Fenster oder Zwickl - Hauptsache Mutter!

Zwickltag oder Fenstertag ist umstritten. Fix ist nur der Muttertag.

Guten Morgen!

Zwickltag oder Fenstertag ist umstritten. Fix ist nur der Muttertag. Warum der bei vielen von uns völlig zurecht ein schlechtes Gewissen auslöst, liest du im Morgenmoment. Der kommt heute von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Zum Kinderkriegen gehören meistens zwei. Kinder zu haben, bleibt aber meistens an einer Person hängen. Zum heurigen Muttertag hat sich Barbara Blaha angesehen, wie es um die Beteiligung der Väter bestellt ist. Rosig ist da nur das Frühstück am Sonntag. Eine Abrechnung.

#2 In was für einem Land leben wir eigentlich?

Wie viel weniger Gehalt als Männer bekommen Frauen tatsächlich? Die Berechnungen zum Gender Pay Gap sind unterschiedlich. Meistens wird der “bereinigte” verwendet, bei dem strukturelle Unterschiede herausgerechnet werden.

Aber die ganze Wahrheit bildet das eben nicht ab. Denn mehr als jede zweite erwerbstätige Frau arbeitet in Teilzeit. Bei Männern ist es nur jeder Achte. Und dafür gibt es Gründe. Will man die Lebensrealität der Menschen abbilden, muss man das berücksichtigen.

Frauen kümmern sich überwiegend um die Familie. Sie betreuen Kinder, pflegen ältere Angehörige und erledigen den Haushalt. 47 Prozent der Frauen, die Teilzeit arbeiten, geben das als Grund dafür an. Vollzeit zu arbeiten, ist für viele einfach nicht möglich.

Die Teilzeitquote von Frauen schwankt in Österreich zwischen den Bundesländern. In Wien ist sie mit 44,8 Prozent am niedrigsten. Am höchsten ist sie in Oberösterreich mit 56 Prozent. Eine Ursache dafür ist die Kinderbetreuung. Will man Vollzeit arbeiten, müssen Einrichtungen lange genug offen haben. In Wien schaffen das 71 Prozent der Kindergärten. In Oberösterreich gerade einmal 14 Prozent.

Die Politik hätte gerne, dass die Menschen mehr arbeiten. Dann muss sie es ihnen aber auch ermöglichen. Um mehr Frauen in Vollzeit zu bringen und die Lohnlücke zu verringern, empfiehlt das Momentum Institut mehrere Maßnahmen: Zentral ist der Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung und Altenpflege. Frauen arbeiten häufiger in Niedriglohnbranchen, dort sollten die Löhne angehoben werden. Auch eine Verringerung der gesetzlichen Normalarbeitszeit kann helfen. Dann bliebe den Männern mehr Zeit, um auch einen Teil der Care-Arbeit zu übernehmen.

#3 Besser geht doch

“Die Zukunft der Erneuerbaren ist da.” So formuliert es einer der Verantwortlichen des Think-Tanks Ember. Deren neue Studie zeigt, dass wir 2023 zum ersten Mal 30 Prozent unseres Stroms weltweit aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt haben.

61 Prozent des Stroms stammt zwar immer noch aus Kohle und Gas. Aber denen wird es in den kommenden Jahren immer mehr an den Kragen gehen. Vor allem Solarstrom hat einen rasanten Aufstieg hingelegt, mit dem niemand in dieser Form gerechnet hat - und der wohl nicht mehr aufzuhalten ist. Solarenergie ist das 19. Jahr in Folge die am stärksten wachsende Stromquelle und war das zweite Jahr in Folge auch die größte neu hinzugefügte Stromquelle.

2023 sind die Emissionen aus Stromerzeugung noch gewachsen. Verantwortlich dafür war auch die Klimakrise: Weltweite Dürren sorgten dafür, dass weniger Strom aus Wasserkraft erzeugt wurde. Der Verlust wurde vor allem mit Kohlekraft ausgeglichen. Wir haben dennoch einen Wendepunkt erreicht: 2024 sollen die Emissionen im Stromsektor um 2 Prozent sinken.

Bis 2030 soll der Anteil an erneuerbaren Energiequellen 60 Prozent erreichen. Um das zu schaffen, bräuchten wir dreimal so viele Kapazitäten wie jetzt. Dafür würden wir die Emissionen aus Stromerzeugung um die Hälfte verringern. Und 7 Milliarden Tonnen CO2 sind nicht nichts.

#4 MOMENT Live

Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den Livestream vom Mittwoch mit Host Angela Alexa findest du hier. Auch sie hat sich mit der dezenten Doppelmoral des Muttertags beschäftigt und liefert unserem schlechten Gewissen noch mehr Munition.

#5 Veranstaltungstipp

Wer genug Geld hat, kann es sich leisten, Steuern zu umgehen. Wie groß ist das Problem und was können wir gegen die globale Steuerflucht unternehmen? Dazu ist kommende Woche einer der führenden Experten in Wien: Der französische Ökonom Gabriel Zucman präsentiert am 15. Mai um 19:00 Uhr den “Global Tax Evasion Report 2024”. Wer bei der Veranstaltung dabei sein will, kann sich heute noch hier dafür anmelden.

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Sebastian

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