Vom Bluten und Blühen

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Was kostet Gerechtigkeit? Manchmal nur gratis Tampons, manchmal einen Baum vor der Haustür. Dein Morgenmoment kommt heute von Angela Alexa.

#1 Möchtest du das teilen?

Abdullah ist Essenszusteller auf dem Fahrrad. Am Anfang wollte er vor allem Freiheit vom Rassismus, den er in seinem vorherigen Job erlebte. Aber die Anfeindungen haben nicht aufgehört. Hier erzählt er, was er wirklich denkt.

#2 Besser geht doch

Menstruation soll in Österreich endlich kein Luxus mehr sein: Ab 2026 will die Regierung Tampons, Binden, Menstruationstassen, Periodenhosen, Slipeinlagen und auch Verhütungsmittel wie Kondome und die Pille von der Steuer befreien. Damit soll die finanzielle Mehrbelastung für Frauen verringert und zumindest ein Teil der sogenannten „Pink Tax“ abgebaut werden.

Bis 2020 galten Periodenprodukte noch als Luxusgüter und wurden wie Schmuck oder Champagner mit 20 Prozent besteuert. Aktuell liegt die Steuer bei 10 Prozent, ab 2026 sollen es dann 0 Prozent sein. Doch diese Entlastung kommt nur an, wenn Hersteller:innen und Händler:innen die Preise nicht still und heimlich wieder erhöhen – sonst zahlen am Ende weiterhin nur die, die bluten.

Trotz dieser Reform bleibt Periodenarmut ein reales Problem: Bis zu jede zweite Frau in Österreich kann sich Tampons und Binden nicht immer leisten. Klopapier gibt’s überall gratis, aber Periodenprodukte? Fehlanzeige.

Wer blutet, zahlt drauf – mit Folgen für Gesundheit, Alltag, Bildung und gesellschaftliche Teilhabe. Die Steuerbefreiung ist ein Schritt nach vorne, aber echte Gerechtigkeit heißt: Periodenprodukte müssen genauso selbstverständlich und kostenlos verfügbar sein wie Klopapier.

#3 Hast du das gesehen?

Mehr Grün rettet Leben: Städte werden im Sommer zu tödlichen Hitzefallen – und das völlig unnötig. Weltweit könnten wir mit nur 30 % mehr Stadtbegrünung ein Drittel aller hitzebedingten Todesfälle verhindern. Allein zwischen 2000 und 2019 hätten so 1,16 Millionen Menschen überlebt.

Jeder zusätzliche Hitzetag über 30 °C lässt auch die Sterblichkeit in Österreich steigen – besonders bei älteren Menschen. Ohne mehr Grünflächen drohen bis zu 12.000 zusätzliche Hitzetote allein in Österreich. Bäume sind dabei wahre Klimaanlagen: Sie spenden Schatten, kühlen Beton und Asphalt, filtern Feinstaub, mildern Lärm und schaffen Lebensraum. Besonders profitieren von dieser Maßnahme würden jene, die besonders gefährdet sind: Kinder, Ältere und alle, die in dicht bebauten Vierteln leben.

Denn Hitze trifft nicht alle gleich: In einkommensschwächeren Vierteln Wiens wie Favoriten, Brigittenau, Ottakring, Meidling, Simmering und Floridsdorf gibt es weniger Grünflächen und Bäume – und damit weniger Schutz vor tödlicher Hitze. Stadtplanung setzt oft auf Grün in wohlhabenderen Gegenden. Klimaschutz und Begrünung müssen deshalb gezielt dort ansetzen, wo Menschen am meisten gefährdet sind.

Stadtbegrünung ist Gesundheitsschutz. Grüne Dächer, Fassaden, Parks und Bäume sind keine Deko, sondern Lebensretter:innen.

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Grünen Start in die Woche wünscht dir,

Angela Alexa

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