Sei richtig saua auf die AUA

Wir können auch solidarisch sein, wenn wir betroffen sind und Nachteile erfahren. Doch, das geht.

Guten Morgen!

Wir können auch solidarisch sein, wenn wir betroffen sind und Nachteile erfahren. Doch, das geht. Wie und warum, liest du im aktuellen Morgenmoment. Der kommt heute von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Was wir gelernt oder studiert haben, muss nicht unser restliches Leben bestimmen. Aber wie ist es eigentlich, wenn man seinen Beruf als erwachsener Mensch wechseln will? Wir haben mit drei Menschen darüber gesprochen, denen es gelungen ist.

#2 Spin des Tages

Die AUA hat heute und morgen 400 Flüge gestrichen, 50.000 Passagiere sind betroffen. Denn: sein Bordpersonal streikt - und das nicht aus Jux und Tollerei. Es verdient teilweise um 40 Prozent weniger als Angestellte beim Mutterkonzern Lufthansa. Gleichzeitig haben Lufthansa und AUA Rekordjahre hinter sich. Während Corona haben Steuerzahler:innen den Unternehmen noch unter die Arme gegriffen und Angestellte teilweise auf Gehalt verzichtet.

In Medien wird trotzdem gerne von unrealistischen oder sogar unverschämten Forderungen gesprochen. Solidarisch zu sein, wenn noch dazu der Urlaubsflug ausfällt - geht denn das?

Das geht. Auch wenn es gerade in Österreich eine besondere Herausforderung ist. Zu Streiks haben wir ein verspanntes Verhältnis. Was auch daran liegt, dass wir sie fast nie erleben. Bevor es zum Äußersten kommt, einigen sich die Sozialpartner fast immer. 

Dabei vergessen wir gerne, dass es ohne Arbeitskampf kaum Fortschritte beim Arbeitsrecht gegeben hätte. Errungenschaften wie der 8-Stunden-Tag, Mutterschutz oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld wären Arbeitnehmer:innen nicht geschenkt worden. Sie haben dafür gekämpft - und auch gestreikt.

Auch wenn man selbst nicht direkt betroffen ist: Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen in einzelnen Branchen haben auch positive Auswirkungen auf andere. Dadurch wird Druck auf Unternehmen erzeugt, nachzuziehen. Solidarisch zu sein, hilft dir am Schluss also auch selbst.

Wenn du sauer sein willst, dann vielleicht auf diejenigen, die besseren Arbeitsbedingungen und angemessenen Gehältern im Weg stehen.

#3 Besser geht doch

Da hatte KTM-Chef Stefan Pierer wohl einfach Pech. Zufällig hat er sich zwei Wochen vor Inkrafttreten eines Steuerabkommens 20 Millionen Euro aus Liechtenstein überwiesen und deshalb Steuern erspart. Und dann kommt jemand drauf und er musste Millionen an Steuern nachzahlen. 

Dabei hat Pierer noch 2017 über eine Sprecherin ausrichten lassen, dass alles ordnungsgemäß versteuert wurde. Nur zwei Wochen später folgte allerdings eine Selbstanzeige, wie jetzt dank Standard und ORF bekannt wurde. Mindestens 6 Millionen Euro musste Pierer nachzahlen, gegen weitere 2 Millionen Euro legte er Beschwerde ein.

Aufgekommen ist das Thema vor der Nationalratswahl 2017. Die SPÖ warf der ÖVP vor, zu wenig gegen Steuervermeidung vorzugehen. Pierer, der kurz zuvor 430.000 Euro an die ÖVP gespendet hatte, stehe auf der sogenannten “Abschleicherliste”. Darauf befanden sich Personen und Unternehmen, die viel Geld aus und nach Österreich brachten. Das Ziel: Möglichst wenig Steuern zahlen.

ÖVP und Pierer dementierten damals. Kurz darauf folgte die Selbstanzeige. Es war wohl doch nicht alles so ordnungsgemäß.

Pierer fällt immer wieder durch Aussagen zu “Leistung” auf. Jungen Menschen richtet er aus, dass “leistungsloser Wohlstand ein Traum” sei. Den 12-Stunden-Tag hat Pierer immer wieder gefordert - bevor ihn die Regierung unter Kurz beschlossen hat. Zu 11 Millionen Euro an Corona-Hilfen und 15 Millionen Euro an weiteren Förderungen hat KTM allerdings nicht Nein gesagt. 

Trotz Krisen konnte das Unternehmen in den vergangenen Jahren seine Umsätze regelmäßig steigern. Vor kurzem wurde bekannt, dass KTM in Oberösterreich mehr als 400 Stellen abbaut. Den zweistelligen Wachstumskurs der letzten Jahre könne man nicht halten. Die Produktion neuer Modelle wird vermehrt nach Indien und China verlagert.

#4 MOMENT Live

Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 17 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den gestrigen Livestream mit Host Max Leschanz zur Klimapolitik der EU-Parteien und Rassismus im Fußball findest du hier. Du willst wissen, worum es uns in der Show eigentlich geht? Dann können wir dir damit helfen:

Mehr von MOMENT.at

Einen schönen Donnerstag

Sebastian

Unterstütze MOMENT.at

MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!

Reply

or to participate.