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Renaturierung: Ist wichtig aber was war das noch schnell?

Ein österreichisches Mini-Parlament hält uns für demokratiefördernd und wichtig. Das freut uns natürlich sehr - und ein wichtiges Gesetz gibt es auch.

Guten Morgen!

Ein österreichisches Mini-Parlament hält uns für demokratiefördernd und wichtig. Das freut uns natürlich sehr - und ein wichtiges Gesetz gibt es auch. Hier kommt ein sehr dichter Morgenmoment von Elisabeth Bauer.

#1 Möchtest du das teilen?

Mit dem Flugzeug in den Urlaub? Dank CO₂-Kompensation muss man beim Fliegen kein schlechtes Gewissen mehr haben. Oder? Doch. Lisa Wohlgenannt sagt warum, in der neuen Folge Dauerbrenner.

#2 In was für einem Universum leben wir eigentlich?

Die griechische Küstenwache ist für den Tod von mindestens 43 geflüchteten Menschen verantwortlich. Das ergibt eine vierjährige Recherche der britischen BBC. Reaktionen gibt es auf diese Enthüllungen kaum.

Illegale Pushbacks von Geflüchteten in Griechenland sind seit Jahren bekannt. Das bedeutet, dass Geflüchteten das Recht auf einen Asylantrag verwehrt wird und sie von den Behörden wieder zurück über die Grenze abgeschoben werden.

Am Wasser ist das noch schlimmer. Viele Menschen ertrinken, wenn sie nicht von anderen Booten aufgegriffen werden. Zuletzt veröffentlichten Einblicke in das Vorgehen der Küstenwache sind erschreckend. Die BBC hat zwischen 2020 und 2023 fünfzehn Fälle analysiert, die zum Tod von 43 Menschen geführt hat.

Fünf Personen sagen aus, von der Küstenwache über Bord geworfen worden zu sein. Vier von ihnen wurden zuvor von der Polizei bei ihrer Ankunft am Land gejagt und dann wieder auf das Boot der Küstenwache gebracht.

Die BBC hat einen Angestellten der Küstenwache mit einem Video konfrontiert, das zeigt, wie zwölf Geflüchtete von der Küstenwache auf einem Schlauchboot im Meer ausgesetzt werden. Er gestand, dass das “offensichtlich illegal” und eine “internationale Straftat” sei - ohne zu wissen, dass das Mikrofon noch an war. Im offiziellen Teil des Interviews mit der BBC weist er die Vorwürfe von sich.

Ein Mann aus Kamerun erzählt darüber, von der Küstenwache mit zwei weiteren Personen über Bord geworfen worden zu sein. Er überlebte, die anderen Personen nicht. Sein Anwalt klagt die griechischen Behörden jetzt wegen Doppelmordes an. Die Konsequenzen müssten aber viel weitreichender sein.

#3 So kann es gehen

Marlene Engelhorn will ihr Erbe loswerden - aber was passiert jetzt mit dem Geld? 50 Menschen haben entschieden, wie es rückverteilt werden soll. 25 Millionen Euro werden an 77 Projekte und Organisationen gehen. Wir freuen uns extrem, dass wir darunter sind. Noch wichtiger als die Frage „Wer kriegt was?“ ist die Frage „Wie geht Vermögensverteilung in einer Demokratie?“. Den ganzen Artikel von Lisa Wohlgenannt liest du hier.

#4 Ignoriert

Frauen- und Mädchenberatungsstellen schlagen Alarm. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen sie einen landesweiten Anstieg von durchschnittlich 30 Prozent in allen Beratungsstellen.

Das Netzwerk für Mädchen- und Frauenberatung vereint 64 Frauenberatungsstellen in Österreich. Sie beraten Mädchen* und Frauen* in Notlagen und bieten Unterstützung in allen Lebenslagen von Wohnung über Jobs/Ausbildung bis hin zu psychosozialer Beratung. 

Ein weiterer Trend ist: Das Klientel wird immer jünger. Die Altersgrenze war früher bei 14 - heute brauchen manchmal auch schon 10-Jährige Mädchen* Beratung. Dafür sind viele Einrichtungen nicht ausgerichtet. Sophie Hansal ist die Geschäftsführer der Dachorganisation. Sie fordert mehr und vor allem bereichsübergreifend Unterstützung für junge Frauen*. 

Deren Belastung hat sich durch die vielen Krisen der vergangen Jahre verschlimmert. Daraus entsteht viel mehr häusliche Gewalt. Hinzu kommt, dass die Wartelisten für therapeutische Angebote immer länger werden.

“Um der Nachfrage an Beratung gerecht zu werden, reichen wir jedes Jahr Projekte ein. Wenn sie genehmigt werden, laufen sie aber oft nur für ein Jahr und werden selten verlängert.”, sagt Angelika Atzinger vom Verein Amazone in Vorarlberg. Diese Planungs-Unsicherheit macht es schwer, längerfristig auch in mehreren Bereichen Hilfe zu bieten. 

Konkret fordert das Netzwerk mehr Budget und Aufstockung in bestehenden Beratungsstellen, insbesondere bei psychologischer Beratung, Krisenintervention und Notfallschlafstellen. Außerdem braucht es mehr niederschwelliger Hilfe wie offene Räume und mehr Angebote für inter*, nicht-binäre, trans* und agender Jugendliche.

#5 MOMENT Live

Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Im gestrigen Livestream spricht Host Angela Alexa mit unserer Chefin vom Dienst, Lisa Wohlgenannt darüber, was das Renaturierungsgesetz eigentlich ist.

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Schönen Mittwoch

Elisabeth

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