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Wunderbare Verbotsgesellschaft
Oh, wie schön können Verbote sein! Warum sie für einen der größten Erfolge der Menschheitsgeschichte verantwortlich sind?
Guten Morgen!
Oh, wie schön können Verbote sein! Warum sie für einen der größten Erfolge der Menschheitsgeschichte verantwortlich sind, liest du im neuen Morgenmoment. Der kommt von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Kathrin Raab hat aktuell ihr 17. Kind. Mario ist jetzt fast ein Jahr alt. Er ist allerdings nicht ihr leiblicher Sohn. Kathrin ist eine von etwa 30 Krisenpflegeeltern in Wien. Es ist eine herausfordernde und wichtige Tätigkeit - leider finden sich zu wenige Menschen dafür.
#2 In was für einem Land leben wir eigentlich?
Wer Miete zahlt, hatte es in den vergangenen Jahren besonders schwer. Die Mietpreise sind mit der Teuerung explodiert. Viele Menschen konnten sich das kaum noch leisten. Doch wer hat davon eigentlich profitiert?
Es sind vor allem Menschen, die schon viel haben. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts. Die Einnahmen aus privaten Mieten konzentrieren sich bei den Haushalten im obersten Einkommensfünftel. Sie bekommen jeden Monat 248 Millionen Euro aus Vermietung. Alle anderen kommen zusammengerechnet auf 46 Millionen Euro.
Wer also bereits gut verdient und von der Teuerung deswegen nicht so stark betroffen ist, bekommt noch mehr - von Menschen mit niedrigem Einkommen, die oft zu kämpfen haben. “Mehr als 8 von 10 Miet-Euros gehen an das einkommensstärkste Fünftel der Haushalte im Land. Der private österreichische Mietmarkt fungiert so als Umverteilungsmaschine von unten nach oben”, sagt Ökonom Leonard Jüngling vom Momentum Institut.
Will die Politik diese Menschen entlasten, muss sie unter anderem bei den Mieten ansetzen. Die Mietsteigerungen vom Verbraucherpreisindex und damit der Inflation zu entkoppeln, wäre wichtig. Zusätzlich sollten die Mieterhöhungen der vergangenen beiden Jahre zurückgenommen werden.
#3 Besser geht doch
“Was ist eigentlich mit dem Ozonloch?”, fragen Leugner:innen der Klimakrise oft, um auf eine vermeintliche “Klimahysterie” hinzuweisen. Geht es nach ihnen, hat sich das Problem von alleine gelöst. Das hat es aber nicht. Die Menschheit hat es geschafft, ein großes Problem zu erkennen und zu bekämpfen. Wissenschaftler:innen bestätigen das.
Vor 50 Jahren wurde erstmals festgestellt, dass sich ein Loch in der Ozonschicht bildet. Als Ursache wurden bald Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) ausgemacht. Die wurden bis dahin in Alltagsgegenständen wie Haarsprays oder auch Kühlschränken verwendet.
In der Folge wurden FCKW 1987 in den Montrealer Protokollen verboten. Auch ihre Ersatzstoffe HFCKW - eine Untergruppe der FCKW - stellten sich als schädlich heraus und wurden fünf Jahre später verboten. Ärmeren Ländern wurde finanzielle und technische Unterstützung beim Umstieg garantiert.
Wissenschaftler:innen haben jetzt einen Rückgang an HFCKW in der Atmosphäre festgestellt. Das war grundsätzlich zu erwarten. Es ist aber früher passiert, als erhofft. Es ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Menschheit. Wir haben mit dem schnellen Handeln Millionen Fälle von Hautkrebs und eine globale Erwärmung von bis zu einem Grad verhindert.
Mittlerweile existieren im Vergleich zu 1990 weltweit 98 Prozent weniger ozonschädigende Stoffe. Doch es dauert, bis keine Produkte mit HFCKW mehr im Umlauf sind und sie sich in der Atmosphäre abbauen. Jetzt haben wir die Trendwende erreicht - dank internationaler Zusammenarbeit und klarer Vorgaben.
#4 MOMENT Live
Unsere Live-Show läuft täglich von Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr. Du kannst die Videos immer auch hier nachsehen. Den gestrigen Livestream mit Host Angela Alexa findest du hier. Sie hat die Schieflage bei den Mieten als Anlass genommen, um über die Auswirkungen von Ungleichheit auf Gesellschaft und Demokratie zu sprechen.
Einen verboten ruhigen Donnerstag
Sebastian
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