- Morgenmoment
- Posts
- Wer kann sich das leisten?
Wer kann sich das leisten?

Guten Morgen!
Von privaten Tunneln, über unterirdische Budgetpläne, bis zur schlecht finanzierten Epidemie-Bekämpfung und käuflicher Öffentlichkeit - wir fragen und beantworten heute:
Wer kann sich das leisten?
Deinen Morgenmoment schickt dir Helena.
#1 Möchtest du das teilen?
Heute wird in Salzburg entschieden, ob sich ein extrem reicher Mensch um praktisch kein Geld einen Tunnel durch den Kapuzinerberg bauen darf. Wolfgang Porsche ist nicht der erste Überreiche in Österreich, zu dessen Gunsten sich öffentliche Interessen fügten - oft zu einem sehr günstigen Preis. Eine kleine Auswahl.
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Am Dienstag hat die neue Regierung ihr erstes Budget vorgestellt. Die Weichen sind auf Sparkurs gestellt. Wer das Budgetloch stopfen muss, ist wenig überraschend: Die Vielen.
Die Regierung will vor allem weniger Geld für unsere staatlichen Leistungen ausgeben.
71 % des Budgetlochs sollen Kürzungen stopfen. Seit 1980 wurde nicht mehr derart bei den Ausgaben gespart.
Das trifft ab 2025 Klima und öffentlichen Verkehr. Bis 2029 bleibt nicht einmal jeder dritte Umweltschutz-Euro erhalten. Ab 2026 leiden zusätzlich die sozialen Leistungen. Dann wird bei Pensionen, Gesundheit, Arbeitsmarkt und Bildung gekürzt.
Die Regierung greift in die Taschen der Massen, weil sie Reiche verschont. Ihre Vermögen, große Erbschaften und auch die Beiträge von großen Unternehmen bleiben ganz oder weitgehend unangetastet.
Mehr dazu liest du hier:
#3 Hast du das gesehen?
Uganda schafft es in kurzer Zeit und mit wenigen Opfern durch einen Ebola-Ausbruch - und das trotz spärlicher finanzieller Mittel.
Nur drei Monate nach dem Ausbruch des sehr tödlichen Ebola-Virus hat Uganda es wieder eingedämmt. Seit Wochen gibt es keine neuen Fälle. 4 von 10 Menschen sterben an dieser Form des Virus. Es gibt keine zugelassene Impfung. Eine schnelle Eindämmung ist deshalb wichtig.
Im Nachbarland DR Kongo starben zwischen 2018 und 2020 etwa 2.300 Menschen.
In Uganda blieb es nun bei 14 Ebola-Fällen und 4 Toten. Obwohl wenig Geld zur Verfügung stand.
Wichtig war: Die Bevölkerung half mit. Lokale Größen, religiöse Autoritäten und Gesundheitsfachkräfte klärten auf und bekämpften Falschinformationen und Angst. An vielen Orten wurden Gruppen gegründet, die auf Symptome achteten und sich um sichere Begräbnisse kümmerten.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Behörden und Bevölkerung schuf Vertrauen, half Ängste abzubauen und die wichtige Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen. 534 Menschen waren in Kontakt mit den Fällen und wurden beobachtet.
Aber die Kürzung von Förderungen und globalen Hilfsmitteln im Gesundheitsbereich gefährdet die Fortschritte. Das macht die Welt unsicherer. Wenn reiche Länder heute an der globalen Vorsorge sparen, können auch sie morgen den Preis dafür zahlen.
#4 Lesetipp
Die Erfolge von rechtsradikalen Echokammern im Web liegen auch daran, dass die demokratische Öffentlichkeit wichtige Entwicklungen verschläft. Gerade die öffentlich-rechtlichen Medien müssten ein Gegengewicht bilden: eine unkäufliche Infrastruktur statt profit-gierige Algorithmen. Leonhard Dobusch kommentiert.
#4 MOMENT Live
Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den gestrigen Livestream mit Host Max Leschanz findest du hier. Es ging im das neue Budget - zu Besuch war Momentum-Chefökonom Oliver Picek.
Ich hoffe, du leistest dir heute einen schönen Start in die Wochenmitte. Alles Liebe,
Helena
Unterstütze MOMENT.at
MOMENT.at arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!
Reply