Schwitzt du schon?

Guten Morgen!

Nicht nur die Temperaturen lassen uns schwitzen. Auch die Teuerung und die immer weiter steigende Ungleichheit in Österreich. Deinen Morgenmoment schickt dir heute Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

Die erste Hitzewelle des Sommers ist da und mit ihr wohl die Hitzetoten. Auch wenn es heute hoffentlich wieder etwas abkühlt: Die Klimakrise wird dieses Problem um ein Vielfaches schlimmer machen. Da kann man jetzt halt akut und politisch nichts mehr machen? Barbara Blaha sagt: Moment mal.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Immobilienvermögen ist in Österreich extrem ungleich verteilt. 80 Prozent des privaten Immobilienvermögens (abgesehen von Eigenheimen) gehören den reichsten 10 Prozent. Damit verteilen wir das Vermögen weiter von unten nach oben um. Denn 4 von 5 Mieteuros wandern von der ärmeren Hälfte der Bevölkerung zum reichsten Zehntel. Das zeigt der Immobilienreport des Momentum Instituts.

Dabei profitierten Vermieter:innen zuletzt doppelt. Sowohl die Mieteinnahmen als auch die Immobilienpreise sind gestiegen. In den vergangenen 12 Jahren sind die Immobilien mehr als doppelt so teuer geworden (116%). Die Löhne stiegen hingegen nur um 32%. Eine Vermögens- und Erbschaftssteuer sowie eine Mietpreisbremse würden helfen, die Ungleichheit zu dämpfen.

#3 Der Reihe nach

Sie wird wieder viel diskutiert: die Vermögenssteuer. Konservative und Neoliberale sind offenbar wenig begeistert. Die Industriellenvereinigung hat jetzt eine eigene Website erstellt, auf der sie die Vermögenssteuer als "Schnüffelsteuer” bezeichnet. Dass Reiche genauso “beschnüffelt” werden wie der Rest der Bevölkerung, das ist auch wirklich dreist.

@moment_magazin

Die höhere Besteuerung von Reichen in Form einer Vermögenssteuer wurde vom neuen SPÖ-Vorsitzenden @andibabler wieder in die Mitte der poli... See more

#4 Gegengelesen

Die Krone will mit dem "Bluff mit der Vermögenssteuer" aufräumen. Das Problem. Was der Autor kritisiert, ist kein Bluff. Wir korrigieren:

Die diskutierte Vermögenssteuer belastet den Mittelstand nicht. Er profitiert davon. Denn sie beinhaltet einen Freibetrag von einer Million Euro. Dieser Betrag gilt für Einzelpersonen und nicht für Haushalte. Teilen sich also beispielsweise zwei Erb:innen ein Erbe von einer Million, erhält jede:r 500.000 € und das steuerfrei.

Wertgegenstände wie Schmuck, Münzen oder Kunstsammlungen zählen zum Vermögenswert, das stimmt. Doch die allerwenigsten und bestimmt nicht der Mittelstand besitzt die. Daten der Österreichischen Nationalbank zeigen: Nur 107.000 Menschen und damit 1,28 % in Österreich besitzen mehr als eine Million Euro Nettovermögen.

Noch etwas ist nicht ganz korrekt. Dass es bereits eine Vermögenssteuer gab, die wieder abgeschafft wurde, weil der Aufwand zu hoch war. Nein. Damals machte das Bankgeheimnis die Steuerhinterziehung zum Kavaliersdelikt. Heute ist dieses Gesetz quasi ausgehölt und die meisten notwendigen Daten werden bereits gesammelt. Es bräuchte also nur noch etwas politischen Willen.

#5 Wichtiger Hinweis in eigener Sache

Seit kurzem haben wir neben dem Morgenmoment einen weiteren Newsletter. "Die Gute Woche" kommt an jedem Wochenende und hilft dabei, den Blick auf die positiven Entwicklungen in unserer Welt nicht zu verlieren. Zum Kennenlernen haben alle Morgenmoment-Abonent:innen ihn bekommen. Ab morgen ist das anders. Wenn du "Die Gute Woche" weiterhin erhalten möchtest, dann melde dich bitte kostenlos hier dafür an.

#6 Noch ein Hinweis

Einmal im Halbjahr zieht sich die MOMENT.at-Redaktion für einen Tag zurück, um sich vom Alltag zu lösen und konzentriert über sich selbst nachzudenken. Wir kommen aus dieser Klausur stets mit neuen Ideen, Projekten und Verbesserungen zurück. Heute ist wieder so ein Tag. Also nicht wundern, denn deshalb lassen wir den Morgenmoment am Montag ausfallen. Dienstagfrüh kommt er wieder wie gewohnt zu dir - vielleicht auch schon mit ein paar frischen Ideen.

Ein kühles Wochenende wünscht dir

Lisa

Unterstütze MOMENT.at

MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!