Mach dich nicht nass

Wilde Wässer sind auch nicht nässer als andere. Und Katzen sind auch nicht wild drauf. Dein Morgenmoment fließt heute aus der wilden Feder von Tom Schaffer.

Guten Morgen!

Wilde Wässer sind auch nicht nässer als andere. Und Katzen sind auch nicht wild drauf. Dein Morgenmoment fließt heute aus der wilden Feder von Tom Schaffer.

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"Regierung überlegt, alle Katzen zu töten". Ganz ehrlich, das klingt nicht nach einer enorm populären Idee. Warum man im Umfeld der britischen Regierung trotzdem gerade damit an die Öffentlichkeit geht? Natascha Strobl erklärt das Kalkül hinter dem ganz normalen Wahnsinn.

#2 Die Nachrichten erklärt

Am Montag wurde der neueste Bericht des Weltklimarates präsentiert. Wenn man ihn liest, bimmeln die Alarmglocken. Also zumindest bei Leuten, die in den vergangenen Jahrzehnten die Alarmanlage abgeschaltet hatten. Und das war eine doofe Idee. Der Kampf gegen die Klimakrise könnte bald verloren sein. Aber: Neben einer recht gnadenlosen Bestandsaufnahme über den Wissensstand zum menschengemachten Klimawandel, gibt es auch zu jedem Problem eine Lösung im Bericht. Wir haben kompakt zusammengefasst, wie wir vor der Klippe noch rechtzeitig bremsen können.

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Seit 2013 hat die Credit Suisse 3,2 Milliarden Euro Verlust gemacht. So gute Arbeit muss belohnt werden. Deshalb hat sie in derselben Zeit 32 Milliarden Euro an Boni (also Geld zum Gehalt dazu) ausgeschüttet. Irgendwas hat es da wohl mit den "Erfolgsprämien".

Vielleicht auch deshalb musste die Bank nun per Übernahme gerettet werden. Der Schweizer Staat musste mit 100 Milliarden Euro "Liquiditätshilfe" einspringen, damit Konkurrent UBS sich das verlustreiche Geschäft der Credit Suisse antut. 3 Milliarden zahlte der für die Übernahme, 5 Milliarden an Verlusten übernimmt er mit (eigentlich geht es hier immer um Franken, aber die sind eh gleich viel wert wie Euro).

Nur wegen so einer Notübernahme, heißt das aber noch lange nicht, dass man mit den Erfolgsprämien aufhört. Die Credit Suisse versicherte ihren Leuten zuletzt: am 24. März kommt die nächste Überweisung der Boni. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht könnte das in letzter Sekunde noch verbieten.

#4 Ignoriert

Während die Boni fließen, könnte der Wasserhahn austrocknen. Bis 2030 könnte die Süßwasser-Nachfrage auf der Welt um 40% höher sein, als das bestehende Angebot. Davor warnt ein neuer wissenschaftlicher Bericht der UN-Wasserkonferenz, die morgen in New York beginnt. Das Problem: Industrien verbrauchen Wasser ohne Rücksicht auf Verluste, Regierungen haben bisher keine ausreichenden Strategien dafür. Sie fördern oft sogar noch die Verschwendung.

Die Zusammenarbeit zwischen Staaten ist auch in dieser Frage wichtig. Denn die meisten Länder sind bei ihrer Wasserversorgung darauf angewiesen, was andere Länder tun. Wassersysteme hängen zusammen - zum Beispiel durch Verdunstung. Verschwenderische Verhaltensweisen schaden also über die Grenzen hinweg.

Dass Wasser sogar in Österreich ein Problem werden kann, sieht man derzeit in Kärnten. Die Kärntner Feuerwehren mussten in diesem Winter so oft wie noch nie zuvor trockene Brunnen mit Wasser befüllen. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig verspricht einen Notfallplan für die Trinkwasserversorgung zu erstellen. Die menschengemachte Klimakrise wird die Probleme auch in diesem Bereich nach und nach verschärfen. Totschnigs ÖVP blockiert seit Jahren den Beschluss eines neuen Klimaschutzgesetzes.

#5 Besser geht doch

Es gibt auch gute Nachrichten vom Wasserschutz. Nach jahrzehntelangem Kampf feiern Naturschützer:innen in Albanien dieser Tage einen großen Erfolg. Die Vjosa wird zum Nationalpark. Der letzte wilde Fluss in Europa ist damit vor weiteren menschlichen Eingriffen weitgehend geschützt. Das ist seit einem Regierungserlass vor wenigen Tagen klar.
 
Lange hat die Politik an der Verbauung des Flusses festgehalten. Auch umstrittene Wasserkraftprojekte waren dafür ausschlaggebend. Sie wurden allerdings durch die Proteste nie verwirklicht. Die Pläne sind nun Geschichte. Die 272 Kilometer lange Vjosa und ihre Zuflüsse können auch unverbaut ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Land sein. Die unberührte Natur gilt als besonderes Merkmal für den wachsenden Tourismus des Landes. Die Vjosa ist außerdem Heimat tausender Tier- und Pflanzenarten - darunter auch einige bedrohte.
 
Die Widmung als Nationalpark ist auch international etwas Besonderes. In Europa ist kein anderer Nationalpark ganz einem Flusssystem gewidmet.

Panta rhei

Tom

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