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Fliehen statt unterzugehen

Guten Morgen!
Superreiche fliehen lieber, anstatt Verantwortung zu übernehmen. Die Regierung unternimmt endlich etwas gegen die hohen Strompreise, aber nicht genug. Das und mehr gibts heute im Morgenmoment mit Emma Schrade.
#1 Möchtest du das teilen?
Die Sommermonate nutzen wir, um dir ein paar spannende, zeitlose Texte aus unserem Archiv zu zeigen, die viele neue Abonnent:innen vermutlich noch nicht kennen. Zum Beispiel dieses Interview mit dem US-Autor Douglas Rushkoff. Für sein Buch „Survival of the Richest” hat er mit Superreichen gesprochen, die die Probleme unserer Erde zwar sehen, aber keine Lösungen dafür suchen, sondern lieber planen, den Planeten zu verlassen. Im Gespräch erzählt Rushkoff, wo der Haken an diesen Ideen ist - und wie wir am besten mit ihnen umgehen.
#2 Besser geht doch
Viele kennen und fürchten es: Das Spekulum, ein metallisches Instrument, das die Vagina aufspreizt. Gynäkolog:innen setzen es ein, um Abstriche zu entnehmen oder innere Organe zu untersuchen. Jetzt könnten gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen angenehmer werden, denn zwei Wissenschaftlerinnen aus den Niederlanden haben für das Spekulum ein neues Design aus weichem Kunststoff entwickelt.
Das Spekulum in seiner heutigen Form wurde vor über 180 Jahren von dem US-amerikanischen Arzt James M. Sims entwickelt. Seine Geschichte hat rassistische Wurzeln: Sims testete das Spekulum an versklavten Schwarzen Frauen - ohne deren Erlaubnis.
Viele Patient:innen empfinden die Untersuchung mit dem Spekulum als unangenehm oder schmerzhaft. Die Forscherinnen Tamara Hoveling und Ariadna Izcara Gual wollen das mit ihrem neuen Design ändern. Ihr „Lilium” besteht aus weichem Kunststoff und einem Applikator. Dank Form und Material soll es sich besser an die Vagina anpassen, angenehmer in der Anwendung sein und bessere Sicht für Ärzt:innen bieten.
Das Lilium befindet sich noch in einer frühen Studienphase. Um die nächste Phase zu finanzieren, haben die Wissenschaftlerinnen eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. In den ersten zwei Tagen kamen 100.000 Euro zusammen - doppelt so viel wie erhofft.
#3 In eigener Sache
Auch nach der Energiekrise 2022 zahlen wir zu viel für Strom. Der Energiekrisenbeitrag für Stromkonzerne hat kaum Wirkung gezeigt. Sie machen weiter Übergewinne in Milliardenhöhe. Bei den Landesenergieversorgern waren es in den letzten zwei Jahren knapp drei Milliarden Euro.
Die Regierung hat bereits Änderungen geplant. Unter anderem sollen Energieunternehmen dem gemeinwirtschaftlichen Interesse verpflichtet werden. Und dank eines Sozialtarifs sollen Menschen mit geringem Einkommen künftig günstiger Strom beziehen können. Gut, aber noch nicht gut genug. Das Momentum-Institut fordert fünf zusätzliche Maßnahmen von der Politik, damit wir in Zukunft weniger für den Strom zahlen müssen.
Eine davon: den Verbund, einen der größten heimischen Stromerzeuger, in eine gemeinnützige Genossenschaft umzuwidmen. Bisher ist der Verbund eine börsennotierte Aktiengesellschaft. Als solche muss er Profit erwirtschaften und reicht Preissteigerungen an ihre Kund:innen weiter. Der Vorteil einer Genossenschaft: Statt maximaler Profite wären günstigere Preise für die Mitglieder, also die Kundschaft, das zentrale Ziel. Die Landesenergieversorger, Haushaltskund:innen und Betriebe könnten Mitglieder der Genossenschaft Verbund werden. So würden sie günstigeren Strom erhalten.
Ein sonniges Wochenende wünscht
Emma
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