Nein, Arme sind nicht selber Schuld

Der beste Weg gegen Armut ist Erwerbsarbeit? Die Österreicher:innen hackeln eh schon so viel. Und längst nicht alle geleisteten Stunden werden bezahlt.

Guten Morgen!

Der beste Weg gegen Armut ist Erwerbsarbeit? Die Österreicher:innen hackeln eh schon so viel. Und längst nicht alle geleisteten Stunden werden bezahlt. Das und warum unser Liveshow-Host Max nach einer internen Feier erstmal gar keine Arbeitsstunden mehr leisten kann, das verrät dir heute Lisa Wohlgenannt im Morgenmoment.

#1 Möchtest du das teilen?

Wer arm ist, ist selbst Schuld? Das schreibt die Herausgeberin der Zeitung Kurier, Martina Salomon, in ihrem Leitartikel. “Blödsinn!”, sagt Barbara Blaha in dieser Ausgabe des “Moment mal!”.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Hast du schon einmal Überstunden gemacht? Und wurden die alle vergütet? Hast du Zeitausgleich oder Geld dafür bekommen? Falls nicht, bist auch du Opfer von Lohnraub geworden. Das ist in Österreich ein großes Problem, zeigt eine Analyse des Momentum Instituts. 

Zwar sinken in Summe die geleisteten Überstunden seit 2019. Der Anteil der unbezahlten Stunden steigt jedoch. Jede vierte geleistete Überstunde (26 Prozent) wurde 2023 nicht bezahlt. 2019 waren es noch 15 %. 

Das ist einerseits für Betroffene ein Problem. Denn sie bekommen weniger Gehalt, zahlen weniger in das Sozialsystem ein und bekommen weniger Pension oder Arbeitslosengeld. Auch den Staat trifft der Lohnraub. Der kriegt weniger Steuerbeiträge von Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen. Geld, das wir dringend für den Kampf gegen die Klimakrise, den Pflegenotstand oder den Ausbau der Kinderbetreuung brauchen.

Das Momentum Institut fordert stärkere Kontrollen in diesem Bereich, um Lohnraub zu verhindern. Wer bereits Opfer von Lohnraub wurde, bekommt Unterstützung bei Arbeiterkammer und Gewerkschaften. 

#3 Besser geht doch

Weniger Verbrenner, weniger Feinstaub, weniger gesundheitliche Schäden. Das klingt ganz logisch. Nun wurde das auch wissenschaftlich bestätigt. 

Wohnen Eltern während der Schwangerschaft in einer Umweltzone und bleiben dort nach der Geburt noch ein Jahr, benötigen die Kinder in den ersten fünf Lebensjahren seltener Asthmamedikamente. Wohnen die Kinder noch länger dort, wirkt sich das weiter positiv auf ihre Gesundheit aus. Davon profitieren nicht nur die Menschen, die gesünder durchs Leben gehen, sondern auch die Gesellschaft. Laut den Forscher:innen sparen wir uns in den ersten fünf Lebensjahren der Betroffenen im Gesundheitssystem so viel Geld, dass wir dadurch den Austausch aller Dieselautos finanzieren könnten. 

Umweltzonen sind Gegenden, in denen Fahrzeuge mit hohen Abgaswerten verboten sind. Das trifft vor allem auf ältere Dieselautos zu. In Österreich gibt es solche in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Oberösterreich und Tirol. 

#4 MOMENT Live

Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Angela Alexa musste gestern den Host der Woche Max Leschanz vertreten, nachdem er sich bei einem Dance Battle mit Angela verletzt hat. (Gute Besserung, Max!) Das Video dazu und andere wichtige Themen wie Frauenrechte in Europa findest du hier.

Mehr von MOMENT.at

  • Warum Klimapolitik auch Sozialpolitik ist und es Sinn macht, wenn Topverdiener:innen den Klimabonus versteuern müssen (auch wenn die üblichen Verdächtigen jammern), erfährst du hier.

Hab ein schönes Wochenende, aber pass auf beim Tanzen!

Lisa

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