Ferien! Wer betreut jetzt die Kinder?

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Arbeiterkinder stehen im österreichischen Bildungssystem vor hohen Hürden - ihre Eltern in den Ferien oft auch. Den Morgenmoment schickt dir heute Ruth Eisenreich.

#1 Möchtest du das teilen?

Was muss passieren, damit mehr Arbeiter:innenkinder die Chance auf Matura oder ein Studium haben? Die Entscheidung fällt nicht erst mit 18.

#2 Hast du das gesehen?

Endlich Ferien! Aber wer betreut jetzt die Kinder? Während Schüler:innen allein neun Sommerferien haben, gibt es für Arbeitnehmer:innen für das ganze Jahr nur fünf Wochen Urlaubsanspruch.

Die Ferienbetreuung wäre dazu da, diese Betreuungslücke zu schließen. Zu oft reicht sie nicht. Bei den zuständigen Gemeinden fehlt es an Geld. Bis 2028 könnte jede zweite Gemeinde Schulden für die Kinderbetreuung machen. Mit dem derzeitigen Sparkurs der Politik könnte es noch enger werden.

Dabei melden in einer Umfrage der Arbeiterkammer bereits jetzt vier von zehn Personen Probleme beim Organisieren der Ferienbetreuung. Im Schnitt fehlen zwei Wochen an Betreuung. Ein Viertel bleibt zur Not etwa im Homeoffice. Das kann nicht jede:r.

#3 Der Reihe nach

Eine US-Studie hat 80.000 Schuldirektionen bei einem Experiment beobachtet. Und das funktionierte kurz erklärt so: Die Schulen wurde von einem erfundenen Haushalt kontaktiert. Der wolle das Kind dort anmelden. Um einen Rückruf wurde gebeten. Gezeichnet - Mama und Papa.

Die Sekretariate meldeten sich insgesamt 1,4-mal häufiger bei der Mutter als beim Vater. Erst, wenn in den E-Mails ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass der Vater besser erreichbar ist, änderte sich das Muster.

Die Forscher:innen halten unterschiedliche Einstellungen zu den Rollen von Geschlechtern für ausschlaggebend. Das Ergebnis ist ein Beispiel dafür, wie Müttern bei den Betreuungspflichten mehr abverlangt und auferlegt wird - bewusst oder unbewusst.

#4 MOMENT Live

In unserer täglichen Live-Show ging es diesmal um die Wirtschaftslage in Österreich. 

Du kannst die Videos immer auch hier auf Youtube nachsehen. 

Und falls du lieber zuhörst: Die Show gibt es immer auch als Audio-Podcast. (Weil diese Woche in der Live-Sendung ein wenig experimentiert wird, was beim Nachhören keinen Sinn ergibt, ist der Podcast schon in Sommerpause - aber abonniere ihn, um den Neustart im Herbst nicht zu verpassen.)

Einen guten Start in die neue Woche wünscht dir

Ruth

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