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In Rage für die Pflege
Guten Morgen!
Österreich hat einen ungepflegten Umgang mit Pfleger:innen. Dein Morgenmoment wurde heute von Paula Dorten gehegt.
#1 Möchtest du das teilen?
Mitten in der vielleicht entscheidendsten Zeit für westliche Demokratien beschließt die neoliberale FDP eine Schmierenkomödie voller Befindlichkeit aufzuführen. Natascha Strobl kommentiert das Ende der deutschen Ampel.
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
60.000 Migrant:innen arbeiten in Österreich in der 24-Stunden-Pflege. Ihre Arbeitsbedingungen sind prekär, die psychische und emotionale Belastung ist enorm. Wie so oft, wenn es um marginalisierte Gruppen geht, gab es trotzdem lange keine Zahlen. Die Arbeitsbedingungen sind auch deshalb seit 15 Jahren unverändert. Die Online-Erhebung des Projekts “24h-Das Unsichtbare sichtbar machen” soll das ändern. Endlich gibt es Daten.
Mehr als 96 % der Betreuer:innen sind Frauen und über die Hälfte hat ihren Lebensmittelpunkt in Rumänien. Ihr Alter liegt großteils zwischen 46 und 65 Jahren. Die meisten Betreuer:innen sind von Agenturen abhängig und gezwungen, unklare Bedingungen anzunehmen. Ausbeutung ist für sie alltäglich. 64 % arbeiten täglich zwischen 10 und 14 Stunden. Viele können ihre Pausen nicht einhalten.
Fast die Hälfte der Betreuer:innen ist von Gewalt betroffen. 23 % erfahren Rassismus. 24-Stunden-Pflegende wohnen bei ihren Klient:innen. Für sie ist es auch Gewalt am eigenen Rückzugsort. Mit rund 1.125 Euro netto monatlich ist die Mehrheit der Pfleger:innen armutsgefährdet. Sie haben kaum Anspruch auf Urlaub, Kranken- oder Arbeitslosengeld. Dazu kommt: Im Kontakt mit Interessenvertretungen und Behörden gibt es Sprachbarrieren. Betreuer:innen können sich in ihrer Muttersprache meist keine Hilfe holen.
Diese Menschen kümmern sich um uns, wenn wir alt und krank sind. Es braucht für sie gute Arbeitsbedingungen und strukturelle Veränderung. Bei geregelten Arbeitszeiten, sozialer Absicherung und besserer Entlohnung fängt das erst an.
#3 Ignoriert
Jede dritte Frau in Österreich ist von Gewalt betroffen. Auch vor dem Parlament ging es gestern deshalb in einer Protestaktion um das Sichtbarmachen derer, die unsichtbar gemacht wurden. Yasmin Maatouk war dabei.
@moment_magazin Österreich, Land der Femi*ide? Jede 3. Frau ist oder war bereits von Gew*lt betroffen. Alle zwei Wochen töt*t ein Mann eine Frau. Eine Ini... See more
#4 MOMENT Live
Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den gestrigen Livestream mit Host Max Leschanz findest du hier. Er hat uns durch Trumps Gruselkabinett geführt.
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Eine wunderbare Wochenmitte wünscht,
Paula
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