Wir fordern Teuerungen!

Guten Morgen!

Steuern für Superreiche sollen steigen. Abgaben für Umwidmungen auch. Was das mit Benkos Privatjet und Fast Fashion zu tun hat, liest du im heutigen Morgenmoment. Er kommt wieder von Mira Dolleschka.

#1 Möchtest du das teilen?

Fast 13.000 Kinder und Jugendliche wachsen in Österreich in Fremdbetreuung auf. Sobald sie die Volljährigkeit erreichen, fallen sie aus der Betreuungspflicht. Die sogenannten “Care Leaver:innen” sind danach großteils auf sich allein gestellt. Wie es ihnen damit geht, liest du hier.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

René Benko hat sich mit einem Steuertrick neun Millionen Euro für seinen Privatjet gespart – Geld, das österreichische Steuerzahler:innen mitbezahlt haben. Das wurde im gerade laufenden COFAG U-Ausschuss bekannt.

Benko gründete dafür eine Tochterfirma seiner Privatstiftung - extra für seinen Flieger. Die Signa Holding überwies für die Nutzung dann Geld. Aber nicht genug. Dadurch machte die Privatjetfirma Verluste, die Benko sich gutschreiben ließ. So schaffte er es, neun Millionen Euro weniger Steuerabgaben zu zahlen.

Die unzureichende Besteuerung von Superreichen hat in Österreich System. Währenddessen wird immer wieder über die angeblich zu hohen Sozialhilfen geschimpft – die Zahlungen und Steuernachlässe für jene, die wirklich Geldsorgen haben. Nun soll Benko vier Millionen Euro nachzahlen.

#3 Hast du das gesehen?

Bodenversiegelung ist schlecht für Klima und Umwelt. Trotzdem ist Bauen auf der grünen Wiese in Österreich weit verbreitet. Verbleibende Grünflächen werden im großen Stil in Bauland umgewidmet – obwohl wir noch genug unbebautes Bauland haben.

Über eine solche Änderung bestimmt die jeweilige Gemeinde. Der Wert des Grundstücks steigt dadurch auf das 25-Fache an. Davon profitieren jedoch nur wenige, während leistbarer Wohnraum immer knapper wird – und zwar für uns alle.

Dagegen empfiehlt das Momentum Institut ein bundesweites Bodenschutzgesetz und eine Abgabe auf die Wertsteigerung bei Umwidmungen. Bei einer Höhe von 30 Prozent hätte diese zwischen 2020 und 2021 bereits 2,27 Milliarden Euro eingebracht – als absolute Untergrenze. Das eingenommene Geld soll für die Schaffung günstigen Wohnraums oder die Renaturierung weiterer Flächen benutzt werden.

Eine solche Mehrwertabgabe könnte die Spekulation mit Grundstücken verringern und zusätzliches Geld für leistbares Wohnen schaffen. Und das Zubetonieren von Grünflächen aufhalten.

#4 Besser geht doch

Kommen Strafen für Fast Fashion in Frankreich? Das sieht zumindest ein Gesetzesvorschlag vor, der im März diskutiert wird.

Wird Kleidung nachhaltig oder lokal hergestellt, ist sie oft teuer. Im Gegensatz dazu können "Ultra Fast Fashion"-Marken wie Shein oder Temu absurd günstige Preise anbieten. Besonders für junge Menschen ist das häufig attraktiv.

Mit einem Aufschlag für jeden Einkauf soll das geändert werden. Der könnte bis zu 10 Euro pro Produkt oder 50 Prozent des Verkaufswerts betragen. Zudem soll Werbung für Fast Fashion verboten werden. Was genau dabei als Fast Fashion gilt, wird im Gesetzesentwurf nicht beschrieben.

Die Textilindustrie ist für rund 10 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Sie verbraucht und verschmutzt dabei enorm viel Wasser und ist für furchtbare Arbeitsbedingungen bekannt. Gleichzeitig wird viel zu viel Kleidung produziert: Alleine in Österreich gibt es fast 185 Millionen mehr oder weniger ungenützte Kleidungsstücke, die in unseren Kästen vergammeln.

#5 Moment Live

Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 17 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den heutigen Livestream mit unserem Host Max Leschanz findest du hier.

Ich wünsch’ dir einen schönen Start in die Woche!

Mira

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