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Sie mag ihren McJob

Guten Morgen!
Heute geht es um Arbeitsplätze, die offenbar besser sind als ihr Ruf, und um Menschen, die in ihrer Freizeit unbezahlt das machen, was eigentlich Aufgabe des Staates wäre. Deinen Morgenmoment bekommst du heute von Anđela Alexa.
#1 Möchtest du das teilen?
Alex ist gelernte Friseurin. Seit fünf Jahren arbeitet sie bei McDonald's in Wien. Hier erzählt sie, was sie wirklich über ihre Arbeit denkt.
#2 Zahl des Tages
In Österreich werden immer mehr und immer mehr besonders gefährliche Pestizide verkauft. Das hat die Umweltorganisation Global 2000 auf Grundlage neuer, wirkstoffgenauer Verkaufsdaten berechnet, die das Landwirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Grünen hin veröffentlicht hat.
Mit den im Jahr 2024 in Österreich verkauften Mengen könnten demnach rund 7,5 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche behandelt werden (ganz Österreich hat eine Fläche von knapp 8,4 Millionen Hektar). Das ist ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zu 2010. Bei zwei Gruppen von besonders gefährlichen Pestiziden hat sich die Fläche sogar verdoppelt bzw. fast verdreifacht.
Einige der eingesetzten Mittel zerfallen zu PFAS, auch bekannt als „Ewigkeitschemikalien”, die in der Umwelt praktisch nicht abgebaut werden, sich kaum aus Wasser entfernen lassen und im Verdacht stehen, die Fruchtbarkeit und Organe wie die Leber zu schädigen. Am stärksten belastet sind Menschen, die in der Landwirtschaft direkt mit den Mitteln arbeiten, aber auch Konsument:innen nehmen über Lebensmittel dauerhaft kleine Mengen auf.
Die EU hat sich das Ziel gesetzt, den Pestizideinsatz bis 2030 zu halbieren. Aber während andere Staaten ihren Pestizideinsatz senken oder besonders gefährliche Wirkstoffe verbieten, steigen Absatz und Einsatz in Österreich weiter. Inklusive zahlreicher „Notfallzulassungen“ für riskante Substanzen. Das hat auch schon der Rechnungshof kritisiert.
Ein Landwirtschaftsministerium, das diese Entwicklung weiterlaufen lässt, gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung, um die Geschäftsmodelle der Agrarchemie zu schützen.
#3 Gezeichnet
Femizide (also vorsätzliche Tötungen von Frauen, weil sie Frauen sind) treffen nicht vor allem junge Frauen, sondern auffallend häufig ältere. Dabei lassen sich bestimmte Muster erkennen – und fast immer gibt es vorher klare Warnzeichen. Das sind Ergebnisse einer neuen, qualitativen Studie des Instituts für Konfliktforschung im Auftrag der Stadt Wien. Die Forschenden haben dafür zehn Femizide und Femizidversuche analysiert, die in Wien zwischen Jänner 2022 und Juni 2023 durch (Ex-)Partner begangen wurden. Die Erkenntnisse stimmen mit denen früherer Studien überein:
Betroffen sind vor allem ältere Paare. Viele Täter und Opfer sind zwischen 50 und 59 Jahre alt oder über 70, teils pflegebedürftig. Das gilt nicht nur für die untersuchten Fälle, das Muster ist auch aus anderen, größeren Studien bekannt.
Die Forscher:innen identifizieren zwei Hauptmuster: erstens langjährige Kontrollbeziehungen, in denen Besitzdenken, psychische und körperliche Gewalt sowie eine (angedrohte oder vollzogene) Trennung in einem Femizid enden. Und zweitens sogenannte „Femicide-Suicides“, bei denen überforderte, oft ältere Männer ihre pflegebedürftigen Partnerinnen töten und anschließend sich selbst.
In fast allen Fällen waren schon vorher klare Warnzeichen sichtbar – von Stalking und Morddrohungen über frühere Gewalt bis zu Waffenbesitz. Trotzdem fanden nur wenige der betroffenen Frauen den Weg ins Frauenhaus oder ins Gewaltschutzzentrum, und Polizei, Justiz und Gesundheitssystem griffen zu spät oder nicht konsequent genug ein.
#4 Gute Nachrichten
Freiwilliges Engagement bleibt in Österreich auf hohem Niveau: Laut Statistik Austria engagieren sich 3,7 Millionen Menschen ehrenamtlich. Das sind 48,2 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren und damit fast jede zweite Person.
Im Vergleich zu 2022 (49,4 Prozent) ist der Anteil zwar leicht rückläufig, die Einsatzbereitschaft bleibt aber beeindruckend.
Besonders aktiv sind ältere Menschen: Personen ab 60 engagieren sich im Schnitt deutlich länger pro Woche als Jüngere. Zusammengenommen leisten Österreichs Freiwillige rund 22 Millionen Stunden Arbeit pro Woche.
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