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Wer wem was droht
Guten Morgen!
Vieles droht. Und das schon an einem Montagvormittag. Welche Auswirkungen haben Verschwörungsmythen und die Abschaffung des Klimabonus hätte? Paula Dorten hat es dir im heutigen Morgenmoment aufbereitet.
#1 Möchtest du das teilen?
Die Wirtschaftsliberalen wollen dem Klimabonus an den Kragen. Die Argumente dafür sind schwach. Denn nur der Klimabonus macht die CO2-Besteuerung sozial erträglich. Eine bessere Klimapolitik wäre möglich, aber auf absehbare Zeit setzt sich niemand dafür ein und sie durch. Momentum-Chefökonom Oliver Picek kommentiert.
#2 Hast du das gesehen?
Die Arbeit der Chippendales mag sexy wirken. Die Arbeitsbedingungen sind allerdings das Gegenteil. Tänzer berichten davon, dass sie dasselbe Einstiegsgehalt bekommen, wie vor einem Jahrzehnt. Sie erhalten weder Krankenversicherung noch bezahlten Krankenstand von ihrem Arbeitgeber.
Seit einem Jahr überlegen die Tänzer deswegen, einer Gewerkschaft beizutreten. Jetzt haben sie einen offiziellen Antrag dafür gestellt. Auch ein Betriebsrat soll gegründet werden.
Die Meldung ist sinnbildlich für eine Entwicklung in den USA: Nach jahrzehntelang sinkenden Mitgliederzahlen werden Gewerkschaften wieder beliebter. Umfragen zeigen: Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer:innen sind mittlerweile daran interessiert, einer Gewerkschaft beizutreten. Mitte der 90er-Jahre war es noch ein Drittel.
Das ist in den USA jedoch nicht immer so einfach. Während Streiks können Arbeitnehmer:innen einfach ersetzt werden - das erlaubt das Gesetz. Und Unternehmen wenden viel Geld und Macht auf, um Mitsprache der Beschäftigten zu verhindern. Oft werden Mitarbeiter:innen mit hochbezahlten Anwält:innen, indirekten Drohungen oder Horrorszenarien über die Folgen einer Betriebsratsgründung eingeschüchtert.
Für Betroffene ist das furchteinflößend. Denn selbst wenn sie durchhalten und ihnen Gerichte dabei irgendwann recht geben, treffen die Entschädigungen große Konzerne finanziell kaum. Und doch versuchen es immer mehr Arbeitnehmer:innen. Eine neue Generation hat auch im Land der Individualisten erkannt: Gemeinsam sind sie stärker.
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Die Sturmfluten der Hurrikans bringen in den USA auch eine Flut an Falschinformationen. Trump und andere republikanische Politiker:innen verbreiteten gezielt Lügen über die Katastrophen. Und verstärkten damit Mythen, die sich über soziale Medien rasend schnell verbreiteten.
Es sind absurde Falschinformationen: Forscher:innen würden die Hurrikans mit Laser erschaffen, Wolken würden “geimpft” werden, um mehr Regen zu verursachen und die Regierung oder Geheimorganisationen würde die Hurrikans eigentlich kontrollieren können. Und doch glauben viel mehr Menschen daran, als man für möglich halten sollte.
Viele Meteorolog:innen sind erschöpft und haben die Angriffe satt: “Ignoranz wird sozial immer mehr anerkannt. Früher hätte man über so etwas gelacht. Jetzt schließen sich Menschen wegen solcher extremen Positionen zusammen”, sagt der Meteorolge Matthew Cappucci. Er verliere immer mehr den Glauben in die Menschen.
Die Wissenschaft wird zur Angriffsfläche. Immer mehr Meteorolog:innen erhalten Morddrohungen und Beschuldigungen. Ein großer Teil ihrer Arbeit ist mittlerweile das Bekämpfen von Falschinformation, obwohl sie die Zeit gerade jetzt für ihre Arbeit bräuchten.
Politiker:innen gefährden mit den Falschmeldungen auch das Leben vieler Menschen. Um Stimmen einzufangen, scheuchen sie Menschen gegen die Regierung auf - egal, was die Konsequenzen sind. Sie sorgen dafür, dass Betroffene nicht aus gefährdeten Zonen fliehen, obwohl sie sich dadurch in höchste Gefahr begeben.
#4 MOMENT Live
Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Mit Host Max Leschanz wird heute in eine neue Woche gestartet. Er informiert dich von Montag bis Donnerstag über die wichtigsten politischen Ereignisse.
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Einen schönen Wochenbeginn wünscht
Paula
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