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Mit einem Kontrollblick in den Kühlschrank das Klima retten und Menschen helfen?

Guten Morgen!

Mit einem Kontrollblick in den Kühlschrank das Klima retten und Menschen helfen? Warum das geht, liest du im neuen Morgenmoment. Der kommt heute von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Du bist krank? Geh bitte! So sieht das zumindest die Wirtschaftskammer Salzburg. Sie will, dass der erste Tag im Krankenstand nicht mehr bezahlt wird. Diese Forderung könnte uns alle sehr viel kosten - nicht nur Geld:

#2 So kann es gehen

Menschen helfen, das Klima schützen und die Umwelt schonen: Der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung hilft bei so vielen Problemen, er sollte eigentlich selbstverständlich sein. Leider hat sie mittlerweile enorme Ausmaße: Ein Drittel aller produzierten Lebensmittel weltweit landet nicht in unseren Bäuchen, sondern im Müll.

Zahlen der UNO und OECD zeigen, was wir erreichen könnten: Halbieren wir den Lebensmittelmüll bis 2030, würden rund 153 Millionen Menschen weniger an Hunger und Mangelernährung leiden. Wird weniger weggeschmissen, gibt es mehr verfügbare Nahrungsmittel. Dadurch sinken die Preise. Für Menschen aus ärmeren Ländern würde das einen besseren Zugang zu Lebensmitteln bedeuten.

Laut den Organisationen ist das Ziel sehr ambitioniert und braucht grundsätzliche Umstellungen. Die Menschen würden davon aber auch indirekt profitieren. Die Herstellung von Lebensmitteln benötigt enorm viele Ressourcen, Arbeitskraft und Land. Und sie verursacht große Mengen an schädlichen Treibhausgasen. Bisher ist vieles davon völlig umsonst. Und der Müll sorgt für zusätzliche Verschmutzung.

Konsument:innen haben dabei eine Verantwortung - aber keine alleinige. Ein großer Teil der Lebensmittelverschwendung passiert lange bevor wir sie überhaupt kaufen können: in Produktion, Lagerung und Transport. Wenn wir so weitermachen, könnten dort bald doppelt so viele Kalorien weggeschmissen werden wie in einkommensschwachen Ländern konsumiert werden.

#3 In was für einem Land leben wir eigentlich?

Große Freude bei den Regierungsparteien: Die Inflation geht zurück! Nur: Österreichs Inflation ist immer noch höher als die der Eurozone. Was dagegen helfen würde? Niedrigere Steuern auf Lebensmittel zum Beispiel. Das zeigen neue Studien zu Spanien, Portugal und Deutschland.

2023 hat Spanien die Mehrwertsteuer auf ausgewählte Lebensmittel gesenkt. Der Lebensmittelhandel hat die verringerte Steuer fast vollständig an die Kundschaft weitergegeben. In Portugal führte eine Steuersenkung zu einer um 0,7 Prozent geringeren Inflation.

Deutschland senkte die Mehrwertsteuer bereits 2020 als Maßnahme gegen die Corona-Pandemie. Preise im REWE-Konzern sanken um durchschnittlich 2 Prozent. Bei der REWE-Tochterfirma BILLA in Österreich passierte das nicht.

Österreichs Inflation liegt mit 3,4 Prozent über den 2,6 Prozent der Eurozone. Eine Senkung der Umsatzsteuer auf Lebensmittel von zehn auf null Prozent würde die Inflation laut Berechnungen des Momentum Instituts um fast einen Prozentpunkt senken. Zusätzlich die Steuern auf Getränke um je zehn Prozent zu senken, würde die Inflation um insgesamt 1,21 Prozent drücken.

Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und Getränke für ein Jahr brächte die Inflation in Österreich also auf 2,2 Prozent. Dieser Wert liegt nur knapp über den von der Europäischen Zentralbank angepeilten zwei Prozent.

#4 MOMENT Live

Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den gestrigen Livestream mit Host Max Leschanz findest du hier. Gestern ging es auch in der Show um die glorreiche Idee der Wirtschaftskammer zu Krankenständen.

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Einen schönen Donnerstag

Sebastian

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