Gewissen für die Tonne?

In den Urlaub fliegen, Shoppen und Tanken - ohne schlechtes Klimagewissen? Wie das gehen kann, zeigt dir der Morgenmoment.

Guten Morgen!

In den Urlaub fliegen, Shoppen und Tanken - ohne schlechtes Klimagewissen? Wie das gehen kann, zeigt dir der Morgenmoment. Du bekommst ihn heute von Katrin Kastenmeier.

#1 Möchtest du das teilen?

Wollen wir die Klimakrise auf ein erträgliches Maß eindämmen, kann CO2-Kompensation Sinn ergeben - wenn die Projekte gut gemacht sind. Was es dafür braucht und wo wir uns mit Kompensation selbst anlügen, erklärt Joachim Thaler von der Universität für Bodenkultur im Gespräch.

#2 Hast du das gesehen?

Weckerl, Salat, Erdäpfel, Eier, Milch, Karotten, Schlagobers, Rindfleisch – was klingt wie ein Wocheneinkauf, ist in Wirklichkeit der Inhalt großer Mülltonnen der österreichischen Lebensmittelkonzerne.

Der Handel schmeißt hierzulande dreimal so viele Lebensmittel weg, wie er spendet. Seit vergangenem Jahr müssen österreichische Supermärkte erstmals Angaben dazu machen. Die neuen Zahlen zeigen: Rund 16.000 Tonnen Lebensmittel landeten im letzten Quartal im Müll.

Insgesamt meldeten 250 Unternehmen mit rund 4.000 Verkaufsstellen ihre Abfallzahlen beim Klimaschutzministerium ein. Auf das Jahr hochgerechnet wirft der Handel jährlich knapp 65.000 Tonnen Essen weg. Die Menge an Essensspenden sei in Summe mittlerweile so gering, dass sich ein Abholen für Sozialmärkte teilweise wirtschaftlich nicht mehr ausgehe, kritisiert “Die Tafel Österreich” in einer Stellungnahme.

Supermärkte handeln dabei in ihrem ökonomischen Interesse. Sie bewegen sich zudem in einer Grauzone. Es gibt zwar kein Verbot, Waren nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch zu verkaufen. Ist ein Produkt aber ungenießbar, haftet der Händler und nicht mehr der Hersteller. Viele Supermärkte wollen das Risiko nicht eingehen und entsorgen lieber.

Dazu kommt: Supermärkte versuchen, ihren Profit zu maximieren. Und Kund:innen immer alles anzubieten. Oft gibt es mehr Angebot als Nachfrage. Dass am Ende des Tages Lebensmittel in die Tonne wandern, ist Teil des wirtschaftlichen Konzepts. Der österreichische Handel sieht das Problem auch bei den Verbraucher:innen. Denn: 58% der Gesamtabfälle stammen aus privaten Haushalten. Im Vergleich dazu ist der Lebensmittelhandel für knapp 9% verantwortlich.

#3 Besser geht doch

Je grüner deine Umgebung, desto besser geht es dir? Diesen Zusammenhang wollten US-amerikanische Forscher:innen untersuchen. Und kamen zum Ergebnis: Es stimmt - mit Einschränkungen.

Wenn eine Stadt viele Grünflächen hat, geht es den Einwohner:innen psychisch besser. Untersucht wurde dabei der Bundesstaat Texas. Das städtische Grün wurde in einem Datensystem erfasst, das für jede bekannte Adresse eine Punktzahl - ein “NatureScore” - zwischen 0 und 100 vergibt. Verrechnet wurden dabei Faktoren wie Luft-, Lärm- und Lichtverschmutzung, Parks und Baumkronen und die Zugänglichkeit zu Grünflächen.

Danach untersuchte die Gruppe, in welchen Postleitzahlbereichen Patient:innen mit psychischen Erkrankungen leben und wie hoch die Naturqualität dort ist. Menschen in diesen Vierteln haben eine um 51% geringere Wahrscheinlichkeit, Depressionen zu entwickeln. Und eine um 63% geringere Wahrscheinlichkeit für bipolare Störungen.

Ein NatureScore über 40 Punkte kann als Schwelle für eine gute psychische Gesundheit gesehen werden. Dennoch, die Studie hat Einschränkungen: In Vierteln mit Grünflächen leben meistens Menschen, die nicht unter der Armutsgrenze leben oder unversichert sind. In der Studie wurde das nicht umfassend berücksichtigt. Die Erkenntnisse sollen künftig dennoch als Grundlage für Stadtplanungen dienen.

Einen entspannten Start in die Woche wünscht dir

Katrin

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