Pensions-Panik? Pah!

Wer fürchtet sich vor dem Pensionssytem der Zukunft?

Guten Morgen!

Wer fürchtet sich vor dem Pensionssytem der Zukunft? Warum du keine Pensions-Panik haben musst, liest du im neuen Morgenmoment. Der kommt heute von Max Hofstätter und Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

31,7 Millionen Menschen waren 2023 auf einer Kreuzfahrt unterwegs. Ein Rekord - der wohl bald wieder gebrochen wird. Denn Kreuzfahrten boomen. Für Umwelt und Menschen ist das allerdings eine Katastrophe.

#2 Hast du das gesehen?

Haben Männer durch das Arbeiten im Home-Office gelernt, bei der Care-Arbeit mehr anzupacken? Schön wärs. Was die Forschung dazu sagt, erklärt dir Katharina Mader in einer neuen Ausgabe von “Girlmath”:

#3 So kann es gehen

Die Ausgaben für Pensionen werden zu teuer, also müssen wir das Pensionsalter heben? Gegenvorschlag: Verhindern wir, dass Menschen vor der Pension arbeitslos werden. Das spart mehr Geld und schützt besser vor Armut.

Die OECD hat in ihrem Länderbericht Österreich aufgefordert, das Pensionsalter zu heben. Dadurch könne man 17 Milliarden Euro bis 2035 einsparen. Eine Berechnung des Momentum Instituts zeigt: Eine Erhöhung der Beschäftigung von Älteren spart sogar bis zu 57 Milliarden Euro.

Das liegt daran, dass die Arbeitslosenquote bei älteren Menschen am höchsten ist. 2022 war fast jede:r Dritte vor der Pension nicht erwerbstätig. Erhöhen wir das Pensionsantrittsalter, ändert sich an dem Problem gar nichts. 

Senken wir die Arbeitslosenquote, profitieren hingegen alle davon. Der Staat hat weniger Ausgaben bei Arbeitslosigkeit und Mindestsicherung, die Wirtschaft hat mehr Arbeitskräfte zur Verfügung und die Menschen leiden weniger unter Altersarmut. Dazu braucht es eine Anstrengung der Unternehmen, mehr altersgerechte Arbeitsplätze zu schaffen.

Panik bei den Pensionsausgaben ist ohnehin nicht angebracht. Kurzfristig steigen die Ausgaben wegen der Pensionierungswelle der Baby-Boomer zwar. Langfristig bleiben sie aber sehr stabil. Wir sollten also lieber besser und nicht länger arbeiten.

#4 So könnte es auch gehen

Viel Vermögen in wenig Händen bedeutet sehr viel Macht. Und das ist ein Problem für die Demokratie. In Österreich besitzen die reichsten fünf Prozent der Bevölkerung rund 53 Prozent des Gesamtvermögens. Eine faire Steuer auf große Erbschaften hilft gegen Ungleichheit und sichert den Sozialstaat ab.

Die AK Wien und das Joint Research Centre der EU-Kommission haben mehrere Modelle für eine mögliche Erbschaftssteuer in Österreich durchgerechnet. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Freibeträge und der Art der Besteuerung – ob und wie stark sie mit der Höhe des Erbes zunehmen sollen. Das Ergebnis: Je nach Modell wären 0,2 bis 0,9 Prozent der Bevölkerung betroffen und der Staat würde 1,2 bis 2,4 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen. Bis 2050 2,3 bis 3,9 Milliarden bei jedenfalls unter 2 Prozent Besteuerten.

Ungleichheit gibt es natürlich nicht nur beim Erben. Die Konzentration von Vermögen ist in Österreich größer als in jedem anderen westeuropäischen Land. Die Vermögen der 100 reichsten Österreicher:innen haben sich seit 2003 fast verfünffacht. 2023 hat die NGO Attac ausgerechnet, was eine progressive Besteuerung auf Vermögen ab fünf Millionen Euro bringen würde. Sogar bei Einbeziehung möglicher Steuerumgehungen waren es 22 Milliarden Euro.

Politisch und medial wird viel Stimmung dagegen gemacht. Trotzdem sind die Hälfte der Österreicher:innen für eine Erbschaftssteuer. Für eine Vermögenssteuer sind sogar zwei Drittel. 

Einen schönen Mittwoch

Max und Sebastian

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