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Österreichs Medienkartell

Guten Morgen!
Wer kontrolliert, was wir lesen? Wem gehört unsere Meinung? Die Antwort gibt’s heute in unserem Morgenmoment – und den schickt dir Anđela Alexa.
#1 Möchtest du das teilen?
Die großen österreichischen Tageszeitungen sind in den Händen einiger weniger Familien, Banken und der katholischen Kirche. In diesem Animationsvideo arbeiten wir auf, wo die Medienmacht konzentriert ist und warum das ein Problem für die Demokratie ist.
#2 Ignoriert
Nicht nur in Kalifornien oder Griechenland kommt es derzeit zu Waldbränden – auch in Deutschland und Österreich steigt die Waldbrandgefahr deutlich an. Die anhaltende Trockenheit und der Klimawandel sorgen dafür, dass das Risiko vielerorts wächst. Bis Juli wurden in Österreich bereits 131 Waldbrände gemeldet, besonders betroffen sind Regionen wie die Steiermark und Kärnten, wo die Gefahr derzeit als hoch eingestuft wird.
Die meisten Brände entstehen durch menschliches Fehlverhalten – etwa durch weggeworfene Zigarettenstummel, nicht vollständig gelöschte Grillglut oder offenes Feuer. In den letzten Wochen haben aber auch Blitzschläge vermehrt Brände ausgelöst. Je trockener die oberste Bodenschicht, desto größer ist die Waldbrandgefahr.
Besonders gefährdet ist aktuell der alpine Raum: Der vergangene Winter brachte wenig Niederschlag, der Grundwasserspiegel ist vielerorts zu niedrig. Dadurch sind die Böden und Bäume besonders trocken und anfällig für Brände – der fehlende Niederschlag kann im Sommer nicht mehr ausgeglichen werden.
Die Waldbrandgefahr wird in Österreich auf einer Skala von fünf Stufen gemessen. Derzeit gilt landesweit Stufe 3 (mäßig), in Regionen wie der Steiermark oder Kärnten sogar Stufe 4 (hoch). Solche hohen Werte sind in den Sommermonaten inzwischen leider keine Ausnahme mehr.
Im Ernstfall gilt: Ruhe bewahren und sofort den Notruf 112 wählen, um schnelle Hilfe zu ermöglichen und eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern.
Mehr Waldbrandinfos für Österreich findest du unter: https://fireblog.boku.ac.at/
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Das Urteil der Jury in einem prominenten Fall ist vergangene Woche in den USA gefallen: Der Rapper Sean “Diddy” Combs wurde von den schwerwiegendsten Anklagen - Sexhandel und organisierte Kriminalität - freigesprochen. Verurteilt wurde er ediglich wegen weniger schweren Nebendelikten, darunter der Transport zur Prostitution.
Das Urteil gegen Combs zeigt, wie wenig das gesellschaftliche und juristische Verständnis für die Dynamiken von Missbrauch und Zwang in Beziehungen bislang fortgeschritten ist. Trotz zahlreicher Beweise – von Nachrichten und E-Mails über Aussagen von Zeug:innen bis hin zu Videos, die explizite Gewalt dokumentieren – wurde das Ausmaß der strukturellen Gewalt gegen Frauen während des Prozesses als auch im Urteil nicht umfassend anerkannt.
Expert:innen betonen, dass viele Menschen – auch im Gerichtssaal – die Psychologie von Missbrauch nicht nachvollziehen können. Die Verantwortung wird immer noch auf die Betroffenen abgewälzt: Warum bleiben sie bei ihren Peinigern oder zeigen nach außen Loyalität? Widersprüchliches Verhalten der Betroffenen wird noch immer nicht selbstverständlich als Selbstschutzmechanismus eingeordnet. Es wird weiterhin in der Öffentlichkeit als auch vor Gericht missverstanden oder ignoriert. Es fehlt nicht an Beweisen, sondern an der Bereitschaft, diese Dynamiken im juristischen Kontext konsequent anzuerkennen und richtig zu bewerten.
Guten Start in den ersten Tag der Sommerferien für ganz Österreich,
Anđela Alexa
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