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Servus TV und seine Parallelwelt
Eine ganz spezielle Linse auf die Welt und eine sehr reiche Bevölkerungsgruppe, die man mit der Lupe suchen muss.
Guten Morgen!
Eine ganz spezielle Linse auf die Welt und eine sehr reiche Bevölkerungsgruppe, die man mit der Lupe suchen muss. Darüber liest du im Morgenmoment. Heute von Max Hofstätter.
#1 Möchtest du das teilen?
Aufgrund der Fußball-Europameisterschaft hat Servus TV mehr Zuseher:innen denn je. Auch seine Nachrichten-Sendungen. Wir haben sie während der Euro verfolgt und ein verzerrtes, rechtes Bild einer vor allem sehr bedrohlich wirkenden Welt gefunden.
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Österreich riesig - und sie geht immer weiter auseinander. Die reichsten 400 Personen haben mehr Finanzvermögen als 7,2 Millionen Menschen in Österreich. Die obersten 0,01 Prozent in Österreich besitzen mehr als 80 Prozent der Bevölkerung.
Das zeigt der neue "Global Wealth Report". Und: Je mehr Vermögen jemand hat, desto mehr kommt dazu. In einem Jahr wuchsen die Vermögen der Überreichen in Österreich um 5 Prozent. Kleine Vermögen um nur 2 Prozent.
Der Bericht der Unternehmensberatung Boston Consulting zeigt auch: Die eigene Leistung und finanzielle Bildung spielen eine geringe Rolle beim Reichwerden. Ein großer Teil der Vermögen kommt in Österreich aus Erbschaften.
Vermögen konzentriert sich also immer stärker in den Händen weniger Überreicher. Um dem Trend entgegenzusteuern, bräuchte es Vermögens- und Erbschaftssteuer. Sogar die OECD empfiehlt in ihrem aktuellen Länderbericht, in Österreich eine Erbschaftssteuer einzuführen.
#3 Besser geht doch
2018 wurde in Großbritannien eine Zuckersteuer eingeführt. Ab einer bestimmten Menge Zuckerzusatz müssen Softdrink-Hersteller zahlen. Schon nach Ankündigung der Steuer 2016 reagierten viele und änderten ihre Rezepte. Eine neue Studie belegt: Drei Jahre später konsumierten britische Kinder nur mehr halb so viel Zucker über Softdrinks.
Die Maßnahme sollte den Konsum von freiem Zucker reduzieren. Jener, der zugesetzt wird oder in Naturprodukten wie Honig und Früchten enthalten ist. Die WHO empfiehlt für Kinder von sieben bis zehn, eine Tagesdosis von 42 Gramm nicht zu überschreiten. Langfristiges Ziel der Organisation ist ungefähr die Hälfte davon. Zu Beginn der Studie und vor Ankündigung der Steuer konsumierten britische Kinder um die 70 Gramm täglich. 2019 waren es schließlich nur mehr 45.
Seit 2018 haben einige Studien die Wirksamkeit der Zuckersteuer belegt. Auch Fettleibigkeit und Zahnfäule unter Kindern gingen zurück. Expert:innen empfehlen inzwischen, die Steuer auf weitere stark zuckerhaltige Lebensmittel auszuweiten.
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Max
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