SPARt euch das

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Manche nennen es selbstbewusst, wir nennen es dreist. Warum uns der Spar-Chef gestern zum Kopfschütteln brachte, liest du im neuen Morgenmoment. Der kommt heute von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Jeder Femizid ist für sich tragisch, aber sie hängen alle zusammen. Österreichs Medien versagen bei diesen Zusammenhängen, obwohl Bewusstsein Leben retten könnte:

#2 Meme des Tages

Kein Scherz: Spar-Chef Reisch beschwert sich über Shrinkflation. Dabei werden Verpackungen kleiner gemacht und zum selben Preis wie vorher verkauft. Der Handel könne gar nichts dafür, so Reisch. Schuld seien die Erzeuger.

Der Handel hat eine riesige Marktmacht, die er seit Jahren ausgebaut hat. Besonders in Österreich geben sehr wenige Supermärkte den Ton an. Ein Grund für die hohen Preise. Aber diese Macht hat der Handel auch gegenüber Herstellern. Die Kleinen spüren das auch, sie leiden unter Vorgaben. Wenn die Großen zur Shrinkflation ansetzen, kann man dann leider angeblich nichts machen.

Stattdessen beschwert sich der Spar-Chef auch über politische Maßnahmen. Das Gesetz gegen Shrinkflation lehnt er etwa ab. Es würde den Handel etwas kosten.

Der Handel ist wohlgemerkt nicht alleine Schuld an den hohen Lebensmittelpreisen. Aber seine stark gestiegenen Profite sind Teil des Problems. Er hat bisher von der Teuerung mehr profitiert, als etwas dagegen beigetragen.

#3 Gut gemeint, nicht gut gemacht

Die Regierung hat ab 2026 die Elektrizitätsabgabe auf Strom gesenkt. Das ist dringend notwendig. Aber reicht wie so oft leider nicht aus.

Die Strompreise sind seit 2019 um 70 Prozent gestiegen. Diesen Anstieg kann die Maßnahme nicht einmal annähernd abfedern. Für einen Durchschnittshaushalt bringt sie eine Ersparnis von 67 Euro im Jahr, das sind etwa sechs Prozent der jährlichen Kosten. Tatsächlich hilfreich wird die Maßnahme durch staatliche Eingriffe. Rund 290.000 Haushalte müssen nur einen Sozialtarif zahlen und sparen sich im Schnitt fast 500 Euro.

Wirklich wirksam ist die Maßnahme nicht. Die Mehrheit der Haushalte und Betriebe wird von Stromkonzernen weiterhin ausgenommen. Die wiederum haben durch die Preiserhöhungen bereits viel Geld eingenommen. Und die Elektrizitätsabgabe soll 2027 auch wieder ansteigen, sie kommt also mit voller Wucht wieder zurück.

Dauerhafte Entlastung kann es nur geben, wenn der Staat in die Preise eingreift. Das Momentum Institut fordert eine Reform der Merit-Order und staatliche Preisregeln, ähnlich wie in der Schweiz. Dort müssen die Stromkonzerne die niedrigen Preise bei der Stromerzeugung auch so an die Konsument:innen weitergeben. Ansonsten ist so eine Maßnahme nur ein kleines Pflaster auf einer aufgerissenen Wunde.

Einen schönen Freitag

Sebastian

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