Völker, hört die Signa

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Bei Benko gings noch nicht mal um die Signa, in Griechenland dafür um Rechte von Arbeitnehmer:innen. Den heutigen Morgenmoment bekommst du von Edith Ginz.

#1 Möchtest du das teilen?

René Benko wurde am Mittwoch zu zwei Jahren Haft verurteilt. Im Prozess ging es noch nicht um seine Signa-Gruppe - und doch hat der Prozess gut gezeigt, wie Benko als Geschäftsmann agiert hat, erklärt Leonhard Dobusch:

#2 Zahl des Tages

Griechenland führt als erstes EU-Land den 13-Stunden-Tag ein. Das griechische Parlament stimmte für ein neues Arbeitsgesetz, das die gesetzliche Arbeitszeit auf bis zu 13 Stunden am Tag erhöht. Der Gesetzesvorschlag kam von der regierenden Mitte-Rechts-Partei „Neo Demokratia“. Daraufhin riefen Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände zwei Wochen lang zum Generalstreik auf.

Die Dachgewerkschaft des öffentlichen Diensts spricht von einer „Zerstörung jedes Konzepts von Familien- und Sozialleben sowie die Legalisierung von Ausbeutung.“ Die Vereinigung der Arbeitsschutzinspektor:innen warnt vor gesundheitlichen Folgen, Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Währenddessen behauptet die Arbeitsministerin Niki Kerameus (ND), dass es nur darum gehe, den Unternehmen mehr „Flexibilität“ zu bieten.

Der Unmut der Bevölkerung steigt: Erst letztes Jahr führte die Regierung die Sechs-Tage-Woche ein. Doch auch hier zeigt sich, dass mehr Arbeitsstunden nicht mehr Produktivität bedeuten: Auch wenn jede:r Fünfte Griech:in laut Eurostat-Daten mehr als 45 Wochenstunden arbeitet, bleibt die Arbeitsproduktivität eine der niedrigsten in der EU.

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Für eine deutsche Studie vom RKI wurden Menschen aus unterschiedlichen Gruppen zu ihrer psychischen Belastung der vergangenen Jahre befragt. Dabei haben Forscher:innen besonders auf Bildung und Einkommen geachtet. Während den ersten beiden Pandemiejahren hatten alle Gruppen höhere depressive Symptome. 

Doch ab 2022 stieg die Belastung durch depressive Symptome bei Menschen mit wenig Einkommen oder niedriger Bildung besonders an. Einkommensunterschiede hatten dabei größere Auswirkungen als Bildungsunterschiede. Das Forschungsteam erklärt sich das mit den Krisen, die ab 2022 eingetreten sind. Es kamen seitdem zusätzliche Stressfaktoren hinzu, etwa Preissteigerungen für Haushaltsenergie und Nahrungsmittel durch den russischen Angriff auf die Ukraine. Das hat vor allem einkommensschwächere Haushalte belastet.

Die Belastung durch depressive Symptome steigt außerdem grundsätzlich immer weiter an. Aufgabe von Regierungen wäre es, benachteiligte Gruppen stärker zu entlasten. Etwa durch mehr finanzielle Absicherung und bessere medizinische Angebote. Nicht nur in Deutschland passiert aktuell leider das Gegenteil.

#4 Spendenhinweis

Heute ist der Tag gegen Armut – deswegen sammelt die Volkshilfe heute (aber sonst auch) eure Lebensmittelspenden. Freiwillige und Ehrenamtliche der Volkshilfe Wien bitten Menschen bei ihrem Supermarkt-Einkauf ein paar Produkte mehr für Armutsbetroffene zu kaufen. An diesen Standorten kannst du deine Spende abgeben und ein damit ein kleines Zeichen gegen Armut setzen.

Ciao

Thia

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