Verrückte Welt

Guten Morgen!

40-Stunden-Woche, dafür dann Winterurlaub im (Kunst-)Schnee? Das ist nicht nur für Alleinerziehende schwierig. Außerdem werden schon wieder Frauenrechte eingeschränkt. Die Welt steht Kopf. All das findest du im neuen Morgenmoment, er kommt auch heute von Mira Dolleschka.

#1 Möchtest du das teilen?

Sonja* arbeitet seit kurzem im Marketing einer Softwarefirma. Sie hat einen Uniabschluss und viel Berufserfahrung. Trotzdem hat die Alleinerziehende jeden Tag Angst, ihre Stelle zu verlieren. Das ist ihr schon einmal passiert. Denn: Kinderbetreuung und Vollzeitjob waren nicht vereinbar. Bei uns erzählt sie, was sie wirklich über ihren Alltag zwischen Schulden, Alleinerziehung und der 40-Stunden-Woche denkt.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Argentiniens Präsident Javier Milei will das Recht auf Abtreibung abschaffen. Sogar ein Schwangerschaftsabbruch nach Vergewaltigung soll verboten werden. Frauen und Ärzt:innen drohen bei Abbrüchen bis zu sechs Jahren Gefängnis. Der neue Entwurf erlaubt eine Abtreibung ausschließlich bei akuter Gefahr für das Leben der Mutter. Das Gesetz wurde quasi auf den Stand von 1921 zurückgeworfen.

Milei hat dieses Vorhaben schon vor der Wahl angekündigt. Der ultra-libertäre und rechtsextreme Präsident will Argentinien radikal umbauen. Steuern und Regeln für Unternehmen und Reiche sollen massenhaft fallen. Gleichzeitig werden soziale Ausgaben verringert und die soziale Sicherheit zerstört. Eine seiner ersten Amtshandlungen: die Schließung des Ministeriums für Frauen, Geschlechter und Vielfalt.

Anfang Februar 2024 wurde ein umfassendes Gesetzesvorhaben von Mileis Partei im Parlament abgelehnt. Es hätte dem Präsidenten ermöglicht, in vielen Bereichen anstelle des Parlaments Gesetze zu erlassen.

Mileis Kulturkrieg trifft vor allem Frauen und LGBTQI-Personen. In den letzten Jahren wurde die feministische Bewegung in Argentinien mit riesigen Streiks und Unterstützung aus der Bevölkerung vorangebracht. Das Recht auf Abtreibungen bis zur 14. Woche wurde etwa erst 2021 erkämpft. Nun ist es wieder in Gefahr. Doch auch der Widerstand wächst: Bei einem Generalstreik am 24. Jänner haben hunderttausende Menschen aus Protest gegen Milei ihre Arbeit niedergelegt.

#3 Hast du das gesehen?

Es ist wieder mal so weit – im Februar sind Semesterferien. In Österreich würden viele Menschen in dieser Zeit immer noch gerne Skifahren gehen. Aber auch hier hinterlässt die Inflation deutliche Spuren: Die Kosten für den Urlaub im (Kunst-)Schnee sind dieses Jahr besonders stark gestiegen.

Die größten Kostenfaktoren: Unterkunft und Verpflegung. Übernachtungen kosten heuer um 12,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Essen gehen ist um 12,1 Prozent teurer geworden. Auch wer sich vom Supermarkt selbst versorgt, muss um ein gutes Zehntel mehr bezahlen. Liftkarten, Skikurs und Skiverleih wurden um 7,9 Prozent teurer. Die Anreise mit dem Reisebus kostet 9,2 Prozent mehr.

Zum Vergleich: Die Löhne stiegen im Schnitt um nur 7,6 Prozent, die allgemeine Inflation liegt bei 7,8 Prozent. Unter dieser Marke befindet sich nur die Anreise mit dem Zug (4,5 Prozent mehr) und mit dem Auto (wegen fallender Sprit-Preise um 8,8 Prozent weniger).

Der Winterurlaub war für viele schon immer einfach zu teuer. Sich einen Skitag oder Skiurlaub zu leisten, wird aber für immer mehr Menschen schwierig.

#4 Sei dabei!

Wir freuen uns schon wieder: Das erste Event unserer Veranstaltungsreihe Ö-Faktor: Die Märchen der Reichen war ausverkauft und ein großer Erfolg. In der nächsten Show mit Rapperin Esra und Barbara Blaha geht es um Fabeln, die wir Frauen erzählen. Sichere dir jetzt noch die letzten Tickets für den 21.02.24 in der Kulisse und sei live dabei!

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• Am 12. Februar vor 90 Jahren begann der österreichische Bürgerkrieg und damit das Ende der Ersten Republik. Was genau 1934 in Österreich passiert ist, liest du hier.

Ich wünsch’ dir einen spannenden Dienstag!

Mira

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