Wenn das System nicht liefert

Guten Morgen!

Was nicht funktioniert, wird nicht verteidigt. Aber es gibt nicht nur eine Möglichkeit, Dinge anders zu machen. Dein Morgenmoment liefert immer. Er kommt heute von Tom Schaffer.

#1 Möchtest du das teilen?

Wenn es Krisen gibt, nimmt das Interesse an einem Systemwechsel zu. Aber die heute prominent angebotenen Alternativen wären meist schlechter. Barbara Blaha sagt: Moment mal. So muss das nicht sein.

#2 Besser geht doch

Vermögenssteuern sind das Schlimmste. Die Reichen ziehen weg, die Einnahmen verschwinden oder lohnen den Aufwand nicht und am Ende wird die Wirtschaft deshalb zusammenbrechen. Das erzählen uns neoliberale und rechte Politiker:innen und Medien jedenfalls dauernd. Blöderweise (für sie) spricht der Hausverstand dagegen - und die Fakten in der Realität auch. In Norwegen zum Beispiel hat die seit vielen Jahrzehnten bestehende und vor wenigen Jahren deutlich erhöhte Steuer auf große Vermögen (anders als rechte Thinktank-Propaganda uns glauben lassen will) keineswegs zu einer Massenabwanderung der Reichen und geführt, dafür aber zu steigenden und wichtigen Einnahmen für die Allgemeinheit.

Das Momentum Institut hat frische Zahlen dazu - und Ableitungen für Österreich.

#3 Ignoriert

Trotz der bekannten Schäden für unseren Lebensraum, werden Kohle, Öl und Gas werden weltweit immer noch ausgebaut - auch mit Geld aus Österreich. Der neue Bericht der NGO Urgewald legt offen, wie die Erste Group und Raiffeisen das mitfinanzieren.

Insgesamt flossen von ihnen seit 2022 über 4 Milliarden Dollar an Unternehmen, die Kohle-, Öl- oder Gasprojekte weiter ausbauen. Die fossilen Finanzierungen beider Banken stiegen seither um bis zu 94 Prozent.

Zu den wichtigsten Kunden zählen OMV, ORLEN und Glencore – Konzerne, die massive neue Förderprojekte planen. Sie allein verursachen mehr CO₂, als uns bleibt, um die kritische 1,5-Grad-Grenze nicht zu durchbrechen.

Selbst stellen sich die Banken anders dar, zeigt der Bericht. Sie werben mit Klimaschutz, finanzieren aber gleichzeitig die Ausweitung fossiler Infrastruktur. Im Vergleich zu anderen europäischen Banken hinken Erste und Raiffeisen hinterher. Viele Konkurrenten haben bereits strengere Regeln für fossile Expansion.

Der Bericht fordert, dass österreichische Banken keine neuen Öl-, Gas- und Kohleprojekte mehr finanzieren. Banken hätten eine zentrale Rolle beim Klimaschutz. Ohne klare Finanzierungsgrenzen wird der notwendige Ausstieg aus der fossilen Gesellschaft verlangsamt oder unmöglich.

#4 MOMENT Live

In unserer täglichen Live-Show (Montag bis Donnerstag,18 Uhr) ging es diesmal ebenfalls um die neuen Vermögensdaten aus Österreich und einen Blick auf das norwegische Vorbild.

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Du kannst die Videos immer auch hier auf Youtube nachsehen. 

Ein schönes langes Wochenende wünscht dir

Tom

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