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Falsche Männlichkeit tötet

Guten Morgen!
Wieder ein Femizid, wieder dieselbe armselige Art der Berichterstattung, statt über Hintergründe zu sprechen. Das und mehr machen wir im heutigen Morgenmoment, geschrieben von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Margot putzte einst Autobahnklos, heute Büros. Ein leichter Job ist das nicht. Aber was sie wirklich stört, ist was anderes. Die Putzkraft erzählt, was sie wirklich denkt.
#2 Altpapier
Am Dienstag gab es den bereits 11. Femizid dieses Jahres in Österreich. Er wird von Medien mit der üblichen Berichterstattung begleitet: schockiert und sensationsgeil. Dabei liegt es gerade an uns Medien, das Problem dahinter klar zu benennen: strukturelle Männergewalt.
Die “Heute” hat in der gestrigen Ausgabe auf wenigen Seiten gleich drei Berichte über unterschiedliche Formen von Gewalt gegen Frauen gedruckt: ein Femizid, eine Vergewaltigung und einen sexualisierten Übergriff in der Öffentlichkeit. In der Berichterstattung geht es vor allem darum, zu schockieren.
Dabei könnten “Heute” oder andere Medien auch über die Hintergründe berichten: Dass solche Fälle eine Gemeinsamkeit haben. Nämlich strukturelle Gewalt von Männern, die glauben, sie hätten Anspruch auf Frauen und deren Körper:
#3 Es geht noch besser
Die Regierung hat ein Mietpaket auf den Weg gebracht. Das hat gute Ansätze - aber leider auch schmerzhafte Lücken.
Das Positive zuerst: Erstmals sind alle Mietverhältnisse von einer Mietpreisbremse erfasst. Sie gilt auch für ungeregelte Mieten, rund 430.000 Haushalte in Österreich sind davon betroffen. Frei finanzierte Neubauten waren bisher ausgenommen.
Großes Manko dabei: Diese Mietpreisbremse greift erst, wenn die Inflation für zwei Jahre über drei Prozent liegt. Dann darf nur die Hälfte der darüberliegenden Inflation an Mieter:innen weitergegeben werden. Bei einer Inflation von 10 Prozent dürfte die Miete also immer noch um 6,5 Prozent angehoben werden. Das Momentum Institut fordert, dass die Deckelung auch bei ungeschützten Mieten dauerhaft bei zwei Prozent liegen sollte.
Im geregelten Bereich liegt die Mietpreisbremse 2026 bei einem und 2027 bei zwei Prozent. Danach gelten für alle Mieten, mit wenigen Ausnahmen, die gleichen Bedingungen. Mieten dürfen künftig zudem nur mehr einmal pro Jahr angehoben werden und Mindestbefristungen bei Mietverträgen steigen von drei auf fünf Jahre, allerdings nur für neu abgeschlossene Mietverträge.
Auch die Forderung nach mehr ökologischer Sanierung von alten Wohnungen ist grundsätzlich positiv - wäre da nicht die Möglichkeit, auch Mieter:innen an den Kosten zu beteiligen. Das würde heißen, dass sie die Wertsteigerung für Vermieter:innen tragen müssten. Speziell Mieter:innen im unsanierten Altbau sind meist Haushalte mit geringem Einkommen, die solche Ausgaben nicht stemmen können. Die Eigentümer:innen werden hingegen dafür belohnt, dass sie solche Investitionen aufgeschoben haben.
Es ist alles in allem ein Schritt in die richtige Richtung, der aber zu zögerlich ausfällt. Im Kampf gegen Inflation und explodierende Mietpreise braucht es mehr.
#4 MOMENT Live
In unserer täglichen Live-Show (Montag bis Donnerstag,18 Uhr) ging es diesmal um “Cancel Culture” - aber ausnahmsweise um eine, die tatsächlich existiert.
Du kannst die Videos immer auch hier auf Youtube nachsehen.
Einen schönen Start ins Wochenende
Sebastian
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