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Was hat das alles für einen Sinn?
Ein großer Teil der Beschäftigten sieht keinen Sinn in der Arbeit. Oft arbeiten sie in gut bezahlten Branchen.
Guten Morgen!
Ein großer Teil der Beschäftigten sieht keinen Sinn in der Arbeit. Oft arbeiten sie in gut bezahlten Branchen. Dein Morgenmoment, heute zusammengestellt von Andreas Bachmann.
#1 Möchtest du das teilen?
Ela (53) ist Autistin und seit 12 Jahren berufsunfähig. An ihrem Autismus liegt das aber nicht - sondern daran, dass sie ihre Diagnose erst vor einem Jahr und damit viel zu spät erhalten hat. Noch immer wird Autismus bei Frauen gar nicht oder zu spät erkannt. Das liegt auch daran, dass männliche Symptome als Standard bei der Diagnose gelten. Das kann zu viel Leid führen, wie Elas Geschichte zeigt.
#2 Besser geht doch
Österreich ist trauriger Europameister darin, seinen Boden zu versiegeln. Versiegeln heißt oft: Flächen zubetonieren und etwa einen Supermarkt mit Parkplatz auf die grüne Wiese stellen. Immer mehr Gemeinden wollen dagegen ankämpfen. Gallneukirchen in Oberösterreich hat jetzt beschlossen: Wer Grünland zu Bauland umwidmen möchte, muss Auflagen erfüllen. Gebaut werden soll zuallererst dort, wo Baulücken bestehen.
Je näher die Fläche am Zentrum, desto eher stimmt die Gemeinde zu. Kanalanschluss, Rad- und Fußverbindungen in die Gemeinde sowie öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe sind ebenso Bedingung, um bauen zu können. Bei neuen Wohnsiedelungen müssen Grünzüge mitgeplant werden. „Das ist ein großer Schritt, das ist ein guter Schritt“, sagt Gallneukirchens Vizebürgermeisterin Regina Penninger (SPÖ) zu MOMENT.at. Zukünftig gibt es in der Gemeinde mit 6.600 Einwohner:innen auch einen Preisdeckel für Bauland. Höchstens 190 Euro pro Quadratmeter sollen Grundstücke in Zukunft kosten.
Baugebiete in Gallneukirchen seien begehrt, so Penninger. Viele Investoren klopften an. Das hat die Preise in die Höhe getrieben. „Da reden wir von bis zu 500 Euro pro Quadratmeter. Die Bevölkerung hier kann sich das nicht mehr leisten“, sagt Penninger. Billig seien 190 Euro natürlich nicht. „Das können sich viele immer noch nicht leisten, aber es ist ein realistischer Kompromiss und ein Anfang.”
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Sehr viele Arbeitnehmer:innen haben das Gefühl einen sogenannten „Bullshit Job“ erwischt zu haben. Ihre Jobs erscheinen ihnen nutzlos für die Gesellschaft und stiften keinen Sinn. Würden sie kein Einkommen bringen, würde niemand diese Jobs vermissen. Eine Studie der Universität Zürich zeigt, wie viele das betrifft – und in welchen Branchen besonders stark am Sinn der Arbeit gezweifelt wird.
Es sind oft gut bezahlte Bereiche. Wer in der Wirtschaft, in Finanzen und Vertrieb arbeitet, gab mehr als doppelt so häufig wie andere an, den Job als nutzlos zu empfinden. Auch Menschen im Management sahen sich 1,9-mal häufiger in einem „Bullshit Job“. Wer in der Privatwirtschaft arbeitet, ist öfter betroffen als Menschen in öffentlichen und gemeinnützigen Bereichen.
Die Theorie von Bullshit Jobs wurde 2013 von David Graeber aufgestellt und 2018 als Buch veröffentlicht. Die neue Studie sieht in den Ergebnissen Belege dafür. 1.811 Beschäftigte aus 21 Berufsgruppen in den USA wurden dafür befragt. Insgesamt jede:r fünfte Beschäftigte hat nie oder selten das Gefühl, nützliche Arbeit zu leisten und die Gesellschaft positiv zu beeinflussen.
Einen schönen Tag wünscht dir
Andreas
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