Regiert Geld die Welt?

Klimaschutz kostet Geld. Noch viel mehr kostet Nichtstun. Und am allermeisten verdienen die Banken. Warum wir allein durch Geld aber nicht glücklich werden, erklärt dir der heutige Morgenmoment.

Guten Morgen!

Klimaschutz kostet Geld. Noch viel mehr kostet Nichtstun. Und am allermeisten verdienen die Banken. Auch sie werden allein dadurch aber nicht glücklich werden, erklärt dir der heutige Morgenmoment. Er kommt zum Wochenstart wieder von Mira Dolleschka.

#1 Möchtest du das teilen?

Wir reden dauernd darüber, was Klimaschutz kostet. Der Ausbau von Öffis, das Klimaticket, Förderung von erneuerbaren Energien … wer soll das alles zahlen? Dabei wissen wir: Nichts zu tun kostet viel, viel mehr! Österreich zahlt für dieses Nichtstun bereits heute zig Milliarden an Steuergeld - jedes Jahr! Und es wird immer teurer. Warum wir so unsere Zukunft verheizen, erklärt dir Lisa Wohlgenannt im neuen Dauerbrenner.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Viele Menschen und Betriebe kämpfen mit der Inflation. Die Arbeitslosigkeit steigt, Unternehmen investieren immer weniger. Und Österreichs Banken? Die schreiben Rekordgewinn nach Rekordgewinn. Mit gutem Management hat das aber nichts zu tun.

11,5 Milliarden Euro Gewinn haben österreichische Banken allein in den ersten 3 Quartalen 2023 gemacht. Das ist mehr als im gesamten Jahr 2022 - in dem sie so hohe Gewinne wie noch nie einfuhren. Seit Beginn 2023 hat die Bank Austria ihren Gewinn im Vergleich zu den letzten fünf Jahren fast verdreifacht, die Erste Bank macht 2,5-mal soviel Gewinn, die Bawag P.S.K. freut sich über einen fast doppelt so hohen Gewinn. Risikofrei und leistungslos.

Wie das geht? Die Preise sind in ganz Europa mit der Energiekrise nach oben geschossen. Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht die Teuerung seither einzufangen und erhöht den Leitzins immer weiter. Banken geben aber nur die Kreditzinsen sofort an ihre Kund:innen weiter. Sparzinsen für Geld am Girokonto oder Sparbuch steigen nur langsam. Banken drehen nur an einer Schraube und fahren somit massive Gewinne ein.

Dazu kommt, dass österreichische Banken selbst Geld bei der EZB eingelagert haben. Dafür kassieren sie sehr wohl die höheren Sparzinsen.

Österreichs Regierung könnte gegensteuern. Sie kann Banken anweisen, ihren Kund:innen einen Teil ihrer enormen Zinsgewinne weiterzugeben. Andere Länder haben längst reagiert und entsprechende Maßnahmen eingeführt. Und: eine Übergewinnsteuer muss eingeführt werden. Das wäre in Österreich einfach. Seit der Finanzkrise 2011 gibt es nämlich bereits eine Bankenabgabe – die könnte man einfach erhöhen. Wo ein Wille, da ein Weg.

#3 Besser geht doch

Glück kann man nicht mit Geld kaufen. Ein bisschen aber wohl schon: Umfragen zeigen, dass reichere Menschen tendenziell zufriedener mit ihrem Leben sind. Man könnte also meinen, dass hoher materieller Wohlstand - gemessen in Geld - eine notwendige Voraussetzung für Glück ist.

Eine neue Studie zeigt jedoch, wie bedeutsam andere Faktoren sind. Vor allem guter sozialer Zusammenhalt ist mindestens genauso wichtig. Befragt wurden Menschen aus 19 abgelegenen, kleinen Gemeinschaften außerhalb der globalisierten Welt. Viele von ihnen bezeichnen sich als indigene Völker. Obwohl sie nur über ein geringes finanzielles Einkommen verfügen, gaben sie häufig an, sehr zufrieden mit ihrem Leben zu sein.

Einige Gemeinschaften sind so zufrieden wie Menschen in den reichsten Ländern der Welt. Die Ergebnisse deuten auf eine größere Flexibilität bei den Mitteln zur Erreichung von Glück hin, als es aus Umfragen hervorgeht, die nur industrialisierte Gesellschaften untersuchen. Geld wird immer wichtig sein für unsere Zufriedenheit - aber gleichzeitig müssen wir uns auch um andere Aspekte kümmern.

Mehr von MOMENT.at

Einen guten Start in die Woche wünscht dir

Mira

Unterstütze MOMENT.at

MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!

Reply

or to participate.