Falsche Schneeerzählung

Egal ob uns das Wasser bis zum Hals steht oder wir knietief im Schnee stecken. Die Klimakrise wird nicht ernst genommen. Wer und wie dagegen argumentiert liest du im heutigen Morgenmoment.

Guten Morgen!

Egal ob wir knietief im Schnee stecken oder uns das Wasser bis zum Hals steht: Die Klimakrise wird nicht ernst genommen. Wer und wie dagegen argumentiert liest du im heutigen Morgenmoment. Katrin Kastenmeier schickt ihn dir.

#1 Möchtest du das teilen?

Es schneit wieder! Dann kann das mit der Klimakrise ja nicht so schlimm sein. Rechtsextreme und Klimaleugner:innen lieben diese Rechtfertigung. Warum? Es ist ein "Gotcha"-Argument - Natascha Strobl erklärt es dir.

#2 Ignoriert

Die 28. Weltklimakonferenz ging in die Verlängerung. Der Grund dafür? Der Entwurf des Abschlussdokuments. Ein Ausstiegsplan aus fossilen Energien fehlte hier komplett. Was Vorsitzender Ahmed al-Dschaber kurz vor Schluss vorschlug, hat die Befürchtung aus dem Vorfeld bestätigt: Ein Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas mit festem Datum scheint auf der COP28 nicht mehr zur Debatte zu stehen. In einer vorherigen Version war der Ausstieg noch als eine von mehreren Optionen erwähnt und über eine mögliche positive Überraschung spekuliert worden.

Lediglich bei Verbrauch und Produktion von fossilen Energien soll zurückgefahren werden. Der Vorsitzende der “Allianz der kleinen Inselstaaten”, Cedric Schuster, zeigt sich mehr als nur enttäuscht: „Wir sind nicht hierhergekommen, um unser Todesurteil zu unterschreiben. Wir werden nicht stillschweigend in unsere wässrigen Gräber gehen.“ Umweltorganisationen und von der Klimakrise besonders bedrohte Länder waren sich sicher: Vor der Vorlage des Abschlussdokuments war eine Einigung auf eine völlige Abkehr von der Nutzung fossiler Energien so greifbar wie noch nie. Ein Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl ist unbedingt nötig, um die 1,5-Grad-Grenze einhalten zu können. Verzichten wir nicht auf fossile Brennstoffe, werden wir die Klimakrise nie wirklich bekämpfen können. Die EU lehnte den Entwurf aus Dubai deshalb ab. (Die finale Entscheidung fiel aber erst nach Redaktionsschluss. Wir hoffen, es gab in der Nacht eine positive Überraschung.)

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Wer gehört zum Kreis der Superreichen? In Deutschland (wie in Österreich) ist das nicht so einfach festzustellen. Denn: Es gibt keine amtliche Vermögensstatistik. Offiziell zählt das Land 237 Milliardär:innen. Recherchen zeigen nun: Mindestens elf Milliardär:innen tauchen in gar keinen Listen auf. Deutsche Superreiche besitzen gut 500 Milliarden Euro mehr als bisher angenommen. Zum Vergleich: Das ist mehr als doppelt so viel, wie der Staat Österreich 2022 ausgegeben hat.

Wer die Reichsten in Deutschland sind, erfährt man hauptsächlich aus jährlichen „Reichenlisten“ von Wirtschaftsmagazinen. Die Daten kommen aus Archiven oder Quellen wie dem Handelsregister und Unternehmensbilanzen. Doch die Listen haben Lücken. Eine wachsende Branche an Vermögensberater:innen hilft Superreichen ihre Steuern in Deutschland zu drücken und ihren Reichtum so groß zu halten. Bis zu 900 Euro pro Stunde gibt es dafür.

Dafür gibt es eigene Networking-Events. Wie nun bekannt wurde, war im Publikum der Konferenzen auch eine Beamtin des deutschen Finanzministeriums. Aus ihrer Abteilung stammen die Grundpfeiler der Gesetze, die die Berater:innen nach Schlupflöchern durchsuchen.

#4 Deine Spende zählt jetzt doppelt

Hast du schon von unserer großen Weihnachtskampagne gehört? Schon über 4.000 Kleinspender:innen helfen, unsere Arbeit bei MOMENT.at und im Momentum Institut möglich zu machen. Diese tolle Basis wollen und müssen wir verbreitern, um unsere Unabhängigkeit und Zukunft zu sichern. Wenn du es dir leisten kannst und unsere Arbeit dir etwas wert ist, dann freuen wir uns wirklich über jeden gespendeten Euro. Und die sind jetzt doppelt so viel wert. Alle Dauerspenden, die bis Jahresende an uns eingehen, werden von Verteilungs-Aktivistin Marlene Engelhorn verdoppelt. Daueraufträge helfen bei der Planung besonders. Für die Aktion ist egal, ob die Spenden monatlich, im Quartal oder jährlich überwiesen werden.

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Einen entspannten Tag wünscht dir

Katrin

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