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Weiter Plastik schlucken?

Guten Morgen!
Der Ukraine wird geholfen, gegen Plastik vielleicht etwas unternommen - nur gegen Sebastian Kurz’ faschistische Freundschaften scheint kein Kraut gewachsen zu sein. Dein Morgenmoment kommt heute von Anđela Alexa und Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Sebastian Kurz ist Teil eines faschistischen Netzwerks rund um den ungarischen Regierungschef Viktor Orbán. In Österreich bleibt es dazu erstaunlich still, kommentiert Natascha Strobl.
#2 Der Reihe nach
In Genf sind die UN-Verhandlungen über ein weltweites Abkommen gegen Plastikverschmutzung gestartet. Die Lage ist ernst: Plastik findet sich überall – in Meeren, Lebensmitteln und sogar im menschlichen Körper. Mikroplastik wurde bereits im Gehirn und in Muttermilch nachgewiesen.
Die Folgen für Umwelt und Gesundheit sind dramatisch. Krankheiten wie Herzinfarkt und Krebs nehmen zu, die weltweiten Kosten der Plastikverschmutzung liegen bei rund 1,5 Billionen Dollar pro Jahr. Weltweit gibt es über 8.000 Megatonnen Plastikmüll – weniger als 10 Prozent davon werden recycelt.
175 Staaten verhandeln nun über verbindliche Maßnahmen: weniger Produktion, ein Verbot gefährlicher Chemikalien und Unterstützung für Länder mit geringeren Ressourcen. Doch Öl-Staaten (u. a. Saudi-Arabien, Russland und der Iran) sowie große Chemiekonzerne bremsen. Sie setzen auf Recycling statt Reduktion und fordern weitreichenden Einfluss.
Schon seit der letzten Sitzung im November 2023 gelangten 7,4 Millionen Tonnen zusätzliches Plastik ins Meer. Wissenschaftler:innen fordern 40 Prozent weniger Plastik bis 2040 – nur so lassen sich Natur und Gesundheit schützen.
Die Verhandlungen in Genf laufen noch bis etwa 14. August. Bis dahin wird sich entscheiden, ob der Durchbruch gelingt.
#3 Besser geht doch
„Früher oder später wird Russland für alles bezahlen. Ohne Ausnahme”, sagt Sergij Koretskyj, der Vorstandsvorsitzende des staatlichen ukrainischen Gaskonzerns Naftogaz. In Österreich könnte nun ein entscheidender Schritt dazu gemacht werden.
Mehr als 20 Immobilien in russischem Besitz könnten nämlich nach einer Entscheidung eines Wiener Bezirksgerichts zwangsversteigert werden. Der Erlös, der auf über 120 Millionen Euro geschätzt wird, käme dem staatlichen ukrainischen Gaskonzern Naftogaz zugute. Der war Marktführer auf der Halbinsel Krim, als Russland 2014 dort eine Invasion startete. Dabei beschlagnahmte Russland das Eigentum des Konzerns, etwa Infrastruktur und gefüllte Gasspeicher.
Wegen der Verletzung bilateraler Verträge zog Naftogaz vor Gericht und bekam 2023 schließlich Recht. Der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag verurteilte Russland zu einer Schadenersatzzahlung von 5 Milliarden Dollar.
Bezahlt wurde das Geld bisher nicht. Deshalb laufen in mehreren europäischen Ländern Zwangsvollstreckungsverfahren gegen russisches Staatsvermögen. Noch kann Russland jedoch Einspruch gegen die Entscheidung in Wien erheben - die Beschlagnahme von Staatsvermögen ist juristisch heikel.
#4 Lesetipp
Dass die „Krone” weiß, wie man Kampagnen fährt, beweist sie immer wieder. Vor einigen Wochen haben wir bereits über ihre Hetze gegen NGOs und die EU berichtet. Unsere Kolleg:innen von Kobuk haben die Berichterstattung weiter verfolgt. In diesem Artikel kann man eindrücklich nachverfolgen, wie die Zeitung arbeitet und dabei vor allem auf Stimmungsmache setzt. Schön, dass sich in Zeiten von krisenhaften Umbrüchen zumindest manche Dinge nicht verändern.
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Eine schöne Wochenmitte
Anđela und Sebastian
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