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Jetzt wird's heiß
Nein, nicht das warme Wetter treibt uns heute um, sondern der Start in die Herbstlohnrunde. Dazu ein Skandal um Wärmepumpen.
Guten Morgen!
Nein, nicht das warme Wetter treibt uns heute um, sondern der Start in die Herbstlohnrunde. Dazu ein Skandal um Wärmepumpen. Deinen Morgenmoment bringt dir heute Andreas Bachmann.
#1 Möchtest du das teilen?
Nächste Woche wird es heiß! Dann starten die Lohnverhandlungen für den Kollektivvertrag in der Metallindustrie. Die sogenannte Herbstlohnrunde gibt die Richtung für viele andere Branche vor. Warum der Metaller-KV so wichtig für alle Beschäftigten ist, wie die Verhandlungen laufen und warum es jetzt höhere Löhne braucht, erklären wir dir hier:
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich
Wärmepumpen könnten die Lösung für klimafreundliches Heizen sein. Doch der Widerstand ist groß. Das ist kein Zufall. Der Kampf findet vor allem in den Medien statt - und dort wird mit gezinkten Karten gespielt. Das zeigt ein aufgeflogener Skandal in Großbritannien: Die Lobbyorganisation Energy and Utilities Alliance (EUA) bezahlte eine Marketing-Agentur dafür, Stimmung gegen Wärmepumpen zu machen. In der EUA haben sich 300 Unternehmen der Gasindustrie zusammengeschlossen, etwa Hersteller von Gasthermen.
Die Agentur habe in den vergangenen zwei Jahren hunderte Artikel und Interviews erstellt, die Wärmepumpen in ein schlechtes Licht rücken – und so „helfen soll, die Richtung der Regierungspolitik zu ändern“. Die Klima-Investigativ-Plattform DeSmog berichtete darüber und zitiert aus zahlreichen geleakten Dokumente: zwei Drittel der negativen Berichte über Wärmepumpen gingen auf die Arbeit der von der Gaslobby beauftragten Agentur zurück. Sie fanden sich in Medien wie The Sun, BBC, The Telegraph und The Times.
Ein Großteil der negativen Berichterstattung über Wärmepumpen ist damit auf eine bezahlte Kampagne zurückzuführen. Dazu erstellte die Agentur etwa tendenziöse Umfragen. Die Gaslobby versuchte die Regierung dazu zu bringen, Maßnahmen für mehr Wärmepumpen von 2024 auf 2026 zu verschieben.
Kommen die neuen Regelungen, stehen Gaskessel-Hersteller in Großbritannien vor dem Ende. Nur wenige Unternehmen hätten sich der Herstellung und Installation von Wärmepumpen zugewendet, berichtet der Guardian. Stattdessen gibt die Industrie viel Geld aus, um Technologie madig zu machen, die ein Schlüssel im Kampf gegen die Klimakrise werden kann.
#3 Kurz erklärt
Mehr Überstunden von der Steuer befreien? Der Plan der Regierung hilft vor allem Gutverdiener:innen und verschärft den "Gender Pay Gap". Österreichs Regierung will mit 200 Millionen Euro die Steuerbefreiung für Überstunden ausweiten. Das meiste davon landet beim reichsten Fünftel der Beschäftigten, zeigt eine Analyse des Momentum Instituts. Diese Beschäftigten leisten im Schnitt 2,2 Überstunden pro Woche, und damit die meisten innerhalb der fünf Einkommensgruppen. Hebt man den Freibetrag dafür an, „nützt das überwiegend den reichsten Personen“, sagt Jakob Sturn, Ökonom bei Momentum.
Und es zieht weitere Probleme nach sich. Denn viele Überstunden werden in Österreich einfach nicht bezahlt. Frauen leisten deutlich mehr unbezahlte Überstunden: 28 Prozent ihrer zusätzlich geleisteten Arbeitszeit bekommen sie gar nicht bezahlt. Bei Männern sind es auch noch 23 Prozent. Die Steuerbegünstigung verschärft also auch noch den Gender Pay Gap zwischen Männern und Frauen. Die meisten unbezahlten Überstunden machen übrigens Beschäftigte mit den geringsten Einkommen. Von einem höheren Freibetrag auf Überstunden haben sie weniger als besser Verdienende.
Zusätzlich steigt vor allem für viel verdienende Männer der Anreiz, noch mehr Überstunden zu machen – und damit weniger Zeit zu haben, Sorgearbeit für Kinder, Angehörige und im Haushalt zu leisten. Schon heute müssten Frauen „den Löwenanteil der unbezahlten Sorgearbeit leisten“, gibt Sturn zu bedenken. Angesichts fast 50 Millionen unbezahlter Überstunden pro Jahr, empfiehlt das Momentum Institut: Es muss sichergestellt werden, dass alle diese Überstunden bezahlt werden. So würden sämtliche Personen, die Überstunden leisten, gleichermaßen entlastet – Frauen wie Männer und unabhängig davon, wie viel sie verdienen.
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Am Freitag fand der jüngste große Klimastreik statt. Weltweit setzten sich Menschen für besseren Klimaschutz ein. Wir haben uns in Wien umgehört: Was hält man bei den angemeldeten Demos eigentlich von anderen Protestmethoden wie Straßenblockaden?
Ein feinen Dienstag wünscht dir
Andreas
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