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Von Denkzetteln und Denkmälern
Manche sollten das bekommen, was sie verdienen. Datenschutz-Sünder saftige Strafen und Gastarbeiter:innen ein Denkmal, zum Beispiel.
Guten Morgen!
Manche sollten das bekommen, was sie verdienen. Datenschutz-Sünder saftige Strafen und Gastarbeiter:innen ein Denkmal, zum Beispiel. An deinem heutigen Morgenmoment haben Jelena Pantić-Panić und Johanna Heiss getüftelt.
#1 Möchtest du das teilen?
Von Datenschutz sind die meisten genervt oder nehmen ihn nicht ernst genug. Nicht so Max Schrems. Er klagt Riesen wie Facebook und erzählt uns im Interview, wer aus Politik und Wirtschaft in Österreich Datenschutz verhindert.
#2 Hast du das gesehen?
Banken sind Krisengewinner
Durch die Erhöhung der Leitzinsen profitieren vor allem die Banken selbst. Sie erhalten mehr Zinserträge durch Wohnkredite und Überziehungskredite, zahlen aber weniger Zinsen für Einlagen aus. Dieser Unterschied, die Zinsspanne, ist um 40 Prozent gestiegen.
Um 100 Millionen mehr als im Vorjahr konnten die Banken dadurch einnehmen. Damit befeuern sie die Profit-Preis-Spirale, die alles noch teurer macht.
Das Momentum Institut schlägt eine Übergewinnsteuer für den Bankensektor vor. Auch die Körperschaftssteuer soll wieder angehoben werden. Ein Teil der Krisengewinne könnte somit fürs Klima oder Soziales genutzt werden.
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Krieg gegen Abtreibungen in den USA
Mit dem Medikament Mifepriston wird in den USA jede zweite Abtreibung durchgeführt - noch. Ein Richter hat nun die Zulassung der Pille aufgehoben.
Konservative Abtreibungsgegner:innen haben die Arzneimittelbehörde in Texas verklagt. Sie hat Mifepriston vor mehr als 20 Jahren zugelassen. Seitdem wurden mit dem Medikament 5,6 Millionen Abtreibungen durchgeführt. Präsident Biden forderte den Kongress auf, das Recht auf Abtreibung wiederherzustellen. Seine Regierung beruft gegen das Urteil.
In Deutschland und Österreich wird das Medikament unter dem Namen Mifegyne regelmäßig für Schwangerschaftsabbrüche eingesetzt. Die Erfahrung einer Frau kannst du hier nachlesen.
Auch bei uns ist der Zugang zu Abtreibung für viele schwierig und teuer. Vor Kurzem entsetzte etwa die Schließung des pro:woman Ambulatoriums in Wien, eine der wichtigsten Institutionen für Abtreibungen. Wie jetzt bekannt wurde, soll die Klinik von Woman & Health übernommen werden und ab Mai wieder öffnen.
#4 Besser geht doch
Gastarbeiter:innen: hart geschuftet, wenig beachtet
Gastarbeiter:innen haben ihre Arbeitskraft und Gesundheit in Österreich gelassen. Gewürdigt wurde das viel zu wenig. Im Helmut-Zilk-Park hinter dem Hauptbahnhof soll nun ein Denkmal einen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten.
Der Standort ist bewusst gewählt: Am früheren Wiener Südbahnhof haben Gastarbeiter:innen Wohnung und Arbeit gefunden und auch Freund:innen und Landsleute getroffen.
Savo Ristić hat sich jahrelang dafür eingesetzt, jetzt stehen Finanzierung und Standort. Nach finalen Gespräch mit der Stadt soll Ende Juni nach Künstler:innen für das Denkmal gesucht werden.
Noch vor einigen Wochen hat Kanzler Nehammer das Holen der Gastarbeiter:innen als „Fehler“ bezeichnet. Dabei war Österreich auf Arbeitskräfte im Niedriglohnsektor angewiesen. Bis heute werden Tätigkeiten in der Reinigungs- und Baubranche weitestgehend von Migrant:innen verrichtet.
#5 In eigener Sache
Warenvernichtungen befeuern die Klimakrise
Mitarbeiter:innen von Amazon berichten, dass sie neue Waren vernichten müssen. Bei Zalando das gleiche. Kennst du einen ähnlichen Fall? MOMENT & Greenpeace Österreich suchen nach konkreten Hinweisen.
Hier kannst du dich anonym melden: http://greenpeace.at/warenvernichtung-melden
Einen schönen Start in die Woche wünschen dir
Johanna & Jelena, aka JJ
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