Ist dein BH politisch?

Beziehungsstatus: Es ist kompliziert. Zwischen sozialen Medien und der Pressefreiheit.

Guten Morgen!

Beziehungsstatus: Es ist kompliziert. Zwischen sozialen Medien und der Pressefreiheit. Zwischen Bürger:innen und der SIGNA Gruppe. Zwischen Lisa Wohlgenannt und dem Morgenmoment dafür nicht. Sie sorgen heute für Entwirrung.

#1 Möchtest du das teilen?

Die meisten von uns nutzen sie: Instagram, TikTok und Co. Soziale Medien sind Segen und Fluch zugleich. Medien wie wir profitieren von ihnen, sind aber der Willkür der Konzerne ausgesetzt. Eine vermeintlich kleine Änderung zeigt, wie fragil die Pressefreiheit online ist. Das gefährdet die Demokratie, kommentiert Sebastian Panny.

#2 Der Reihe nach

Die SIGNA-Pleite ist die größte Insolvenz in der Geschichte der Zweiten Republik. Und sie kostet uns alle. Mitarbeiter:innen, Gläubiger:innen und Investor:innen verlieren unmittelbar Geld. Durch Steuerausfälle, Umschulungskosten für ehemalige Mitarbeiter:innen usw. zahlen aber alle mit. Plus: Wenn ein so großes Schiff untergeht, bringt das kleinere Betriebe, die zuliefern oder Dienstleister sind, ebenfalls in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Wie konnte es zu einer Pleite dieser Größenordnung kommen?

2010 startete die Signa mit einem Immobilienvermögen von 750 Millionen Euro. Zehn Jahre später waren es 15 Milliarden Euro. Eine Vermögenssteigerung von 2.000 Prozent. Wie geht das?

Signa kaufte Immobilien in Top-Lagen und vermietete sie oft an Unternehmen der eigenen SIGNA-Handelssparte. Die Mieten erhöhten sie dann rasch. So stieg der Wert der Immobilien in den Büchern. Mit den Aufwertungsgewinnen in den Büchern wurden hohe Gewinnausschüttungen möglich. Und sie dienten als Sicherheit bei Banken für neue Kredite. Mit dem frischen Geld konnte SIGNA wieder neue Immobilien kaufen. Die gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten liefen aber nur mäßig. 

Während der Corona-Pandemie strauchelte das Geschäftsmodell der SIGNA zum ersten Mal. Staatliche Hilfen aus Deutschland und Österreich in Millionenhöhe bewahrten die Handelssparte der SIGNA vor der Insolvenz. Drei Jahre später kam die Teuerung. Die Zinsen stiegen rasant - und die Immobilienpreise fielen. Damit brach das Geschäftsmodell der Immobiliensparte zusammen. Mit Tricks bei Bilanzierung und einer verschachtelten Konzernstruktur wurden Transparenzregeln und Aufsichtspflichten für Konzerne dieser Größenordnung unterlaufen. Ansonsten hätte man schon früher erkennen können, dass das Geschäftsmodell der SIGNA nicht zukunftsfähig ist. 

Damit ein Fall wie Signa nicht erneut passiert, müssen Schlupflöcher im Gesellschaftsrecht geschlossen werden. Es braucht mehr Transparenz bei großen Konzernen und bei der Aufsicht muss nachgebessert werden. 

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

1,1 Millionen Menschen in Österreich können sich am Monatsende nur noch billige, meist ungesunde Lebensmittel leisten. Wenn überhaupt. Bei 420.000 Menschen bleibt der Kühlschrank oft ganz leer. Sie sind von moderater bzw. schwerer Ernährungsarmut betroffen. Das ergab eine Befragung von rund 2.000 Personen, die bei einem Symposium der Gesundheit Österreich GmbH präsentiert wurde.  

Das ist ein großes Problem für Betroffene. Doch nicht nur für sie. Ernährungsarmut verursacht Folgekosten für die Gesellschaft. Im Gesundheitssystem, Bildungssystem und am Arbeitsmarkt. Wenn Kinder hungrig sind, können sie sich schlechter konzentrieren und ihre Ausbildung leidet darunter. Später leidet auch der Arbeitsmarkt. Und hungrige Arbeitnehmer:innen können natürlich auch nicht dieselbe Leistung erbringen, wie satte Mitarbeiter:innen. 

Besonders betroffen sind Jüngere, Kranke, Menschen mit niedrigem Bildungsstand oder Arbeitslose. Expert:innen fordern Maßnahmen wie eine kostenlose Gemeinschaftsverpflegung oder eine Senkung der Mehrwertsteuer auf gesunde Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. Außerdem sollen Supermärkte gefördert werden, die nicht gewinnorientiert sind und die Ernährungskompetenz erhöht werden.

#4 MOMENT Live

Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den gestrigen Livestream mit Host Angela Alexa findest du hier. Sie spricht in dieser Folge mit Andre Wolf von Mimikama über politische Inhalte auf Social Media und welche Auswirkungen die Regulierung der Konzerne hat.

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  • Wir wissen, dass Plastik ein Problem ist. Trotzdem wird es einfach nicht weniger. Warum wir das Problem nicht lösen, indem wir aus Papierstrohhalmen trinken, erklärt Vicki in diesem Video.

Ein unkompliziertes Wochenende wünscht dir

Lisa

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