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Frei ohne Auto?

Guten Morgen!
Ein Auto zu brauchen, ist keine Freiheit. Eine gerechte Verkehrswende für alle fordert Katja Diehl in diesem Morgenmoment - heute von Emma Schrade.
#1 Möchtest du das teilen?
Die Autorin und Verkehrsexpertin Katja Diehl macht sich für eine Verkehrswende zu gerechter Mobilität stark, die Menschen in den Mittelpunkt rückt. Wir haben mit ihr geredet.
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Till Lindemann, Donald Trump, Chris Brown. Die Liste von Tätern, die trotz mutmaßlicher Gewalt an Frauen weiter Karriere machen, ist lang. So fällt auch der Frontsänger der Band “Rammstein” erneut mit alten Maschen auf, um weibliche Fans für eine Aftershow-Party anzuwerben. Ein Kommentar.
#3 Zahl des Tages
Die Verbrennung von Kohle gehört zu den CO2-intensivsten Formen der Energiegewinnung und trotzdem investieren Banken weltweit weiter in Kohle - und andere fossile Projekte. In dem Bericht “Still Banking on Coal” zeichnen 24 NGOs die Finanzströme von 650 Banken nach: In den vergangenen 3 Jahren haben Banken 385 Milliarden Dollar in die Kohleindustrie investiert. Und das, obwohl sich die internationale Staatengemeinschaft 2021 auf dem Klimagipfel in Glasgow auf einen globalen Kohleausstieg geeinigt hat.
Das dreckige Geschäft mit den fossilen Energieträgern geht weiter. Laut IEA wird weltweit zwar doppelt so viel in saubere Energieträger investiert als in fossile. Aber: Seit 2020 steigen die Investitionen in fossile Energieträger wieder an. Und das, obwohl die IEA schon 2021 forderte, die Finanzierung neuer Erdöl-, Erdgas- oder Kohlefelder zu stoppen. Sonst sei das Ziel, 2050 klimaneutral zu werden, nicht zu schaffen.
Auch österreichische Banken wie die Raiffeisenbank und die Erste Bank investieren ungeachtet der eskalierenden Klimakrise weiter in die Erschließung fossiler Projekte. Besonders schmutzig: Geld der Raiffeisenbank finanziert noch immer in russische Gas- und Ölkonzerne wie Lukoil, Gazprom und Rosneft, die wichtigsten Unternehmen der russischen Kriegswirtschaft. NGOs wie Attac fordern deshalb Richtlinien und Sanktionen, um fossile Investitionen zu stoppen.
#4 Korrektur
Am 24. Juni haben wir im Newsletter darüber berichtet, dass bei der "Fete de la Musique" - einem Musikfestival, das in ganz Frankreich stattfindet - über 140 Anzeigen erstatten wurden, weil Besucherinnen mit Spritzen attackiert wurden. 12 Verdächtige wurden festgenommen. Aufgrund der riesigen Zahl der Anzeigen zu solchen Vorfällen hatten wir in unserer Meldung nicht mehr grundsätzlich hinterfragt, ob das alles wirklich passiert ist.
Tatsächlich dürfte das nicht der Fall sein - zumindest aber nicht in dieser Menge. Kein Stich wurde nachgewiesen, alle Verdächtigen sind wieder frei. Aber: Die Betroffenen hatten auch nicht gelogen. Die Anzeigen und Festnahmen gab es wirklich. Vor dem Event wurde offenbar auf einschlägigen Social Median-Kanälen auch wirklich zu solchen widerlichen Spritzenattacken aufgerufen. Allerdings haben andere, sehr große Accounts aber auch vor dem Festival vor diesen Aufrufen gewarnt. Vermutlich deshalb gingen so viele Frauen beim Event dann davon aus, dass sie Opfer einer Nadelattacke wurden, wenn sie in einer unklaren oder verdächtigen Situation waren - und meldeten ihren Verdacht dann der Polizei.
Wir freuen uns, dass die unglaubliche Nachricht falsch war und entschuldigen uns für den Fehler. Aufmerksam geworden sind wir darauf durch das medienkritische Blog ÜberMedien. Das hat auch mehr Infos dazu, wie sich diese Nachricht verbreitete.
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Die AfD wollte mit einer Statistik zur deutschen Sozialhilfe Stimmung gegen Migrant:innen machen. Blöd, wenn die Fakten nicht zur Hetze passen.
Eine schöne Restwoche wünscht
Emma
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