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Was wehtut, wird ausgelagert
von seit ewig schlechten Arbeitsbedingungen und solchen, die jetzt besser werden sollen, erzählen wir dir heute im Morgenmoment.
Guten Morgen,
von seit ewig schlechten Arbeitsbedingungen und solchen, die jetzt besser werden sollen, erzählen wir dir im Morgenmoment. Heute zusammengestellt von Andreas Bachmann.
#1 Möchtest du das teilen?
"Das menschliche Gehirn ist wunderbar darin, unangenehme Erinnerungen auszulöschen." So beginnt Sofia ihren Bericht über ihren Arbeitsalltag als 24-Stunden-Betreuerin in Österreich. Sie musste schon viele schlechte Erfahrungen machen - vor allem mit Vermittlungsagenturen. "Die größte private Agentur der Branche macht Verträge, die ich nicht einmal vor 20 Jahren akzeptiert hätte", sagt Sofia. "Österreich weiß genau, dass es nicht in Ordnung ist, wie die 24-Stunden-Betreuung läuft", sagt sie. Geändert habe sich wenig. Das geht auch zu Lasten der Menschen, um die sich Sofia kümmert.
#2 Hast du das gesehen?
Warum die KI-basierte Software ChatGPT (oft) brauchbare Antworten gibt und sich selten im Ton vergreift? Weil sie von Menschen in Billiglohnländern darauf trainiert wurde, sich rassistische, sexistische und aggressive Sprache abzugewöhnen. Für unter 2 Dollar Stundenlohn wurden Menschen in Afrika mit Textbausteinen konfrontiert, die von Folter, Mord, Kindesmissbrauch und anderen verstörenden Themen handeln. Sie wurden traumatisiert, damit eine Software funktioniert, die vor allem von Menschen in reichen Ländern genutzt wird. Warum das ein Problem ist, erklären wir hier.
#3 Besser geht doch
In Spanien wird die Vier-Tage-Woche getestet: das bedeutet 32 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich. Der Testlauf soll in einem Monat beginnen und richtet sich vor allem an kleinere und mittelgroße Betriebe. Bewerben können sich alle Unternehmen mit maximal 250 Angestellten. Geplant ist, dass mindestens 30 Prozent der Beschäftigten zumindest 10 Prozent weniger Stunden arbeiten. Die Unternehmen werden dafür vom Staat gefördert. 9,6 Milliarden Euro seien dafür vorgesehen, wie die linksgerichtete Regierung in Madrid ankündigte.
Einige Länder haben bereits Experimente zu Arbeitszeitverkürzungen durchgeführt – die Ergebnisse waren durchwegs positiv: die kürzere Arbeitszeit bei vollem Gehalt wirkt sich positiv auf die Produktion sowie auf das Wohlergehen der Arbeitnehmer:innen aus. Island gilt als besonderer Vorreiter, dort hatten 2021 schon fast 90 Prozent der Beschäftigten die rechtliche Möglichkeit auf eine Arbeitszeitverkürzung.
Auch in Österreich wird die Viertage-Woche aktuell heiß diskutiert: erst letzte Woche hatte Arbeiterkammer Präsidentin Renate Anderl eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung gefordert. "Es wird immer intensiver gearbeitet, der Arbeitsdruck steigt. Eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung ist der nächste logische Schritt" erklärt Anderl. Artikel, Studien und Erfahrungsberichte zur 4-Tage-Woche liest du in unserem Schwerpunkt.
#4 Bonus Track
Woher kommt die Inflation? Die hohen Preise fallen nicht vom Himmel, sagt Momentum-Chefin Barbara Blaha bei ORF-"Im Zentrum". Die Daten zeigen: Drei Viertel der heimischen Inflation gehen auf die Profite der Unternehmen zurück, nur ein Viertel auf die Löhne. Den Beitrag siehst du hier. Mehr zur Proft-Preis-Spirale als Inflationstreiber liest du beim Momentum Institut.
Einen schmerzfreien Dienstag wünscht Dir
Andreas
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