Kein Bock mehr auf Kinder?

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Rechte und Rechtsextreme beschweren sich, dass die Geburtenraten sinken. Schuld sind mal wieder Frauen, vor allem Feminist:innen, klar. Was das Kinderkriegen wirklich erschwert, lest ihr heute im Morgenmoment mit Emma Schrade.

#1 Möchtest du das teilen?

Warum Menschen immer weniger Kinder bekommen, ist nicht schwer zu verstehen. Natascha Strobl kommentiert.

#2 Zahl des Tages

Der “Hate-Crime”-Bericht des Innenministeriums zeigt: Straftaten, die aufgrund von Vorurteilen gegenüber Herkunft, Religion, Geschlecht oder Weltanschauung begangen werden, sind um 20% gestiegen. Die meisten Taten sind Verstöße gegen das NS-Verbotsgesetz (39 Prozent). Danach folgten Sachbeschädigungen (18 Prozent), Körperverletzungen (9 Prozent) und Verhetzungen (8 Prozent). 

Wichtig: Oft überschneiden sich verschiedene Motive. Opfer von Hate Crime können deshalb mehrfach betroffen sein. 86 Prozent der Tatverdächtigen sind Männer, übermäßig häufig Minderjährige. Bei drei von fünf frauenfeindlichen Motiven wurden österreichische Tatverdächtige registriert. Frauenfeindliche Delikte passieren oft im privaten Bereich. Gewalt und Anfeindungen gegen LGBTIQ+-Menschen finden eher im öffentlichen Raum statt.

25 Prozent aller Hassverbrechen werden online begangen, besonders rassistisch motivierte Taten finden oft dort statt. Bei drei Vierteln der Hasspostings handelte es sich um Verstöße gegen das NS-Verbotsgesetz. Wenn sich Hasspostings gegen Religionen richten, sind zwei Drittel davon antisemitisch, ein Drittel antimuslimisch.

#3 In eigener Sache

Die Forderung nach “mehr Vollzeit” wird dieser Tage wieder von ÖVP und Industriellenvereinigung bemüht. In der Realität schreiben Unternehmen viele ihrer Stellen aber nur als Teilzeitstellen aus. Eine Analyse des Momentum-Instituts zeigt: Gerade in überwiegend von Frauen ausgeübten Berufen war der Anteil der ausgeschriebenen Teilzeitstellen im vergangenen Jahr überdurchschnittlich hoch. 

Besonders betroffen ist das Gesundheits-und Sozialwesen. 76 Prozent der Beschäftigten dort sind Frauen. Und: 30 % der offen ausgeschriebenen Stellen waren ausschließlich Teilzeitstellen. Außerdem ist es für Unternehmen oft billiger, Teilzeitkräfte einzustellen. Verordnen sie Teilzeitkräften Mehrarbeit, beträgt der Lohn-Zuschlag 25 Prozent. Einer Vollzeitkraft müssten sie 50 Prozent mehr zahlen. 

In der Reinigungsbranche, Gastronomie oder Pflege gibt es zudem spezifische Dienstzeiten - oft in der Früh und am Abend mit einer unbezahlten Pause dazwischen. Sinnvoll wäre daher ein Recht auf Vollzeit, fordert das Momentum-Institut. Außerdem braucht es einen Ausbau der Kinderbetreuung, der Pflegeheime und bessere Löhne in Frauenbranchen. Dann steigt auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen.

Hasta pronto

Emma

Unterstütze MOMENT.at

MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!

Reply

or to participate.