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Geht's der Wirtschaft gut, geht's dem Klima gut?

Eine Klimaklage, die eigentlich eine Wirtschaftsklage ist: Rettet uns am Ende doch alle der Kapitalismus? Was da wohl dahintersteckt, erfährst du im Morgenmoment.

Guten Morgen!

Eine Klimaklage, die eigentlich eine Wirtschaftsklage ist: Rettet uns am Ende doch alle der Kapitalismus? Was da wohl dahintersteckt, erfährst du im Morgenmoment. Der kommt heute von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Vor kurzem haben wir uns angesehen, was junge Männer auf TikTok so gezeigt bekommen. Aber wie sieht es eigentlich mit jungen Frauen aus? Wir haben uns wieder an einen Selbstversuch gewagt. Und haben dabei vor allem Männer gesehen, die erklären, wie Frauen sein sollten.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Eigentlich waren sich doch alle einig: Wir haben uns sehenden Auges in die Fänge Russlands begeben. Durch die hohe Abhängigkeit von russischem Öl und speziell Erdgas kann uns das Regime von Wladimir Putin leicht erpressen und Druck ausüben. Deswegen setzen wir alles daran, uns von den fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen.

Gesagt, getan? Momentan sieht es nicht danach aus - zumindest in Österreich. Der Anteil der Gasimporte aus Russland ist bei uns zwischendurch auf knapp 20% zurückgegangen. Im Dezember 2022 lag er wieder bei über 70%.

Das müsste nicht so sein. Österreich ist in Europa damit die Ausnahme. In anderen Ländern ging der Trend in die Gegenrichtung. Deutschland importiert etwa gar kein Gas mehr aus Russland. Wie für viele andere Probleme liegt auch hier die Lösung darin, erneuerbare Energieformen massiv auszubauen. Wir müssen nur wollen.

#3 Hast du das gesehen?

Vergangene Woche haben wir über die absurden, aber deswegen nicht weniger gefährlichen, Pläne in Florida berichtet: Junge Sportlerinnen sollten intime Details über ihre Menstruation preisgeben, um an Wettkämpfen teilnehmen zu können. Jetzt gibt es in dem Fall eine erfreuliche Entwicklung, wie dir Vicki auf TikTok berichtet:

#4 Der Reihe nach

Klimaklagen gegen sich sind für Shell nichts Neues. Doch diese Klage ist wohl auch für den Ölriesen neu. Darin geht es zwar auch um das Klima - aber vor allem ums Geschäft.

Die Kläger:innen werfen den elf Vorständen von Shell vor, die finanzielle Zukunft des Unternehmens zu gefährden. Die NGO ClientEarth ist spezialisiert auf Umweltrecht und hat minimale Anteile an Shell. Gemeinsam mit anderen Shareholdern reichte sie die Klage ein.

Ihr Argument: Die Energiewende findet bereits statt. Weltweit bemühen sich Regierungen darum, die Klimakrise zu bekämpfen. Shell gehe in diesem Bereich viel zu langsam vor. Dabei hätte der Vorstand die Pflicht, die Risiken ihrer momentanen Strategie zu erkennen und etwas zu ändern.

Langfristig sei es für Unternehmen, Angestellte und Investor:innen besser und profitabler, würde Shell sein Geschäft auf erneuerbare Energie ausrichten. Die Internationale Energieagentur habe etwa festgestellt, dass neue Öl- und Gasprojekte nicht kompatibel mit dem Ziel der Klimaneutralität seien. Der Vorstand habe das ignoriert.

Bereits 2021 wurde Shell von einem niederländischen Gericht dazu verpflichtet, Emissionen zu reduzieren. Die Entscheidung wird von dem Unternehmen angefochten. ClientEarth hat von einem britischen Gericht verlangt, dass der Vorstand von Shell eine Strategie einschlagen muss, die dieser Vorgabe gerecht wird. Eine Entscheidung, ob dieser Klage stattgegeben wird, steht noch aus.

#5 Besser geht doch

Man mag zum Kiffen stehen, wie man will: Restriktive Drogenpolitik ist weltweit krachend gescheitert und hat nur für mehr Not und Elend gesorgt. Speziell gegen die Legalisierung von Cannabis gibt es kaum Argumente, die die Nachteile aufwiegen.

Das sehen auch immer mehr europäische Länder so. In Deutschland ist die Ampelkoalition mit dem Versprechen gestartet, Cannabis zu legalisieren. Die Pläne dafür stehen schon länger, laufen aber erst langsam an. Das liegt nicht zuletzt an den aktuellen Krisen, aber auch an Probleme mit EU-Verträgen.

Das Vorhaben von Tschechien könnte das jetzt beschleunigen. Dort soll Ende März ein Gesetzesentwurf vorliegen, der den Umgang mit Cannabis regelt. Eigenanbau, gemeinschaftlicher Anbau und Verkauf sollen erlaubt werden. Gemeinden können das jedoch einschränken. Wenn Cannabis-Shops unerwünscht sind, können sie verboten werden.

Und wie ist es mit Österreich? Hier hat sich weiterhin nichts geändert. Zwar gibt es einzelne Stimmen aus der Politik, die einer Legalisierung positiv gegenüberstehen. Eine Mehrheit im Nationalrat gibt es dafür aber nicht.

Die "Warnungen" davor, dass nach einem Regierungsantritt der Grünen an jeder Ecke “Haschtrafiken“ aufsperren, hat sich dann doch nicht bewahrheitet.

Eine entspannte Woche

Sebastian

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