Verteil es unter den Armen

Was Jesus wusste, wissen die Österreicher:innen schon lange. Klingt blasphemisch, hat aber die SORA herausgefunden.

Guten Morgen!

Was Jesus wusste, wissen die Österreicher:innen schon lange. Klingt blasphemisch, hat aber die SORA herausgefunden. Mehr dazu im Morgenmoment, der kommt heute von Johanna Heiss und Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

6. Februar, halb 4 in der Früh: Majdy erhält einen Anruf. Das Erdbeben in der Türkei und Syrien hat auch die Heimatstadt seiner Eltern zerstört. Einige Augenblicke hat er Hoffnung. Dann erfährt er, dass das Haus seiner Eltern zusammengebrochen ist. Die beiden lebten im Erdgeschoss.

Die Nachbarn hören noch ein Klopfen. Mit diesem Funken Hoffnung macht sich Majdy von Innsbruck aus auf den Weg, um sie zu retten. Uns hat er die Geschichte seiner tragischen Odyssee erzählt:

#2 Ignoriert

Armut muss stärker bekämpft werden. Und besonders wer reich ist, sollte endlich seinen gerechten Beitrag dazu leisten. Wer so eine Politik macht, kann auf die Unterstützung der meisten Menschen in Österreich setzen.

Wie der Wohlstand in unserer Gesellschaft verteilt ist, finden 7 von 10 Österreicher:innen ungerecht. Das untergräbt das Vertrauen in das politische System. Insgesamt drei Viertel der Menschen finden, dass es nicht funktioniert. Wer findet, dass Einkommen und Vermögen ungerecht verteilt sind, ist dabei aber deutlich kritischer. Das ist das Ergebnis einer großen, neuen SORA-Studie, die vom Momentum Institut in Auftrag gegeben wurde. 2.000 Menschen wurden dafür befragt.

Es gibt einige Maßnahmen, mit der die Politik die Verteilung verbessern könnten. Und sie wären populär. Zwei Drittel der Menschen wollen eine Steuer auf große Vermögen. Eine Mehrheit ist für Steuern auf große Erbschaften und denkt auch, dass Unternehmen mehr Steuern auf Gewinne abgeben soll. Vier von fünf wünschen sich außerdem niedrigere Steuern auf Lebensmittel und weniger Abgaben für Beschäftigte. 90% sind für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen in schlecht bezahlten Branchen. Und die Österreicher:innen sind dafür, dass Armut stärker bekämpft wird und Kinder aus armen Familien bessere Bildungschancen bekommen.

Die Politik richtet sich nicht danach. Große, neue Maßnahmen gegen ungerechte Verteilung fehlen seit Jahren. Steuern auf Vermögen wurden fast zur Gänze abgeschafft. Steuern auf Konzerngewinne werden gesenkt. Die Bevölkerung wünscht sich mit klarer Mehrheit das Gegenteil.

#3 Hast du das gesehen?

Du wolltest immer schon wissen, wie man reich wird? Dann lass es dir von einer erklären, die es wissen muss: Marlene Engelhorn erzählt dir auf TikTok in ihrer neuen Kolumne, warum es eher nichts mit Fleiß oder Intelligenz zu tun hat:

@moment_magazin

Wie man reich wird? Reich wird man NICHT durch Arbeit, Klugheit oder Fleiß. Millionenerbin Marlene Engelhorn ist sehr reich und gibt Tipps... See more

#4 Lesetipp

Kinder müssen nicht in Armut leben. Ein reiches Land wie Österreich könnte sich eine Kindergrundsicherung leisten, mit der alle Kinder versorgt wären. Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) hat so ein Modell Ende August angekündigt. Wie steht es eigentlich darum - und was genau ist darin enthalten? Wir haben nachgefragt - und eine ernüchternde Antwort erhalten.

#5 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Dass Ölkonzerne seit Jahrzehnten wissen, wie schädlich ihre Geschäfte für uns und unseren Planeten sind, ist nicht mehr neu. Neue Enthüllungen von "De Smog" und "Follow de Money" über "Shell" überraschen aber trotzdem: Der Konzern wusste offenbar sogar noch viel früher als bisher gedacht darüber bescheid, was fossile Brennstoffe anrichten.

Shell hat demnach bereits in den 1960er Jahren Wissen über den Klimawandel gesammelt. Schon eine damals von Shell finanzierte Studie warnte vor dem Treibhauseffekt. Dieser würde ausreichen, um größere klimatische Veränderungen hervorzurufen. In einer Konzern-Studie aus dem Jahr 1989, wurde vor einem Temperaturanstieg von 1,5 Grad gewarnt. Verheerende Folgen für das Klima wurden vorhergesagt.

In den 1980ern zeigten beteiligte Wissenschaftler:innen zwei Wege für die Erde auf: Entweder die Energieunternehmen würden einen sanften Übergang zu sauberer Energie vollziehen. Oder die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen würde weiter ansteigen. Das würde zu mehr Stürmen, mehr Dürren, mehr Überschwemmungen führen.

Heute ist klar, für welche dieser Optionen sich der Konzern seit 6 Jahrzehnten jeden Tag bewusst entscheidet. Obwohl Shell über all das rechtzeitig Bescheid wusste, drängte der Konzern die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen zu steigern.

Einen schönen Mittwoch

Johanna und Sebastian

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