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Frohen "wir arbeiten und kriegen keine Wertschätzung dafür"-Tag!
Manches ist ganz offensichtlich, manchmal muss man ganz genau hinsehen und andere Dinge sind unsichtbar - wie die unbezahlte Sorgearbeit, die hauptsächlich Frauen leisten.
Guten Morgen!
Manches ist ganz offensichtlich, manchmal muss man ganz genau hinsehen und andere Dinge sind völlig unsichtbar - wie die unbezahlte Sorgearbeit, die hauptsächlich Frauen leisten. Das und mehr findest du in diesem Morgenmoment, den dir heute Lisa Wohlgenannt schickt.
#1 Möchtest du das teilen?
Das Baupaket der Regierung ist verkündet. 2,2 Milliarden sollen den Wohnbau ankurbeln. Schon vorab wurde viel diskutiert und gefordert. Wir haben es eingeordnet: Bringts was? Ist es gerecht? Ist es nachhaltig? Das erfährst du in diesem Artikel
#2 Lesetipp
Manche sehen im Gendern den Untergang der deutschen Sprache und wollen es verbieten. Andere sehen darin einen Weg zu mehr Gleichberechtigung. Welche Argumente gibt es für und gegen das Gendern?
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Heute ist Equal Care Day: Dieser Tag erinnert an die unbezahlte Arbeit, die jeden Tag verrichtet wird. Meist tun das Frauen. Meist ist das unsichtbar.
Mütter, Töchter, Omas, Tanten, Schwestern und Enkelinnen pflegen, kümmern, betreuen und halten den Haushalt zusammen. Genau gesagt übernehmen sie 43 Prozent mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer. 4 Stunden und 15 Minuten verbringen Frauen täglich mit Sorgearbeit. Bei Männern sind es 2 Stunden und 59 Minuten, das berechnete das Momentum Institut.
Deswegen ist es für Katharina Mader, Chefökonomin beim Momentum Institut, keine Überraschung, dass Frauen häufig Teilzeit arbeiten. Das sei "ein Wechsel von der bezahlten Schicht in die unbezahlte Schicht", sagt sie im Gespräch mit dem ORF. Die Folgen sind niedrigere Einkommen, weniger Sozialleistungen und Altersarmut.
Wie wir diese Ungerechtigkeit beenden können, erklärt Katharina Mader in diesem Video.
#4 Der Reihe nach
Die Regierung hat die Menschen bei der Teuerung im Stich gelassen - mit dieser Kritik sieht sich die türkis-grüne Regierung konfrontiert. Sie setzte vor allem auf Einmalzahlungen. Diese verpuffen schnell im Nichts und sind nicht treffsicher, hieß es oft. Das wollte die Regierung offenbar nicht auf sich sitzen lassen und gab eine Studie in Auftrag, die das untersucht.
Familienministerin Susanne Raab hat die Ergebnisse präsentiert: Die staatlichen Leistungen für Familien hätten diesen sehr gut durch die Teuerung geholfen. Sie seien dank der Regierung nicht nur gut durch die Teuerungskrise gekommen - die Inflation sei sogar überkompensiert worden.
Wichtiger als die Evaluierung vergangener Leistungen sei laut Katharina Mader, Chefökonomin des Momentum Instituts, der Blick in die Zukunft. Einerseits stammen die vergangenen Unterstützungen aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) - genau den will Bundeskanzler Karl Nehammer mit seinem Österreichplan massiv kürzen. Auch sonst stimme das Budget nicht zuversichtlich.
Die Regierung habe sich zwar zum Ziel gesetzt, Armut in ihrer Amtszeit zu halbieren und insbesondere Kinderarmut zu bekämpfen - doch das gebe das Budget nicht her. Außer dem Sonderzuschuss von 60 Euro monatlich für jedes armutsgefährdete Kind seien keine größeren Maßnahmen enthalten.
Dieser Sonderzuschuss wurde bereits im Mai 2023 beschlossen. Alleinerzieher:innen reiße die Teuerung bei Wohnen, Energie und Lebensmittel durchschnittlich ein Loch von 180 Euro ins Geldbörserl. 60 Euro sind zu wenig.
Um Kinder dauerhaft abzusichern, bräuchte es laut Volkshilfe eine Kindergrundsicherung. Die würde nur 4 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Das wären nur 3,3 Prozent der geplanten Ausgaben für 2024. "Ein geringer Preis dafür, dass kein Kind mehr in einer ungeheizten Wohnung leben müsste", sagt Mader.
Außerdem bekämpfen Einmalzahlungen nur die Symptome und nicht die Ursache. Deswegen ist die Inflation in Österreich im EU-Vergleich immer noch sehr hoch. Nachhaltiger wäre gewesen, effektive Preisbremsen beispielsweise bei Mieten und Energie einzuführen.
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Happy Equal Care Day wünscht dir
Lisa
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