Weniger ist weniger

Statt Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen, sollten wir lieber an unserem veralteten System rütteln. Welche Leistungen wie wenig wert sind, zeigt dir der heutige Morgenmoment.

Guten Morgen!

Statt Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen, sollten wir lieber an unserem veralteten System rütteln. Welche Leistungen wie wenig wert sind, zeigt dir der heutige Morgenmoment. Du bekommst ihn von Katrin Kastenmeier.

#1 Möchtest du das teilen?

Wenn Menschen Pflege brauchen, übernehmen in Österreich oft Angehörige diese Aufgabe - vor allem Frauen. Das gefährdet sie finanziell stark. Die linke Stadtregierung in Graz erprobt einen neuen Weg.

#2 Spin des Tages

Immer wieder die gleiche alte Leier: Es seien die persönlichen Lebensentscheidungen, die für strukturellen Ungleichheit sorgen. Das war schon immer Blödsinn und wird auch immer Blödsinn sein. Auch beim Gender Pay Gap, der ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen. Es hindert neoliberale Think Tanks aber nicht daran, diesen Blödsinn zu erzählen.

Eine Studie zeigt: Je mehr Frauen einen Beruf wählen, umso niedriger sind die Löhne. Und in „Männerberufen“ ist die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern am größten. Am Gender Pay Gap sind Frauen also nicht selbst schuld, weil sie die „falschen“ Berufe wählen. Die Arbeit von Frauen hat systematisch einen niedrigeren Stellenwert. Denn: Sie wird ökonomisch nicht wertgeschätzt. Vicki erklärt dir das hier:

@moment_magazin

Immer wieder die gleiche alte Leier: Es sind die persönlichen Lebensentscheidungen, die für Ungleichheit sorgen. Das war schon immer Blöds... See more

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Das Arbeitslosengeld sichert die Existenzen ganzer Familien. Die ÖVP greift es im Wahlkampfjahr jetzt an und will es deutlich senken. Das ist auch ein Angriff auf unsere Löhne. Ein Kommentar von Momentum-Ökonom Jakob Sturn.

#4 Besser geht doch

Bist du krank, gehst du zum Arzt. Was in Österreich zum Glück selbstverständlich ist, ist in den USA kostspielig. Denn eine gesetzliche Krankenversicherung wie hierzulande gibt es nicht. Private Versicherungen sind teuer - viele Menschen haben keine. Ein Besuch im Krankenhaus kann ein Vermögen kosten. Viele können sich das nicht leisten. Müssen sie einfach doch in Behandlung, verschulden sie sich. Jede zehnte Person ist davon betroffen. Geschätzt haben Erwachsene in den USA medizinische Schulden in Höhe von mindestens 195 Milliarden US-Dollar.

Connecticut hat nun als erster US-Bundesstaat angekündigt, den Einwohner:innen unter die Arme zu greifen und ihre medizinischen Schulden zu erlassen. Betroffen sind in diesem Jahr rund 250.000 Einwohner:innen und Schulden in Höhe von rund 650 Millionen Dollar. Anspruchsberechtigt sind Einwohner:innen, deren Schulden 5% oder mehr ihres Jahreseinkommens betragen oder deren Haushaltseinkommen unter der Armutsgrenze liegt. Die Schulden sollen diesen Sommer beglichen werden.

Die Idee soll künftig in mehreren US-Regionen umgesetzt werden. New York City will in den nächsten drei Jahren mehr als 2 Milliarden US-Dollar für bis zu 500.000 Einwohner:innen zahlen.

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