- Morgenmoment
- Posts
- Weniger Sozialhilfe ist nicht mehr
Weniger Sozialhilfe ist nicht mehr
Dass eine Familie Geflüchteter 4.600 Euro im Monat bezieht, regt Österreich noch immer auf. Warum die Summe für neun Köpfe gar nicht viel ist, wo das eigentliche Problem liegt sowie Lösungsansätze liest du in diesem Morgenmoment.
Guten Morgen!
Dass eine Familie Geflüchteter 4.600 Euro im Monat bezieht, regt Österreich noch immer auf. Warum die Summe für neun Köpfe gar nicht viel ist, wo das eigentliche Problem liegt sowie Lösungsansätze liest du in diesem Morgenmoment. Heute von Max Hofstätter.
#1 Möchtest du das teilen?
4.600 Euro im Monat für eine geflüchtete Großfamilie sind der aktuelle Vorwand, um mit Hass, Hetze und Angstmacherei von eigentlichen Problemen im Sozialsystem abzulenken. Lisa Wohlgenannt hält mit Fakten dagegen und versucht eine echte Lösung zu finden.
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich
Sie protestierten vor dem Parlament und vor Firmenzentralen von fossilen Unternehmen für mehr Klimaschutz. Doch erst als die Aktivist:innen der Letzten Generation Österreich Straßen blockierten, erhielt ihr Protest Aufmerksamkeit - und heftigen Widerstand. "Protest, der niemanden stört, wird leider konsequent ignoriert", hieß es dazu von der Letzten Generation. In einem "Brief an alle Menschen in Österreich" kündigt sie nun an, ihre Proteste zu beenden und sich aufzulösen.
Die Mitglieder der Letzten Generation sehen sich als Angehörige der letzten Generation, die die globale Erwärmung eindämmen und das Erreichen von Kipp-Punkten im Klima verhindern kann. Das Erreichen dieser Kipp-Punkte kann zu abrupten und unumkehrbaren Klima-Veränderungen mit desaströsen Folgen führen.
Von Österreichs Regierung forderte die Letzte Generation ein "Recht auf Überleben!" Klimaschutz sollte als Grundrecht in der Verfassung verankert werden. Die Empfehlungen des Klimarats sollten umgesetzt werden und etwa klimaschädliche Subventionen abgeschafft. All das geschah nicht. Derzeit hat Österreich nicht einmal ein geltendes Klimaschutzgesetz.
An ihren Störaktionen schieden sich die Geister. Das Blockieren vielbefahrener Straßen wurde auch von Menschen kritisiert, die für Klimaschutz eintreten. Konservative und rechte Politiker:innen verunglimpften Mitglieder der Letzen Generation als Klima-Terrorist:innen und forderten härtere Strafen.
"Wir haben weitergemacht trotz Gewalt, Morddrohungen, Festnahmen und Haft, Hass oder Strafen in Höhe von zehntausenden Euros", schreibt die Letzte Generation. Doch: "Wir sehen keine Perspektive für Erfolg mehr." Österreich nehme in Kauf, für das Sterben von Milliarden Menschen mitverantwortlich zu sein. "Die Gesellschaft hat versagt. Uns macht das unendlich traurig", so die Letzte Generation.
Die Bewegung mache "Platz, damit neues entstehen kann". Die Menschen würden sich weiter organisieren und gegen das "zerstörerische System" auflehnen. "Wir sind voller Dankbarkeit und Ehrfurcht für alle mutigen Menschen, die mit der Letzten Generation Österreich protestiert haben", heißt es. Und: „Wir bleiben wütend. Der Widerstand geht weiter.“
#3 Besser geht doch
Big Tech vs. Gewerkschaften? Vor allem die Tech-Riesen aus dem Silicon Valley wollen mit Gewerkschaften lieber nichts zu tun haben. Apple ist da keine Ausnahme. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen immer wieder verhindert, dass sich Mitarbeiter:innen gewerkschaftlich organisieren.
Nicht so in Maryland. Die 85 Angestellten eines Apple-Stores in Towson haben seit kurzem einen Tarifvertrag durchgesetzt. Und sind damit die ersten in den USA. Die Mitarbeiter:innen streikten - nachdem sich die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Geschäftsleitung von Apple immer wieder erfolglos in die Länge zogen.
Mit Erfolg: Die Beschäftigten erkämpften dadurch eine dreijährige Einigung mit einer Lohnerhöhung von zehn Prozent, Verbesserungen beim Arbeitsschutz und mehr Jobsicherheit. Der Store in Maryland ist einer von lediglich zwei Apple-Standorten in den USA, die gewerkschaftlich organisiert sind. Die Mitarbeitenden entschieden sich im Juni 2022 für den Beitritt zur Gewerkschaft, kurz bevor sich die Belegschaft eines zweiten Apple Stores in Oklahoma City der Gewerkschaft Communications Workers of America anschloss.
Eine Antwort von Apple folgte prompt: Der Tech-Konzern plane, seinen US-Mitarbeiter:innen bald zusätzliche Bildungs- und Gesundheitsleistungen anzubieten. Aber nicht alle Angestellten profitieren davon - denn Gewerkschaftsmitglieder sind davon ausgeschlossen. Der Grund laut Apple: Tarifverhandlungen stünden im Weg. Insgesamt gibt es 271 Apple-Stores in den USA. Die Einigung in Towson könnte einen Präzedenzfall für künftige Arbeitsverhandlungen an anderen Standorten schaffen.
Mehr von MOMENT.at
Warum die Nachricht über das Aus der Letzten Generation niemanden freuen, sondern alle schockieren sollte, erfährst du in diesem Video.
Wir haben dir im Newsletter am Montag einen Link unterschlagen. Dafür entschuldigen wir uns und liefern ihn natürlich hiermit noch nach. Es ging auch darin um die vermeintlich zu hohen Sozialleistungen einer syrischen Großfamilie und dass die gar nicht so hoch sind.
Hoffentlich nicht deinen letzten Mittwoch wünscht dir
Max
Unterstütze MOMENT.at
MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!
Reply