Es gewinnt immer die Bank

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

wer von Einlagenzinsen wirklich profitiert und weitere Facts findest du in diesem Morgenmoment von Edith Ginz.

#1 Möchtest du das teilen?

Die hohen Lebensmittelpreise sind eine Krise mit 15 Jahren Vorwarnzeit. Die Probleme waren schon seit Jahren bekannt und wurden ignoriert. Eine Analyse.

#2 Ignoriert

Geschäftsbanken bekommen von der Europäischen Zentralbank (EZB) hohe Zinsen für ihre Einlagen. Doch diese kommen kaum bei ihrer Kundschaft an. Das zeigt eine Auswertung des Momentum Instituts. Der Zinssatz für Einlagen von Banken bei der EZB stieg von Juli 2022 bis Mai 2024 von 0 auf 4 Prozent. Ihren privaten Kund:innen zahlten die Banken im selben Zeitraum aber nur 1,06 Prozent Zinsen. Das ist ein Unterschied von 2,94 Prozentpunkten. Unterdessen haben sich die Gewinne der Banken vervielfacht.

Mittlerweile sind die Zinsen allgemein gesunken: Im August 2025 bekamen die Geschäftsbanken nur noch 2 Prozent von der EZB. Ihren Kund:innen zahlten sie nur 0,48 Prozent aus. Allein durch die nicht weitergegebenen Zinsen haben die heimischen Banken von Anfang 2023 bis September 2025 insgesamt 8,1 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Abhilfe für Sparende schaffen könnte ein „Vorzugssparbuch“ nach französischem Vorbild: Dort bekommen Kleinsparende für Einlagen bis 10.000 Euro einen staatlich regulierten Mindestzinssatz. 

Rechenbeispiel: Hätte eine Sparerin im Jänner 2020 auf so ein Vorzugssparbuch 10.000 Euro eingezahlt, hätte sie zum Weltspartag 2025 einen Zinsertrag von 2.519 Euro. Bei den heimischen Banken bekommt sie im Schnitt nur 171 Euro Zinsen.

#3 Zahlen des Tages

Eine Person aus den reichsten 0,1 Prozent der Weltbevölkerung verbrennt pro Tag mehr CO₂ als eine Person aus der ärmeren Hälfte in einem ganzen Jahr. Wie viel CO₂ verursacht eine einzelne Person pro Tag? Wenn sie zu den reichsten 0,1 Prozent der Weltbevölkerung gehört: 800 kg. Wenn sie zu den ärmsten 50 Prozent gehört: 2 kg.

Die Klimakrise ist also auch eine Ungleichheitskrise. Das zeigt ein neuer Bericht von Oxfam auf Basis von Daten des Stockholm Environment Institute. Die Reichsten verursachen demnach nicht nur mehr CO₂. Ihr CO₂-Ausstoß ist von 1990 bis 2023 auch viel stärker gestiegen: Die CO₂-Emissionen der reichsten 0,1 Prozent sind pro Person um 92.000 kg pro Jahr gestiegen. Die der ärmsten 50 Prozent nur um 100 kg.

Oxfam fordert daher, dass die Regierungen weltweit die CO₂-Ausstöße der Überreichen begrenzen, um einen vollständigen Klimakollaps zu verhindern. Dazu seien unter anderem Vermögenssteuern nötig. Außerdem brauche es Steuern auf besonders klimaschädliche Luxusprodukte wie Privatjets.

#4 MOMENT Live

In unserer täglichen Live-Show (Montag bis Donnerstag,18 Uhr) ging es diesmal um Wintertourismus und wie er der Klimakrise zum Opfer fällt.

Du kannst die Videos immer auch hier auf Youtube nachsehen. 

Ciao

Thia

Unterstütze MOMENT.at

MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!

Reply

or to participate.