verhältnis bei 1:24, 2022 bei 1:75.  

Die Industriellenvereinigung rechtfertigt die enormen Gehaltsunterschiede damit, dass die Vorstände so viel zum Gemeinwohl beitragen würden - weil sie viel an Steuern zahlen. Ein Schicksal, das wohl die meisten von uns gerne in Kauf nehmen würden für die hohe Entlohnung.  

Sie würden auch viel Verantwortung tragen, so die IV. Doch wer leidet als Erstes darunter, wenn Vorstände ihrer Verantwortung nicht gerecht werden? Wenn sie Management-Fehler machen, die zu Jobverlusten und Pleiten führen? Es sind die Mitarbeiter:innen. Sie sind es auch, die die Gewinne erarbeiten. So wie etwa bei KTM. 

Große Gehaltsscheren betreffen uns alle. Vor allem, wenn sie immer weiter auseinander gehen. Mit Neid hat das nichts zu tun, wie die Industriellenvereinigung behauptet - sondern mit Gerechtigkeit.

#4 MOMENT Live

Unsere Live-Show läuft endlich wieder von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Auch 2025 informieren wir dich täglich über die wichtigsten Ereignisse. Die Show kannst du immer auch hier nachsehen. Den gestrigen Livestream mit Host Max Leschanz findest du hier. Auch er hat sich gestern um die dicken Katzen des Landes gekümmert - und um den neuen, alten Kanzler.

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Einen schönen Donnerstag

Ralf und Sebastian

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