Zwischen Christbaum und Krisenmodus

Guten Morgen!

Weihnachten, Feiertage und Jahreswechsel stehen vor der Türe. Für viele die schönste Zeit im Jahr – doch viele Menschen hadern mit steigenden Kosten, finanziellen Sorgen und auch Einsamkeit oder Gewalt während der Feiertage. Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig Gemeinschaft, Unterstützung und solidarische Politik sind.

Auch wir als Redaktion gehen ab morgen in Betriebsurlaub. Der nächste Morgenmoment erscheint am 7. Jänner.

Den heutigen weihnachtlichen Morgenmoment bringt dir Lisa Duschek.

#1 Möchtest du das teilen?

Hinter den „stimmungsvollen Feiertagen" steckt viel kontinuierliche, meist unsichtbare Arbeit vor allem von Frauen. Ohne weibliche Mehrarbeit keine magische Weihnachtszeit, kommentiert Barbara Blaha.

#2 Hast du das gesehen?

Steigende Preise setzen Alleinerziehende in Österreich zunehmend unter Druck. Laut einer aktuellen Befragung der Statistik Austria kommt insgesamt fast jede achte Person in Österreich mit ihrem Haushaltseinkommen nicht aus, besonders betroffen sind die rund 300.000 Alleinerziehenden. Mehr als ein Drittel der Befragten gibt außerdem an, finanziell schlechter dazustehen als noch vor einem Jahr, während sich die Lage nur für wenige verbessert hat. Viele können keine Rücklagen bilden oder unerwartete Ausgaben von rund 1.300 Euro nicht stemmen. Hohe Mieten und Lebensmittelpreise verschärfen die Situation zusätzlich. Die Volkshilfe fordert deshalb eine Vermögenssteuer – derzeit stammt in Österreich weniger als ein Prozent der Steuereinnahmen aus Vermögen, was die soziale Ungleichheit weiter verstärkt.

#3 Besser geht doch

Für viele ist Weihnachten die schönste Zeit des Jahres – für andere aber eine besonders herausfordernde. Einsamkeit, fehlende Kontakte oder familiäre Konflikte können die Feiertage schwer machen. Deshalb haben wir Angebote zusammengestellt für alle, die Weihnachten nicht alleine verbringen möchten oder sich engagieren und etwas zurückgeben wollen. Außerdem findest du hier Hotlines, an die du dich wenden kannst, falls es dir an den Feiertagen nicht gut geht oder Konflikte in deiner Familie zu Weihnachten eskalieren.

Die Plattform gegen Einsamkeit listet offene, kostenlose Begegnungsangebote in ganz Österreich auf: Kirchen und Pfarren laden zu gemeinsamen Weihnachtsfeiern ein, und es gibt Möglichkeiten für freiwilliges Engagement wie Plauder-Angebote, Spaziergänge oder Gruppenaktivitäten. Wer lieber zuhause bleibt oder nicht mobil ist, findet auch telefonische und digitale Begegnungsangebote.

Wenn du Unterstützung brauchst oder jemanden zum Reden suchst, gibt es kostenlose und anonyme Hilfe rund um die Uhr unter anderem bei der Telefonseelsorge (142), für Kinder und Jugendliche auch bei Rat auf Draht (147). In Wien ist die Sorgenhotline des Psychosozialen Dienstes (01 4000 53000) jeden Tag von 8 bis 20 Uhr erreichbar, seine Psychiatrische Soforthilfe (01 31330) rund um die Uhr.

Bei Gewalt oder akuten Krisen helfen unter anderem die Frauenhelpline gegen Gewalt (0800 222 555), die Gewaltschutzzentren (0800 700 217) sowie der Männernotruf (0800 246 247). Links zu weiteren Unterstützungsangeboten, auch per Chat, findest du unter gewaltinfo.at.

Niemand sollte sich zu Weihnachten alleine oder ohne Unterstützung fühlen müssen.

Schöne und erholsame Feiertage wünscht euch

Lisa

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