WKO-Chefs gönnen sich mehr Geld

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Während unten gespart wird, sprudeln oben die Gehälter. Österreichs Wirtschaft übt sich zum Wochenbeginn wieder in Doppelmoral. Dein Morgenmoment kommt heute von Ruth Eisenreich und Anđela Alexa.

#1 Möchtest du das teilen?

Pflegekräfte sind in ihrem beruflichen Alltag immer wieder Rassismus ausgesetzt. Eine Schwarze Pflegerin erzählt von ihren Erfahrungen und erklärt, warum sie ihren Beruf trotz allem liebt.

#2 Zahlen des Tages

Der Wirtschaft geht’s schlecht. Also müssen sich Arbeitnehmer:innen mit Mini-Lohnerhöhungen zufriedengeben, die nicht einmal die Inflation von 3 Prozent ausgleichen – das predigen Wirtschaftsvertreter:innen seit Monaten überall. Selbst in Bereichen, in denen jetzt schon Personalmangel herrscht. Nur für eine Gruppe gilt das offenbar nicht: für die Wirtschaftsvertreter:innen selbst.

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) die Gehälter ihrer Beschäftigten um 4,2 Prozent erhöht. Nach massiver Kritik verschob sie diese Erhöhung um ein halbes Jahr auf Juli (und führte die Öffentlichkeit dabei noch mit einem Rechentrick in die Irre).

All das ist nichts gegen die Erhöhungen, die sich die Präsident:innen der Landeskammern dieses Jahr gegönnt haben: Ihre „Funktionsentschädigungen” sind im August um bis zu 62 Prozent gestiegen, wie das Ö1-Morgenjournal zuerst berichtet hat. Fast schon bescheiden schaut da WKO-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) aus: Seine Bezüge stiegen „nur” um 21 Prozent auf 182.000 Euro im Jahr. Davon lässt sich natürlich kaum leben – ein Glück also, dass er als Präsident der Nationalbank noch 88.000 Euro pro Jahr dazuverdienen kann.

#3 Ganz wie erwartet

Der Geschlechtseintrag von Walter P. wird korrigiert – entgegen der Hetze von Boulevardmedien und der FPÖ.

Walter P. ist Rechtsextremist und verurteilter Betrüger. Er wollte sich Vorteile bei Haft und Pension erschleichen und ließ dafür seinen Geschlechtseintrag ändern. Das Wiener Standesamt hat nun Zweifel angemeldet und ein Berichtigungsverfahren eingeleitet – ganz wie erwartet. Zusätzlich wird der Fall strafrechtlich geprüft, berichtet Der Standard.

Boulevardmedien wie Krone und Heute sowie die FPÖ haben den Fall Walter P. genutzt, um gegen trans Menschen Stimmung zu machen. Seine rechtsextreme Vergangenheit haben sie dabei meist verschwiegen. Aber sein Fall ist kein Beleg dafür, dass das System nicht funktionieren würde.

Trans Menschen sind keine Bedrohung, Missbrauch bei Geschlechtseinträgen ist die Ausnahme. Wenn er auftritt, wird er korrigiert – das zeigt jetzt auch das Beispiel Walter P. Die österreichische Rechtslage verlangt für eine Änderung Gutachten und eine nachweisbare Transition. Für trans Menschen bedeuten diese Hürden oft jahrelange Verfahren und psychische Belastung.

Analysen und Hintergründe zu diesem Thema findest du in unseren bereits veröffentlichten Artikeln:

Ein erholsames Wochenende wünschen dir

Ruth und Anđela

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