Wer hat, dem wird in Österreich gegeben

Du hast schon viel? Dann nimm noch mehr! Und zwar geschenkt und steuerfrei. Mit lieben Grüßen vom österreichischen Staat.

Eine Titelgrafik zum Morgenmoment. Weiße Dominosteine fallen auf hellgrünem Hintergrund um, bis sie am M hängen bleiben. Das M ist das Moment-Logo. Darunter steht das Wort "Morgenmoment".

Guten Morgen!

Du hast schon viel? Dann nimm noch mehr! Und zwar geschenkt und steuerfrei. Mit lieben Grüßen vom österreichischen Staat schickt dir deinen Newsletter heute Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

Die häufigsten Argumente gegen eine Erbschaftssteuer? Barbara Blaha hat sie schon tausend Mal gehört. Welche das sind und warum sie alle falsch sind, erklärt Barbara Blaha in dieser Ausgabe der Video-Kolumne "Moment mal!".

#2 Grafik des Tages

Reiche werden noch reicher. Zumindest in Österreich. Denn hierzulande wird Vermögen steuerfrei geerbt. Dabei erbt das reichste Zehntel der Bevölkerung fast die Hälfte des gesamten Erbvolumens, wie das Momentum Institut analysiert hat. Wer reich ist, erbt also bei weitem öfter und auch wesentlich größere Beträge. Damit ist vorprogrammiert, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht.

Dabei gab es bereits eine Erbschaftssteuer - von 1955 bis 2008. Seither wechselt es steuerfrei die Generationen und fehlt dabei dem Staat. Von 100 Steuereuros kommen 80 von Steuern auf Arbeit und Konsum. Lediglich vier Euro kommen von vermögensbezogenen Steuern. Da Erbschaften nicht besteuert werden, tragen sie keinen Euro bei.

#3 Hast du das gesehen?

@moment_magazin

Jedes Jahr sterben oder verschwinden tausende Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer. Auch diese Woche ist ein Boot mit geschätzt 700... See more

Jedes Jahr sterben oder verschwinden tausende Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer. Diese Woche ist ein Boot mit geschätzt 700 Geflüchteten gesunken. Etwa 100 Menschen konnten gerettet werden, mehr als 80 sind offiziell gestorben, der Rest noch verschollen. Die EU muss endlich Verantwortung übernehmen. Wie? Wir ordnen im Video ein.

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Vermögen ist in Österreich sehr ungleich verteilt. Wenig überraschend auch zwischen den Generationen: Der größte Teil liegt bei den Babyboomern - also Menschen, die zwischen 1946 und 1964 geboren sind. Mit fast 465 Milliarden Euro gehört ihnen fast die Hälfte des Vermögens in Österreich. Darauf folgt die Generation X (Jahrgänge 1965 bis 1980) mit 32,3 Prozent bzw. rund 318 Milliarden Euro. Nur mehr 11,8 Prozent und 116,2 Milliarden Euro besitzt die Silent Generation (vor 1946 geboren). Und am wenigsten besitzen die Millennials (nach 1980 geboren) mit nur mehr 9 Prozent bzw. 85,6 Milliarden Euro.
 
Die Kluft zwischen Arm und Reich auch innerhalb der Generationen wird voraussichtlich noch größer werden. Denn Vermögen wird in Österreich kaum besteuert. Im Gegensatz zu Arbeit. Entsprechende Erbschafts- und Vermögenssteuern würden dem entgegensteuern.

#5 Besser geht doch

Am Aktionstag Bildung gingen gestern zahlreiche Menschen aus unterschiedlichsten Organisationen auf die Straße. Sie kämpfen "für eine gemeinsame, inklusive Bildung, die niemanden zurücklässt", sagt Markus Astner von gemeinsame Bildung 2.0. Sie fordern unter anderem: Mehr Gehalt, kleinere Klassen und mehr Lehrer:innen. Abbau von diskriminierenden Strukturen und sozialen Hürden. Wirkliche Chancengleichheit und Inklusion. Einbindung von Betroffenen in die Verhandlung zur geplanten Reform.

Denn leider ist das Bildungssystem noch nicht fair oder inklusiv. Überlastung von Kindern und Jugendlichen, Pädagog:innen und Bildungsarbeiter:innen sind im gegenwärtigen System die Regel, nicht die Ausnahme. Mit dem Protest soll der Diskurs in die breite Öffentlichkeit gebracht und die Politik zum Handeln gebracht werden.

Viel Wochenende wünscht dir

Lisa

Unterstütze MOMENT.at

MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!

Reply

or to participate.