Sparen? Bloß nicht (jetzt)!

Guten Morgen!

Ich bin ganz ehrlich - nach meinem Urlaub ist es bei mir im Moment durchaus angebracht zu sparen. Der Staat aber sollte das grad auf keinen Fall tun. Besonders nicht bei der Bildung. Deinen Morgenmoment schickt dir heute Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

Zum Beschleunigen auf die Bremse treten? Ungefähr so ist es, wenn man ein Sparpaket beschließt und damit die Wirtschaft ankurbeln will. Trotzdem rufen angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage (fast) alle: "Österreich muss sparen!" Barbara Blaha sagt: "Moment mal!"

#2 Lesetipp

Ein rechtsextremer Influencer will Deutschlands nächster Führer werden und träumt von einer “Eliteorganisation” wie der SS. Er spannt ein internationales Netzwerk, das ihn dabei unterstützt - auch nach Österreich.

Bekannt ist das alles, weil ein britischer Aktivist der Organisation Hope Not Hate ihn als vermeintlicher Investor traf und das Gespräch gefilmt hat. Wir möchten dir die Recherche von Hope Not Hate, Guardian, Spiegel und Standard empfehlen.

#3 Besser muss gehen

"Wir schaffen das nicht mehr!" ist nicht nur ein Demo-Spruch. Es ist ein Appell. Ein wütender und verzweifelter. Überlastung, Personalmangel, Bürokratie, steigende Anforderungen und Versagen der Bildungsdirektion. Lehrer:innen in Wien setzen ein deutliches Zeichen mit einer Demonstration vor der Bildungsdirektion. 

Die Schulen seien am Kipppunkt. Der Betrieb sei an vielen Standorten nur noch eingeschränkt möglich, warnt Wiens oberster Lehrervertreter Thomas Krebs von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG). Die Schulen seien konstant unterbesetzt - auch beim Unterstützungspersonal. Lehrer:innen würden teilweise in Freizeitgruppen oder für fehlende Schulwarte einspringen. Sie seien an der Belastungsgrenze. Lehrer:innen, die vor der Bildungsdirektion demonstrieren, bestätigen das. 

Gabriele Starkl berichtet davon, dass in ihrer Schule Lehrer:innen sowie Unterstützungspersonal für Integrationsklassen mit beispielsweise autistischen Kindern fehlen. "Darunter leiden die Lehrer:innen und die Kinder." Dabei machen sie und ihre Kolleg:innen den Beruf gerne - "für die Kinder". Doch die Schulen liefen nur mehr wie im Notbetrieb. "Das ist doch traurig in einem so reichen Land wie Österreich."

Die Lehrer:innen fordern Entlastung, gerechtere Arbeitsbedingungen und eine:n Schulsozialarbeiter:in sowie -psycholog:in an jeder Schule. In Kindergärten brauche es kleinere Gruppen und mehr Sprachförderung.

Die Probleme sind lange bekannt. Lehrer:innen und ihre Vertreter:innen haben immer wieder darauf aufmerksam gemacht. Gelöst wurden sie nicht. Dabei prägen Lehrer:innen die Zukunft unserer Kinder. Sie sollten einen guten Job machen können. 

Die Kundgebung am 17. Oktober vor der Bildungsdirektion fand bewusst außerhalb der Unterrichtszeit statt. Weitere Maßnahmen seien vorstellbar - auch welche, die den Unterricht beeinträchtigen, sagt die FCG.  Die Unabhängigen Lehrergewerkschafter der ÖLI-UG haben ebenfalls Proteste angemeldet. Für bessere Arbeitsbedingungen und gegen die von der FPÖ geforderte "Meldestelle gegen politisierende Lehrer".

#4 MOMENT Live

Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den gestrigen Livestream mit Host Max Leschanz zur steigenden Armut in Österreich findest du hier.

Mehr von MOMENT.at

  • Migrantisch gelesene Menschen werden öfter von der Polizei kontrolliert - teilweise bewusst und teilweise unbewusst. Doch “Racial Profiling” - wie das genannt wird - ist immer ein Problem, erklärt Ebru in diesem Video.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

Lisa

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