- Morgenmoment
- Posts
- Hitze oder Häfn?
Hitze oder Häfn?
Wir sind ja auch gegen die Hitze. Aber ins Gefängnis würden wir deswegen wohl nicht gehen.
Guten Morgen!
Wir sind ja auch gegen die Hitze. Aber ins Gefängnis würden wir deswegen wohl nicht gehen. Wer das sehr wohl gemacht hat, liest du im neuen Morgenmoment. Der kommt heute von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Diskriminierung, schlechte Bezahlung und fehlende Anerkennung ist für Putzkräfte alltäglich. Marius Baumgärtel will dazu beitragen, dass sich etwas verbessert und hat deswegen die “Queere Haushaltshilfe” gegründet.
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Mehrere zehntausend Euro Strafe für Proteste im Kampf gegen die Klimakrise. Oder ins Gefängnis gehen.
Vor dieser Wahl standen Laila Fuisz und Anja Windl von der Letzten Generation. Die Aktivistinnen haben für das Grundrecht auf Klimaschutz protestiert und erhielten deswegen hohe Geldstrafen. Da sie diese nicht zahlen konnten, traten sie eine Ersatzfreiheitsstrafe an. Die Beiden wurden jetzt nach 42 Tagen aus der Haft entlassen.
Nach der Entlassung haben sie die Zustände im Polizeianhaltezentrum scharf kritisiert. So hätten sie mehrfach nach medizinischer Behandlung verlangt, da beide einen stark juckenden Ausschlag hatten. Erst nach mehreren Wochen kamen sie ins AKH. Ergebnis: Insgesamt 12 Personen hatten die Krätze.
Warum protestieren Aktivist:innen der Letzten Generation trotz politischer und medialer Anfeindungen, Gewalt und Geldstrafen weiter? Und wäre es mit anderen Methoden nicht besser? Wir haben darüber schon einmal mit einer Aktivistin gesprochen:
#3 Ignoriert
Fährst du dieses Jahr auf Sommerurlaub? Wenn es dabei ins Ausland geht, entkommst du den hohen Preisen - aber nur kurzzeitig.
Denn die Preise für einen Urlaub in Österreich sind viel stärker gestiegen als in beliebten Urlaubsländern. Das Momentum Institut hat sich dafür die Preisentwicklung von klassischen Urlaubsausgaben in Italien, Spanien, Griechenland, Deutschland und Kroatien angesehen.
Das Ergebnis: Österreich liegt bei den Preissteigerungen ganz oben. Die untersuchten Ausgaben beinhalten Tätigkeiten wie Restaurantbesuche, aber auch Lebensmitteleinkauf und Mobilität.
Der Urlaub wird also billiger. Aber die Teuerung macht es natürlich für viele Menschen noch schwieriger, überhaupt auf Urlaub zu fahren. Diesen Sommer hat jede:r sechste angegeben, sich keinen Urlaub leisten zu können. Vor der Inflation davonzufliegen, muss man sich eben auch leisten können.
Besser wäre es natürlich, würde die Politik die Inflation daheim bekämpfen. Aber die Regierung hat viele sinnvolle Maßnahmen gegen die Teuerung bisher ignoriert. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel würde etwa auch jetzt noch die Teuerung um einen Prozentpunkt drücken.
#4 Grafik des Tages
Wir spüren gerade wieder, dass die Klimakrise schon längst angekommen ist. Mehrere Wochen lang Temperaturen um und über die 30 Grad ist ohne eine Möglichkeit zur Abkühlung besonders in Städten kaum auszuhalten.
Das werden wir in Zukunft leider häufiger erleben. Die Klimakrise sorgt für mehr extreme Wetterlagen. Sie treten aber nicht nur öfter auf: Wetterlagen bleiben auch länger. Ist es heiß, bleibt es also auch länger heiß. In der Realität heißt das bereits jetzt, dass Hitzewellen in Österreich im Schnitt zwei Tage länger sind und um 50 Prozent häufiger auftreten. Tendenz: steigend.
Dass die Hitzebelastung steigt, ist nicht “nur” unangenehm. Für viele Menschen bedeutet die Hitze eine starke gesundheitliche Belastung. Je mehr Hitzetage es gibt, desto höher ist auch die Sterblichkeit. Bei Hitzewellen - also mindestens drei Hitzetagen hintereinander - steigt die Sterblichkeitsrate noch stärker an.
Die Belastung durch Hitze ist in Österreich noch sehr ungleich verteilt. Um das zu zeigen, haben Forscher:innen des “Complexity Science Hub” eine Karte erstellt, die das auf Bezirksebene zeigt. Die interaktive Karte findest du hier.
Ohne Anpassung und Kampf gegen die Klimakrise werden die einzelnen Bezirke bis 2050 übrigens alle tiefrot eingefärbt sein.
Einen möglichst frischen Donnerstag
Sebastian
Unterstütze MOMENT.at
MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!
Reply